Reisebericht und Bilder A-2 2014


1. Tag: Hinflug (LH 710) Frankfurt-Tokyo-Narita 23.03.

13:35 ab Frankfurt nach Tokyo. Etwa eine halbe Stunde nach dem Start geriet die Maschine in leichte Turbulenzen, aber nach 40 minuten wurde es ruhiger und das Mittagessen konnte serviert werden.

 

Das Essen konnte nicht begeistern. Die Maschine war voll ausgebucht. Wir trafen eine Gruppe junger Japanerinnen, die für 10 Tage Homestay in Deutschland gewesen waren. Sehr viele Ausländer waren auch an Bord.

2. Tag: Tokyo

LH710 landet um 8 Uhr 20 pünktlichin Narita, der Himmel ist Blau und es ist kalt.

 

Nach 70 Minuten sind wir in Ueno angekommen, mit dem Taxis zum Hotel, alles läuft nach Plan. Nachmittags geht es zum Asakusa Kannon Tempel mit Fototermin. Die Tempel-Gasse ist wie immer voll und auch hier sehen wir vieel ausländische Touristen.

 

Nach dem Tempel holen wir die Gruppenfahrkarten. Alle sind nach dem langen Tag rechtschaffend müde, und hoffen auf einen erholsamen Schlaf.

3. Tag: Tokyo

Nach einer erholsamen Nacht und unserem ersten japanischen Frühstück machen wir uns alle gemeinsam auf den Weg zur U-Bahn. Der erste Eingang in die Unterwelt erscheint, aber wir müssen oben bleiben, denn es ist die neu gebaute Linie, die uns nicht zu unserem Ziel führen wird. Wir wollen nämlich U-Bahn fahren und ein-, aus- und umsteigen üben. Dann kommt ein zweiter „Eingang“. Aber auch diesen müssen wir aussparen, da es nicht um einen Eingang sondern um einen Ausgang handelt. Darauf ist nämlich immer zu achten.

 

Dann kommt endlich die Treppe nach unten. So schmal, dass man es gar nicht glaubt, dass es ein offizieller Eingang ist. Am Automaten kaufen wir 20 Einzelfahrkarten. Jeder übt die richtigen Tasten, um auch später allein fahren zu können. Koyamasan erklärt uns, wie wir die Bahn richtig besteigen und wo wir zu stehen haben, um uns möglichst unauffällig zu verhalten. Alles klappt prima. Wir schaffen es in die Bahn und das Umsteigen ist auch geglückt.

 

In Tokyo-Station sind wir am ersten Ziel angekommen. Die alte Halle erscheint renoviert und gar nicht so modern wie der Rest Tokyos. Wir überqueren die Straße und gehen durch ein Postamt hindurch und befinden auf dem riesigen Gelände von Mitsubishi.

 

Auf der gegenüberliegenden Seite – alles ist schon sehr großräumig angelegt – erscheint der Kaiserpalast mit seinem vorgelagerten Park. Das Gras ist strohig und verblichen. Die Sonne scheint uns warm entgegen und wir schlendern fotografierend auf den Palast zu.

 

Erst jetzt bemerken wir die Touristen. Aber vor dem Tor auf der Brücke darf keiner stehen. Schwarz gekleidete Männer stehen in Gruppen herum und tun wichtig und geheimnisvoll. Wir sehen ein kleines Maßband auf dem Boden, welches niemand übertreten darf.

 

Papierfähnchen werden verteilt und murmelnde Gesänge erfüllen die Luft. Koyama-san erklärt uns, dass der Kaiser den Palast verlassen wird. Ich halte das für ein Gerücht, denn der Kaiser – der Kaiser von Japan, der nur ein Mal im Jahr den Japanern zuwinkt – soll ausgerechnet heute den Palast verlassen? Wir warten und winken uns ein.

 

Dann wird es hektisch und am Tor startet eine Kolonne von Fahrzeugen. Im zweiten Wagen mit goldenem Nummernschild sitzt er dann tatsächlich und winkt mit seiner Frau uns allen würdevoll und royal zu. Die Fotoapparate klicken und dann ist schon alles vorbei. Eine Begegnung der besonderen Art, die nur wenige Sekunden dauerte. Danke an Koyamasan für diesen überwältigenden Augenblick.

 

Anschließend fahren wir kaiserlich beseelt zum Meiji-Schrein und genießen die Stille der Andacht. Nach diesem Ausflug fahren wir Richtung Ginza und lernen japanisches Mittagessen kennen, welches uns allen ausgesprochen gut schmeckt. Anschließend lassen wir den Tag durch einen Bummel über die Ginza und den Ameyoko-Markt ausklingen.

 

B.R aus Berlin

4. Tag: Tokyo

Nach einem zeitigen japanischen Frühstück mit So-sejige (Würstchen) und süßem Tofusalat, trafen wir uns 8.00Uhr für den heutigen Tagesausflug.

 

Das Wetter ist kühler als gestern und so waren alle mit Regenjacke und Schirm ausgerüstet und guter Laune.

 

Nach längerer Fahrt und mehrmaligem Umsteigen kamen wir in Kamakura an. Dort ging es mit einer Straßenbahn bis Hase und zu Fuß weiter zum Daibutsu-Buddha.

 

Die Statue beeindruckte durch ihre Größe, uns gefiel aber auch der schlicht und zurückhaltend gestaltete Garten.

 

Von da aus ging es weiter zum Hase-Kanon. Auf dem steil ansteigendem Gelände wurde im 8.Jahrhundert eine Tempelanlage errichtet. Wer sich die Mühe machte, den Pfad am Hang bis nach oben zu laufen, hatte eine schöne Aussicht auf die Bucht..

 

Wer wollte, konnte danach am Strand seine Füße ins Wasser halten. Zwischen den Fischerboten fand ich einen Sehstern, ein nettes Souvenir.

 

Zurück in Kamakura fanden wir in einer Seitenstraße ein nettes Restaurant. Das Lokal war vor allem von Schülern besucht, so das wir eine Weile warten mussten bevor wir einen Platz bekamen. Das Warten lohnte sich, das Mittagsmenü war wirklich gut. Am Nachmittag ging es per Bahn wieder zurück nach Tokyo.

 

Die meisten von uns sind dann zurück ins Hotel, nur ein paar Unermüdliche wollten unbedingt noch nach Akihabara ins Mangaviertel.

 

E+F. B aus Dresden

5. Tag: Tokyo

Ausflug nach Shibuya.

 

Am letzten Tag in Tokyo durften wir mal wieder ausschlafen.

 

Treff war heut freiwillig. Alle, die nicht gleich ab morgens auf eigene Faust

Tokyo erkunden wollten, konnten sich zum Ausflug nach Shibuya 9 Uhr vor dem

Hotel einfinden.

 

Mit halber Besatzung konnten die Regenjacken und Regenschirme im Belastungtest "Japan" auf Tauglichkeit geprüft werden.

 

Die morgentlich Rushhour war wieder unser Begleiter und wir konnten unsere Studien zu den mannigfaltigen Schlafpositionen und modischen Entgleisungen der echten Japaner weiter vertiefen.

Nach einem kleinem Orientierungslauf im Bahnhof hat "Hachiko" bereits auf uns gewartet und zierte unser heutiges "Koyama-Gruppenbild".

 

Nicht weit davon konnte im Starbucks das lawinenartige Queren der Fußgänger an den bekannten Diagonalfußgängerüberwegen beobachtet werden. Unser nächstes Ziel am heutigen Tag war das neue tokyoter Rathaus. Hier konnten die Aussichtsplatformen im 42. Stock besucht werden. Die Türme baten ein ansehnliches Panorama auf Tokyo und die umliegenden Stadtteile. Das Nieselwetter hat uns leider daran gehindert bis zum Fujiyama zu blicken, welcher zumindest auf den Schautafeln ausgewiesen wurde.

 

Highlight des Rathausbesuchs war das Mittagsessen. Wir durften gemeinsam mit den Verwaltungsbeamten die gutorganisierte Kantine teilen. Nachdem, wie üblich, jedes Menü dekorativ ausgestellt war, konnte am Automaten ein Ticket, je nach Menüwahl, gekauft werden.

 

Nun hieß es "nur noch" sich am richtigen Buchstaben oder richtigen Zahl, auf der richtigen Seite anzustellen und mit der richtigen Besteckwahl sein Essen entgegenzunehmen. Dank der kullanten Kantinenmitarbeiter konnte man auch trotz falschem Tickets das dort ausgegebene Essen bekommen.

 

Nach einer weiteren rasanten Fahrstuhlfahrt, konnte Tokyo nun von jedem selbst erkundet werden, wobei schon das Zurückfinden zur richtigen U-Bahn-Linie erschwerlich war.

 

Einige wollten unbedingt noch auf den Tokyo Tower, andere nach Akihabara oder ins Museum.

Wir für unseren Teil sind zurück nach Shibuya gefahren. Nach Beatrice muss niemand auf den Skytower, wenn man im Haushaltswarenparadies auf der Kapparabashi shoppen gehen kann. Maria hat sich ihr Messer beim japanischen Mr. Olivander der Messerschneidekunst gegönnt. Mirko hat seine langgesuchte CD-Bestellung endlich abarbeiten können.

 

Alles in Allem ist dieser "freie Tag" eine gelungene Abrundung zum vielseitigen Tokyo-Aufenthalt gewesen.

 

m.m und m.p. aus Dresden

6. Tag: Ito

Um 9 Uhr starteten wir mit unseren Rucksäcken bepackt unsere heutige Reise nach Ito. Wir fuhren mit der U-Bahn nach Ueno und wechselten auf die JRLinie nach Ito. In Atami hatten wir Zeit, um unser Mittagessen zu besorgen. Die einen hatten Onigiri, Sushi und Butterbrot mit Erdbeermarmelade und die anderen Obento mit grünem Tee. Im Risot-Zug, einem schwarzen Panorama-Zug nahmen wir unser Mittagessen zu uns.

 

Die Japaner verschliefen viele schöne einmalige Ausblicke. Die Fahrt verging wie im Flug, vorbei an viel Wasser und blühenden Kirschbäumen. Wir erreichten Ito gegen 13 Uhr in strahlendem Sonnenschein. Dann ging es mit Rucksack und Trolly zu den Unterkünften.

 

Wir waren auf drei Häuser verteilt. Das Haupthaus wurde als zweite Station angesteuert. Dort wurden uns alle Informationen für den Aufenthalt gegeben. Anschließend brachten wir gemeinsame die letzte Gruppe zu ihrem neuen Zuhause. Danach gingen wir alle zu mehr Meerblick auf einen hölzernen Steg, wo wir viel Wasser, Boote und Angler sahen. Beglückt durch diesen Anblick klickten die Kameras unentwegt.

 

Nach diesem einmaligem Highlight gingen wir zurück und stoppten an dem einzigen Supermarkt des Ortes und deckten uns mit unnützen Süßigkeiten und Leckereien ein. Dann ging es in die Ryokans zum abendlichen Baden. Die Gruppe 1 – die Singel-Wohner- badeten sich premium ein. Sie hatten alle ein Bad für sich allein.

 

Die armen Leute im Haupthaus mussten leider zu dritt in eine Wanne. Frisch gebadet bis auf eine Ausnahme trafen wir uns wohl gelaunt, erholt und hungrig im Speiseraum, der schon appetitanregend gedeckt war. Voller Erwartung nahmen wir Platz und genossen die herrlichen Leckereien, die uns die Haute Cuisne des Hauses offerierte.

 

Verwöhnt mit warmen Sake und kaltem Bier startete der Abend in unübertrefflicher Weise und und reichhaltigem Menü. Nach einem netten Kennenlernspiel löste sich die Gruppe nach etlichen Bieren und Sake auf. Leider musste dieser schöne Abend auch einmal zu Ende gehen. Wohl gelaunt strömten alle ihren Unterkünften entgegen.

 

H.B aus Österreich und B.R aus Berlin

7. Tag: Ito

Nach einem spartanischen kontinentalen Frühstück starteten wir gut gelaunt zur „kleinen“ Küstenwanderung.

 

Über Stock und Stein ging es oberhalb der Steilküste entlang, häufig dicht am Abgrund mit super Ausblicken. Elli und Theresa übten sich im Geländelauf die Küste entlang, während andere die herrlichen Ausblicke fotografierten.

 

Schon bald war unsere Reisegruppe über einen riesigen Küstenabschnitt verteilt. Dank der verordneten Pausen von Herrn Koyama fand unsere Gruppe aber immer wieder zusammen und niemand ging verloren. Unser erstes Ziel war ein Leuchtturm, der über 80 Stufen erklommen werden konnte und ein wunderschönes Panorama bot.

 

Auf dem Weg zu einer Tempelanlage ernteten wir Orangen frisch von einem Baum. An der Tempelanlage angekommen, wurden wir von einem kräftigen Gong erschreckt. Maik, der Übeltäter, feixte sich ins Fäustchen.

 

Nach einmal Händewaschen ging es dann auch schon weiter, das Mittagessen mussten wir uns erst noch erarbeiten. Wir kämpften uns durch viele Höhen und Tiefen über teilweise beschwerliche Wege, die uns aber immer wieder mit herrlichen Fotomotiven belohnten.

 

Auf einem großen Basaltfelsen nahmen wir unser wohlverdientes Mittagessen ein. Dabei gesellten sich einige Katzen zu uns, die auf einige Leckerbissen hofften und auch nicht enttäuscht wurden. Teilweise fraßen sie direkt aus der Hand. Nach dieser Stärkung ging es mit frischen Kräften weiter bis zu einer Hängebrücke.

 

Maik hatte seine helle Freude daran, die Touristen auf der Hängebrücke zu erschrecken, in dem er sie mächtig zum schaukeln brachte. Vor der Rückfahrt gönnten wir unseren Füßen noch ein Bad in einer heißen Quelle direkt am Bahnhof.

 

Glücklich und erschöpft kamen wir mit dem Zug wieder in unseren Unterkünften an und nahmen sofort ein erholsames Bad im Onsen. Bei einem leckeren japanischen Abendessen mit Sake und Asahi-Bier ließen wir den Tag ausklingen.

 

B.K. und R.K. aus Hoyerswerda sowie M.M. aus Dresden

8. Tag: Hiroshima

Am 30.03. Hiroshima Frühstück gibt es im Haupthaus um 7:30. Wir Außenschläfer haben vorher bereits gepackt und uns von unseren Wirtinnen verabschiedet. Diese verabschieden uns mit vielen Verbeugungen und „Danke“ in Japanisch, Deutsch und Englisch. Halb acht sind wir am Bahnhof Futo.

 

Es regnet in Strömen.Unser Zug,der diesmal sehr lang ist, fährt uns wieder zurück nach Atami. Etwas schläfrig geworden, werden wir von Koyama San aufgeschreckt: „Nächste Station raus, haben wenig Zeit“. Wir steigen erst in den falschen Zug, hetzen dann zum nächsten Bahnsteig. Kurze Fahrt nach Mishima. Hier steigen wir in den Shinkansen um.

 

Nach zwei Stunden rasanter Fahrt durch urbane Landschaften und Gebirgszüge erreichen wir Shin-Kobe (Neu-Kobe). Gegen Mittag steigen wir hier in den nächsten Shinkansen um, der uns bis Hiroshima bringt. Hier ist das Wetter besser. Bisweilen lässt sich die Sonne sehen.

 

Vom Bahnhof geht es mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Nach 600 Metern Fußmarsch erreichen wir unser nächstes Hotel am Friedensboulevard. Gegen 15:00 starten wir einen Spaziergang. Wir laufen bald durch eine ewig lange bevölkerte Einkaufspassage. Hier gibt es Nobel-Modeläden, schrille Spielzeuggeschäfte, Restaurants und etliche Spielhallen.

 

Später eine ruhige Seitenstraße, ein unscheinbares graues Haus mit einem Gedenkstein davor. Über diesem Punkt ist in 500 Metern Höhe vor fast 68 Jahren die Bombe explodiert. Wenige hundert Meter weiter ein Fluss. Am Ufer eine Ruine mit einer Stahlskelettkuppel – der Atombomben-Dom.

 

Am Fluss blühen die Kirschbäume, als wäre hier vor 68 Jahren nichts geschehen. Nach der Querung des Flusses stoßen wir auf das Friedensdenkmal der Kinder – eine Betonskulptur mit Bronzefiguren. In Glasvitrinen rundherum tausende farbige Papierkraniche, davon sind welche zum Friedenstauben-Symbol geordnet.

 

Wir passieren die ewige Flamme, die erst verlöschen soll, wenn die Welt frei von Nuklearwaffen ist, und das Mahnmal für die Opfer der Bombe. Dahinter das Friedensgedächtnismuseum: Bilder, Texte, Videos und Sach-Exponate erschüttern mich zutiefst.

 

Ein Stapel Teeschalen ist durch die Hitze der Bombe zu einem bizarren Gebilde verschmolzen. Bilder von Menschen mit großflächig verkohlter Haut, die noch leben. Eine zerschmolzene Aluminiumbrotbüchse, die unter einer Kinderleiche gefunden wurde.. Wie können Menschen anderen Menschen so etwas antun?

 

Auch fast ein Menschenalter danach bleibt bei vielen Besuchern starke Betroffenheit zurück. Im leichten Nieselregen laufe ich zurück zum Hotel.

 

W.B. aus Wiesbaden

9. Tag: Hiroshima

Diese Zeilen entstanden zum Großteil in der Straßenbahnlinie 2 von der Hiroden Miyajimaguchi Station zurück nach Hiroshima. Hinter mir liegt ein ereignisreicher Tag mit einer Vielzahl imposanter Eindrücke. Am heutigem Tag stand der Tagesausflug zur Insel Miyajima auf dem Programm. Aber der Reihe nach.

 

Sieben Uhr – der Wecker klingelt. In einer Stunde soll es losgehen. Nach zwei Nächten auf einem Futon lernt man den Komfort eines klassischen, westlichen Bettes zu schätzen. Wir sind, wie bereits in Tokyo, in einem Hotel der japanischen Kette Tokoyo-Inn untergebracht.

 

Mit der Straßenbahn geht es zur Fähre, die einen auf die Insel Miyajima übersetzt. Zum ersten Mal auf der Rundreise kann der hochgelobte japanische ÖPNV nicht ganz überzeugen. Für die etwas mehr als 10km benötigt die „Bimmelbahn“ fast eine Stunde. Da wir nicht in Eile sind, genießen wir die Aussicht ganz dem Motto: „der Weg ist das Ziel“.

 

Auf der Fähre wird klar, warum die Insel Miyajima zu den drei schönsten Landschaften Japans zählt. Berge, Wasser, Tempel, blühende Kirschbäume … was braucht man mehr.

 

Angekommen auf der Insel, werden wir von freilaufenden Rehen begrüßt. Bereits das Infoblatt der Tourist-Information weißt darauf hin, dass die Rehe auch gerne mal Papier oder Kleidung essen. Also aufgepasst auf Tickets und Souvenirs.

 

Vor dem hölzernen Torii des Itsukushima-Schrein (beides wurde 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt), gratulieren wir unserem Reiseleiter Herrn Koyakama zum Geburtstag. Die Geburtstagsglückwünsche wurden auf originelle Art überbracht. Es kamen die für Asien typischen Gesichtsmasken zum Einsatz (mehr wird an dieser Stelle nicht verraten). Im Anschluss wurde der Schrein besichtigt.

 

Nach einer Pause, die für das Mittagessen genutzt wurde, ging es auf den Berggipfel des Misen (535 Meter). Während die eine Hälfte unserer Gruppe den Aufstieg per Fuß wagte, wählte die zweite Hälfte den bequemeren Weg mit der Seilbahn. Belohnt wurden alle mit dem selben, atemberaubenden Rundumblick.

 

Der Weg zurück zum Fährhafen führte vorbei am Torii. Am Vormittag stand das Tor noch unerreichbar im Wasser. Dank Ebbe ist es jetzt zu Fuß erreichbar. Nach dem Durchschreiten des Tores (ein wirklich besonderer Moment), präsentiert sich dem geneigten Hobbyfotografen ein perfektes Fotomotiv (das Torii spiegelt sich im zurückfließenden Wasser).

 

Während die Touristen damit beschäftigt sind, die Atmosphäre in Bildern festzuhalten; buddeln die meisten Japaner mit Schaufeln und Eimer bewaffnet in der Erde. Sie sind auf der Suche nach Muscheln.

 

Für Souvenir-Jäger und Liebhaber gegrillter Austern eröffnet sich auf den letzten Metern der Insel ein wahres Eldorado, die Omotesando Shopping-Arkaden.

 

Rückblickend kann ich einen Besuch auf Miyajima uneingeschränkt empfehlen. Ich freue mich schon jetzt auf die vielen geschossenen Fotos. Es ist sicherlich das eine oder andere dabei, dass seinen Weg an die Wohnzimmerwand finden wird.

 

A aus E an der R

10. Tag: Mihara

Abreise aus Hiroshima. Nach ausgiebigem Frühstück im Toyoko Inn ging es zu Fuss zum Bahnhof. Die Weiterreise gestaltete sich entspannt, da die Verbindung nach Mihara ohne umsteigen, auf nur einer Bahnlinie, möglich war. Die Fahrt mit dem Zug diente vielen zum Schlaf nachholen oder als Möglichkeit Japaner zu fotografieren. Abseits der Tunnelfahrten gab es viele kleine Siedlungen mit traditionell gebauten Häusern zu sehen. Es wurde immer ländlicher.

 

Angekommen in Mihara, einer recht verschlafenen Küstenstadt, hatten wir erst einmal ein wenig Zeit uns umzusehen bis es weiterging. Die im Bahnhof ausgestellte Festung existiert leider nicht mehr, man konnte nur ein paar der alten Mauern sehen. Ansonsten gab es noch eine Poststation und ein paar Lebensmittelläden im Ort. Nicht viel aufregendes.

 

Als uns der Bus endlich abholt, dauert es nur noch wenige Minuten bis zum Hotel. Dieses ist wieder klassisch gehalten. Hier macht das wechseln der Schuhe an den Zugängen und der Toilette wieder viel Freude. Zusätzlich gibt es ein heißes Bad aus der örtlichen Quelle und ein kleines Schwimmbecken. Die Vorfreude ist groß.

 

Nach einer Einweisung zu den getrennten Bädern für Männer und Frauen werden noch stilechte Kimonos ausgegeben. Nicht jedem passen die japanischen Größen.

 

Viele zieht es sofort in die heißen Quellen, einige erkunden erst einmal den Ort. Auch hier gibt es nicht viele Geschäfte, aber es gibt einiges zu fotografieren. Der Blick aufs Meer und die nahen Inseln ist wunderschön.

 

Nachdem ausgiebig gewandert und gebadet wurde fanden sich (fast) alle zum Abendbrot im benachbarten Restaurant ein. Zwei lange Tafeln im klassischen Stil waren mit allerlei leckerem Essen beladen. Zum Glück durfte hier auf niedrigen Stühlen gesessen werden und es wurde ein rückenschonender Abend.

 

Nach dem ausgiebigen japanischen Abendessen konnte man den Tag bei einer Runde Billard oder im heißen Bad ausklingen lassen.

 

(MM aus DD)

11. Tag: Mihara

Nach über einer Woche Fisch und Reis waren heute früh die Cornflakes, Brötchen und Croissants eine wahre Eingebung. Gestärkt und vom gestrigen Badetag erholt waren auch alle Teilnehmer der freiwilligen Wandertour auf den Berg Kurotakisan pünktlich und mit dem Hotelbus ging es los. Bei herrlich sonnigem Wetter und nach einem kleinem Einkauf für das Mittag ging es schon hinauf.

 

Der erste Stop war an einem Tempel, dessen Priester auf klappernden Sandalen die Treppe hinauf gelaufen kam und prompt, von seiner Mutter tatkräftig unterstützt, auf so etwas wie deutsch ein paar Zeilen vorlas. Was er genau sagen wollte weiß ich nicht mehr, aber es war ein lustiges Schauspiel. Ganz gemütlich, jeder in seinem Tempo ging es den Berg hinauf.

 

Da die Tour von Koyama zeitlich großzügig geplant war, konnte jeder so viele Fotos machen wie er wollte und das war auch gut so, denn der Aufstieg bot unglaublich tolle und wunderschöne Motive: verschiedene Blumen und Blüten, Aussichten und Statuen am Wegesrand (ich denke ich habe heute mein Lieblingsfoto der Reise geschossen).

 

Das Highlight war dann das Picknick am Gipfel mit einer atemberaubenden Aussicht auf Hafen, Meer und Berge. Wir wurden umschwirrt von einer Vielzahl von Schmetterlingen verschiedenster Art, Form und Farbe und die Sonne lachte uns vom blauen Himmel entgegen.

 

Einen Abzweig unterhalb des Gipfels wurden bald ein paar Dixi-toiletten gefunden, wer aber über die blauen Plastikboxen hinweg einen Blick riskierte entdeckte einen weiteren himmlischen Platz mit von Bienen umschwirrten Kirschblüten, Aussichtsplätzen und weiteren Statuen. Dann wurden noch rasch beim Schlagen einer am Hang stehenden Glocke etwas gewünscht und schwatzend der Rückweg ins Tal angetreten.

 

Zwei der Mitreisenden, die statt der Bergaufstiegs die Erkundung des Hafenstädtchens vorzogen, saßen bereits auf uns wartend auf einem Spielplatz und waren beladen mit Geschenken der Anwohner, wie einer Tüte Orangen und selbst gebastelten Miniaturen von Sonnenschirmen.

 

Die Rückreise ins Hotel und der restliche Nachmittag waren erfreulich faul mit ausgiebigen heißen Bädern und entspannenden Massagen. Das abendliche Festmahl war dahingegen wieder einmal eine Herausforderung: diverse Tentakeln, rohe Fischsorten und (der Stolz des Hauses) ein riesiger Fischkopf mit einprägsamen Blick für jeden . Geübt vom gestrigen Mahl haben alle sogar das meiste gegessen und wurden mit einem überraschend europäischen Dessert, einem Stückchen Sahnetorte, belohnt.

 

F. St. aus Berlin

12. Tag: Takamatsu

Wir frühstücken 7:30. Einige haben heute morgen schon den Onsen besucht. Kurz vor neun holt uns der Hotelbus ab, um uns nach Mihara City zum Bahnhof zu bringen. Eine zweistündige Bahnfahrt größtenteils entlang der Küste folgt.

 

In Okayama haben wir einige Minuten Zeit für den Umstieg in den Zug nach Takamatsu. Unser Anschlusszug, der Marine Liner , fährt über eine der längsten Brücken der Welt (Seto Ohashi) zur Insel Shikoku. Die Brücke besteht aus einem System von Hängebrücken und Stahlgitterbrücken, die ca. 13 Kilometer über mehrere kleine Inselchen nach Shikoku führen. Kurz nach 13 Uhr steht Koyama's bunte Truppe vor der JR-Station (Hauptbahnhof) von Takamatsu.

 

Ein Fußweg von einigen hundert Meter – und wir haben unser Hotel, das hiesige Toyoko Inn erreicht. Da die Zimmer wie üblich erst ab 15 Uhr frei sind, bummeln wir durch die Einkaufsmeile (Marugamemachi) von Takamatsu.

 

Den späteren Nachmittag verbringen die Mitreisenden nach Gusto mit Shoppen, Bummeln oder Erholung im Hotelzimmer. Bei mir ist Wäsche waschen am Münzautomaten angesagt. Maria hat in ihrem angenommenen Yukata-Schneiderparadies nach einer halben Stunde und etlichen interkulturellen Sprachbarrieren endlich enträtseln können, dass es sich eigentlich um einen Second-Hand-Yukata-Laden handelt mit großen Yukata und aufgetrennten Nähten, damit sich jeder individuell sein Modell anpassen kann.

 

Die für heute angekündigte Tsunami - Folge des chilenischen Erdbebens von heute Morgen – erreicht Japan wohl nur sehr abgeschwächt. Aus dem Internet erfahre ich, dass an den Außenküsten Japans eine Wellenhöhe von maximal einem Meter erreicht wird. Wir essen zu dritt zu Abend in einem Hawaii-Restaurant. Witzigerweise gibt es auch deutsche Bratkartoffeln mit Ei.

 

W.B. aus Wiesbaden und M.P. aus Dresden

13. Tag: Takamatsu

Bilder von M.P. aus Dresden

Der heutige Tag sollte uns nach Kotohira führen. Zuvor mussten wir uns den japanischen Frühstücksgegebenheiten anpassen und bereits 10 Minuten früher in der Lobby erscheinen, wenn wir nicht Gefahr laufen wollten am Ende der Schlange stehen zu müssen.

 

Das bedeutete auch schnell frühstücken und wieder Platz machen für andere. Während der einstündigen Fahrt im Zug gab es das Rollercoaster-Gefühl gratis dazu. Zwischenzeitlich machte sich jedoch etwas Sorge um die Wandertour breit, als sich das Wetter unverhofft zu starkem Regen und Blitzen veränderte.

 

Als wir am Bahnhof ankamen sollte aber genau das unser Glück sein, denn dadurch regneten sich alle Wolken ab, sodass alle Sehenswürdigkeiten wieder in fotooptimaler Beleuchtung aufgenommen werden konnten.

 

Die ersten 500 Treppen zu den Tempelanlagen waren einfach zu bewältigen, da man schließlich alle 20m eine Möglichkeit hatte für seine Liebsten zu Hause neue Variationen von Souvenirs anzusehen. Danach motivierten nur noch die mitgezählten Stufen von Barbara und die Gewissheit, dass bei ca. 1.200 Stufen das Ziel erreicht sein würde.

 

Es boten sich auch so viele Gelegenheiten eine Pause einzulegen, da Kotohira mit schönen Fotomotiven nicht geizte. In nahezu kitschigen Ambiente lief man die Stufen bei Sonnenschein an typischen Laternen, Toris und Tempeln vorbei begleitet von in der Luft herumtanzenden Kirschblüten. Oben angekommen bot sich ein weiter Blick über den „kleinen Fuji“ bis hin zur längsten Brücke der Welt. Nach einer kleinen Erholungspause wurde der Abstieg angetreten. Schließlich musste man ja im Tal weitere Souvenirs erstehen und sich sein Mittag für die Rückreise besorgen.

 

Wir passen uns immer mehr den Japanern an. So konnte man auf der Rückreise die Anstrengungen der Wanderungen bei dem einen oder anderen schlafenden Mitreisenden im Zug erkennen.

 

Wieder angekommen in Takamatsu, besuchten wir den Ritsurin-Park, der als einer der drei schönsten Parks Japans gilt. Auch wenn wir die anderen zwei nicht kennen, erscheint einem das bei dem Anblick glaubwürdig. Auch hier änderte sich das Wetter pünktlich bei unserer Ankunft, sodass alle Seen, Laternen, Teehäuser und jahrhundertealten Bonsais im Sonnenschein aufzunehmen waren. In stetiger Begleitung über die letzten Tage waren Kamera-Teams zu sehen, die immer neue Aufnahmen von Kirschblüten und feiernden Japaner für die Tagesthemen lieferten. So auch heute.

 

Nach der Besichtigung des Parks war für jeden die Gestaltung des Nachmittags frei gestellt.

 

Mirko entschied sich dafür in der Stadt wieder Japaner mit seinen 2,05m zu verwundern bzw. diesmal zu erschrecken. Beim Queren der Straße war eine Japanerin so von seiner Größe erschrocken, dass sie samt ihrer Begleitung zur Seite umfiel. Typische Bemerkung der Japaner : „Oooooooki desu“.

Da morgen früh bereits um 5 Uhr Treff ist, um unsere Fähre zurück aufs „Festland“ zu nehmen, endet das typische „get-together“ in der Lobby bereits um 8 Uhr.

 

M.P. aus Dresden

14. Tag: Juso/Osaka

20 Uhr 30 – ein weiterer beeindruckender und vor allem langer Tag neigt sich seinem Ende entgegen. Spätestens um 4 Uhr 45 hieß es, aus den Federn zu kriechen, da pünktlich um 5 Uhr 15 die bestellten Taxis vor dem Hotel in Takamatsu warteten. Sie brachten uns zum Hafen, wo wir die Fähre nach Kobe bestiegen.Ruhig – die meisten Gäste waren noch etwas müde - schipperten wir dahin.

 

Interessant wurde es im Laufe der Fahrt, als wir unter der längsten Hängebrücke der Welt, die die Akashi-Meerenge überbrückt, durchfuhren. Die Brücke verbindet Kobe mit der Insel Awajishima und hat eine Gesamtlänge von 3 911 Meter.

 

Pünktlich um 10 Uhr 30 betraten wir wieder Festland. Ein „gut gefüllter“ (überfüllter) Bus brachte einen Teil der Gäste zur Sannomiya-Station. Nach dem Entrichten von 210 Yen marschierten wir zur Hankyu-Linie, mit der wir nach Juso, einem Stadtteil von Osaka, fuhren. Im Hotel Toyoko-Inn waren unsere Koffer schon eingetroffen. Nach dem Einchecken verteilten wir uns, um individuell das Mittagessen einzunehmen.

 

Um 13 Uhr 30 starteten wir zu einem Fußmarsch. Unser Ziel war das Umeda Sky Building, ein moderner Geschäftskomplex mit futuristischer Architektur. Die beiden Türme sind 173 m hoch. Von einer Plattform aus genossen wir fantastische Ausblicke.

 

Auch der Souvenir-Laden war recht interessant. Weiter marschierten wir nach Yodobashi Kamera. Nach letzten Instruktionen seitens unseres Reiseleiters hatte die Gruppe wieder Gelegenheit, eigene Wege zu gehen.

 

Um 18 Uhr trafen sich die Reiseteilnehmer dann wieder, um der Einladung zum gemeinsamen Abendessen Folge zu leisten. Herr Kojama hat wieder einmal ein tolles (dieses Mal chinesisches) Lokal für uns ausgesucht bzw. Plätze reserviert. Der leichte Regen beim Nachhauseweg tat der guten Stimmung keinen Abbruch: Wieder durften wir einen interessanten Tag erleben.

 

H.B., der „Österreicher“

15. Tag: Juso/Osaka

Es hat aufgefrischt. Bei gefühlten fünf Grad Celsius (in Wirklichkeit waren es neun) hieß es sich warm einzupacken für den Tag.

 

Bereits halb zehn erreichten wir die Burg von Osaka. Das im Jahr 1583 errichtete Bauwerk wurde mehrfach zerstört; zuletzt im zweitem Weltkrieg. Es dauerte bis 1997, bis die Burg wieder vollständig errichtet wurde. Die Arbeit hat sich gelohnt. Aus dem obersten Geschoss hat man einen wunderschönen Blick auf den Park, der die Burg umgibt.

 

Als wir uns gegen elf Uhr wieder auf den Weg machten, kamen uns „Unmengen“ von Japanern entgegen. Sie waren zur sonntäglichen Hanami (wörtlich „Kirchblütenschau“, Picknick unter den in voller Blüte stehenden Kirschbäumen) unterwegs. Das Wetter schien ihnen egal zu sein.

 

Danach ging es zur ehemaligen Residenz der Familie Nishio. Die Familie war Hoflieferant für Reis an den Kaiser. Besonders beeindruckend war die Sammlung alter Kimonos sowie der Teegarten inklusive verschiedener Teezimmer.

 

Während die eine Hälfte unserer Gruppe sich entschied im Anschluß ihren Shopping-Gelüsten zu frönen, besichtigte die andere Hälfte die Asahi-Brauerei.

 

Damit man die Brauerei-Besichtigung gut übersteht, wurde beim Mittagessen (Automatenrestaurant) die Basis für die Bier-Verkostung gelegt. Wie der Name bereits vermuten lässt, wählt und bezahlt man sein Essen an einem Automaten. Nach ein paar Minuten steht das frisch zubereitete Essen auf dem Tisch. Ich bin jedes Mal von Neuem überrascht, wie lecker und preiswert das Essen hier in Japan ist.

 

Die Asahi Brauerei ist Marktführer in Japan. Sie exportiert das Bier auch nach Deutschland. Leider war die Abfüllanlage aufgrund des Wochenendes nicht in Betrieb. Nach der Führung durch die Brauerei konnte man die verschiedenen Biere (Asahi Super Dry, Asahi Black, … an den Rest kann sich der Autor leider nicht mehr erinnern) und Softdrinks des Unternehmens probieren. Dazu wurden leckere Reis-Cracker mit Muschelgeschmack gereicht.

 

Beim bereits üblichen abendlichen Zusammensitzen der Reisegruppe wurde über die Errungenschaften des Tages (u.a. Kauf eines Kimonos, Besuch eines Katzen-Cafe) berichtet.

 

Fazit: Wenn die Kirschbäume blühen ist dem Japaner das Wetter egal.

 

A.F. aus E. an der R.

16. Tag: Juso/Kyoto

Heute stand Kyoto auf dem Programm, also in erster Linie Kultur und Kunsthandwerk.

 

Damit alle einen Sitzplatz im Zug nach Kyoto bekommen, fuhren wir erst nach Umeda, um dort in den leeren Zug einsteigen zu können. Als wir in Juso hielten, wussten wir, dass dieser Trick sehr sinnvoll ist.

 

In Kyoto angekommen, stiegen wir zuerst in die U-Bahn dann in den Bus, bevor wir am Ginkakuji Temple ankamen.

 

Der Weg zum Tempel geht durch die erste „Ladenzeile“, wir werden von Souvenieren und allem möglichen Essbaren flankiert, kamen aber noch in der Gruppe an. Der Tempel faszinierte vor allem durch den Zen-Garten gleich am Eingang, danach ging es auf einem Rundweg durch den herrlichen Park am Berghang.

 

Nach dem Tempel liefen wir den Philosophenweg an einem kleinen Kanal entlang, wo die Kirschbäume im voller Blüte standen.

 

Nachdem sich alle am Ende des Weges wieder getroffen hatten, ging es quer durch ein Wohnviertel zum Heian Jingu Schrein. Nachdem am Eingang mehrere Panoramaphotos aufgenommen wurden, gingen wir eine Runde durch die Anlage, bevor wir uns am Handicraft-Zentrum zur Mittagspause trennten.

 

Wir waren zur Abwechslung in einem iranisch-indischen Restaurant essen, Curry mit Naan-Brot waren eine interessante Abwechslung. Leider war damit die Zeit für das Handicraft-Zentrum etwas kurz, wir mussten die drei Etagen im Schnelldurchlauf absolvieren.

 

Danach ging es durch die zweite Ladenzeile zum Kiyomizu Tempel. Neben den verschiedensten Läden für Handwerk, Souveniere und Essbaren fiel auf, dass immer mehr Frauen in Kimonos zu sehen und fotografieren waren. Eine Erklärung liefert die Werbung mehrer Geschäfte, die Kimonos und passendes Outfit zum Ausleihen anpreisen.

 

Beim Treffen vor dem Kiyomizu Tempel fehlte leider Einer, nach einigen Warten gingen wir doch in den Tempel und hofften, ihn danach wiederzutreffen.

 

Im Tempel waren an mehreren Stellen Bauarbeiten, ohne Baugerüste muss die Anlage noch überwältigender wirken.

 

Leider ist unser fehlender Mitreisender immer noch nicht zu sehen, wir treffen ihn aber glücklicherweise gesund und munter abends im Hotel wieder.

 

E.und F.B. aus Dresden

17. Tag: Juso/Kyoto

Heute war schon am Morgen Aufregung angesagt. Die Fahrstühle im Hotel waren maßlos mit den Massen an Gästen überfordert und Koyama und einige Gruppenmitglieder mussten die Alarmanlage lahm legen und die Feuertreppe nach unten nehmen.

 

Wegen des Chaos kam schon Koyama 10 Minuten zu spät (Primiere!) und wir warteten noch mal 10 auf ein weiteres fehlendes Gruppenmitglied. Schlussendlich gingen wir mit einer Person weniger und mit über 20 Minuten Verspätung zum Bahnhof. Nach langer Reise und diverser Umsteigeaktionen fanden wir uns in der Gartenanlage vom Ryoanji-Tempel wieder.

 

Fasziniert von der Kirschblütenpracht und dem Versuch schöne Fotos der Landschaft ohne Touristen zu schießen habe ich irgendwie den Tempel mit dem Steingarten umlaufen und erfuhr davon erst im Anschluss. Aber dafür habe ich die Herausforderung hübscher touristenfreier Fotos erfolgreich gemeistert.

 

Der nächste Aufreger kam beim Treffpunkt als nach fast 20 Minuten warten zwei Mitglieder immer noch nicht aufzufinden waren. Wir gingen los zur nächsten Bushaltestelle in der Hoffnung die Verlorengegangenen würden uns bald mit Hilfe der Anweisungen im Reiseplan einholen.

 

Nach dem Rundgang fand man am Ausgang vom vergoldeten Kinkakuji-Tempels die Vermissten wieder, die zwar keine Zeit mehr hatten die Anlage des Tempels zu sehen aber froh waren wieder bei der Gruppe zu sein. Zur Beruhigung der Gemüter konnte sich jeder ein leckeres Eis aus dem Automaten ziehen und genüsslich Eis-schleckend saßen alle auf einer Mauer in der Sonne bis es schon wieder weiter ging.

 

Das tolle Wetter, die Kirschblüten und die vielen Kimono-tragenden Japanerinnen ließen ja schon gestern die Tempelanlagen und öffentlichen Verkehrsmittel aus allen Nähten platzen. Dies war heute nicht anders.

 

Drei von uns mussten auf den nächsten Bus ausweichen, da wir uns wirklich nicht mehr mit in den ersten Bus stopfen ließen. Doch auch diese Hürde wurde gemeistert und alle kamen am gewünschten Bahnhof an.

 

Eine Mittagspause und diverse öffentliche Verkehrsmittel später sahen wir uns noch die Fushimi Inari Parkanlage mit den Tausend rot-orangenen Toriis an. Abschluss des Tages war die kurze Besichtigung des imposanten Kyotoer Bahnhofs.

 

Diejenigen, die noch immer Energie hatten fuhren noch in eine Einkaufsstraße letzte Mitbringsel kaufen. Ich war nach diesem langen und vielseitigen Tag zu erledigt (außerdem habe ich schon alle Mitbringsel beisammen) und bin schnellstmöglich mit ein Paar anderen zurück ins Hotel zum Abendessen vom Cook deli Gozen.

 

F:S: aus Berlin

18. Tag: Juso/Nara

Die morgendliche Abzählzeremonie belegte, dass alle verlorenen Schäfchen von gestern wieder ihren Weg zum Hotel gefunden haben. Nachdem die lawinenartigen Menschenströme in Umeda von uns durchdrungen wurden, verschlafen wir die einstündige Fahrt nach Nara im Zug.

 

Beim Aussteigen treffen wir auf einen Brunnen, vor dem zwei altertümlich gekleidete Japaner mit Strohhut stehen. Sie lassen sich gegen Entgelt zusammen mit Touristen fotografieren. Auf dem Weg zum Todai ji-Tempel treffen wir auf ältere Japanerinnen, die waffelartiges Gebäck verkaufen für die frei herumlaufenden Rehe.

 

Nach dem Kauf wird man höflich darauf hingewiesen sich bitte vom Stand wegzubewegen; nach weiteren Sekunden wird man dann sehr deutlich weggeschoben, da die Rehe einen genauen Überblick darüber haben wer gerade Waffeln gekauft hat. Diejenige Person wird dann von allen Seiten angestupst und angeknabbert bis die Waffeln alle sind.

 

Nach 15 Minuten kommt ein großer hölzerner Torbau in Sicht, zu dem wahre Menschenmassen strömen. Das ist der Eingang zum Todai-ji Tempel. Die Tempelanlage wird dominiert von einem riesigem hallenartigem Holzbau. Die großen Tore stehen weit offen. Duft von Räucherstäbchen liegt in der Luft. Der Toda-ji-Tempel gilt als größter Holzbau der Welt. Beim Betreten der Halle fällt sofort die riesige bronzene Buddhastatue ins Auge. Auf vergoldetem Hintergrund sind weitere Buddhastatuen angeordnet.

 

Zum Erlangen ewiger Erleuchtung krabbelten einige Japaner durch ein Loch in einer Holzsäule, während wir „Stämmigen“ uns den peinlichen Moment ersparten. Unser Längster hatte aber bewiesen,dass es auch für uns Europäer möglich ist.

 

Unser Weg führt uns weiter zum Kasuga-Tempel. Es erwartete uns ein Meer aus Steinlaternen. Gegen das nötige Kleingeld entzünden die Mönchen die Laternen, um den eigenen Wünsche mehr Kraft zu verleihen. Im Tempel selber hangen weitere bronzene und grünspan-überzogene Kupferlaternen in den rotgestrichenen Holzgängen.

 

Danach wurde angekündigt, dass wir für diese Reise den letzten Tempel besichtigen würden. Einige mussten daraufhin nun endlich doch ein Glückssäckchen kaufen. Nach dem Gruppenfoto ging es zum Mittagessen in die Einkaufsstraße. Beim anschließenden Treff sollten erneut zwei Mitglieder verloren gehen.

 

An der Station in Nanba war jedem die weitere Freizeitgestaltung freigestellt. Ein beliebtes Ziel war dabei ein Katzencafé in dem man zusammen mit vielen Katzen sein Kaffee trinken kann und dabei die Katzen streicheln darf. Da der Koffer zur Weiterreise wieder um 9 fertig gepackt in der Lobby stehen musste, trudelten alle beizeiten wieder im Hotel ein.

 

M. P. aus Dresden, W. B. aus Wiesbaden

19. Tag: Ueda

Nachdem wir uns heute morgen von Osaka verabschiedeten, fuhren wir mit dem Expresszug Shinano Richtung Nagano. Dazu mussten wir wieder den all morgendlichen Strom von arbeitswütigen Japanern am Bahnhof Umeda durchqueren. Während wir auf unseren Zug warteten, sahen wir einen weiteren interessanten Schnellzug, den Thunderbird.

 

Im Zug durften wir an einem weiteren Ereignis teilhaben. Im Gegensatz zu unseren vorigen Zugfahrten, gab es einen Schaffner, der die Zugfahrkarten kontrollierte bzw. Japanern, die noch kein Ticket hatten, eins verkaufte. Dazu betrat der Schaffner unseren Wagon, sagte seinen Text auf (Näheres nicht bekannt) und verbeugte sich bevor er die Passagiere kontrollierte.

 

Von Osaka ging es dann Richtung Nordosten durch die japanischen Alpen. Mit steigenden Höhenmetern veränderte sich auch die Natur deutlich. Während die Kirschbäume in Kyoto und Osaka schon am Verblühen sind, haben wir einige Kirschbäume gesehen, welche noch nicht einmal angefangen haben zu blühen.

 

Aus den Zugfenstern konnte man hohe Berge beobachten, welche teilweise sogar schneebedeckt waren. Nach 5 h Zugfahrt in Nagano (übrigens Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1998) angekommen, merkten wir, dass es spürbar kälter war.

 

Unbeeindruckt von der eisigen Kälte zogen wir uns unsere warmen Jacken an und gingen zum anderen Bahnsteig, von wo aus unser nächster Zug nach Ueda abfuhr. Die knapp 40 km von Nagano nach Ueda bewältigten wir in unserem schicken Shinkansen in schlappen 12 min. In Ueda ausgestiegen wurde es noch kälter.Dafür war es im Hotelbus, der uns vom Bahnhof abholte, kuschelig warm.

 

Vom Bahnhof fuhren noch einmal ca. 20 min zu unserem Ryokan. Dort angekommen, wurden wie immer die (sehr schönen) Zimmer verteilt und alle wichtigen Räumlichkeiten gezeigt. Kaum angekommen, ging ein Teil unserer Gruppe sofort ins Onsen.

 

Das Besondere an diesem Onsen ist vor allem sein Außenbecken. Zwischen großen Steinen kann man im heißen Wasser liegend die Berge beobachten, ein krasser Gegensatz zu den letzten Tagen in der Großstadt.

 

Manche von uns hielten es knapp eine Stunde im heißen Wasser aus. Die Raubvögel kreisten schon über uns in der Hoffnung das gut durchgegarte Fleisch verspeisen zu können. Jedoch verließen alle noch rechtzeitig das Wasser.

 

Nach dem erholsamen Bad gab es ein ausgiebiges Festessen mit viel Sake und Bier. Gesättigt und glücklich wollte uns Koyamasan mit mäßigem Erfolg zu Karaoke bewegen. Einige von uns flüchteten daraufhin gleich wieder ins Onsen, um das heiße Thermalwasser auch nochmal bei Nacht zu genießen.

 

T.A. und B.S. aus Dresden

20. Tag: Ueda

Ein Tag unterwegs in der Natur.

Der Morgen begann für viele mit einem Bad in der hoteleigenen heißen Quelle. Andere nutzten die relativ späte Frühstückszeit zum Ausschlafen. Das Frühstück fiel typisch britisch aus mit Ei und Schinken, sowie gebuttertem Toast. Nach der morgendlichen Stärkung stand ein kleiner Spaziergang an. Es ging einmal durch den kleinen Ort Aokimura und die umliegenden Wälder.

Erster Höhepunkt der Wanderung war ein kleiner vierbeiniger Japaner, der uns am Zaun freudig begrüßte und sich von allen gern streicheln ließ. Als die Häuser weniger wurden und die terrassenartig angelegten Felder mehr wurden, konnten einige Einheimische bei der Gartenarbeit beobachtet werden. In dieser Region setzt der Frühling gerade erst ein. Die Kirchblüten verstecken sich noch in ihren Knospen.

 

Weiter ging es den Berg hinauf. Wald kam in Sicht und mit ihm auch Bambushaine. - Endlich! (Vorliebe des Autors) – Die Säge (extra in Tokyo gekauft) hatte Mirko ja schon oft mitgenommen, aber es ergab sich nie so recht eine Einsatzgelegenheit. Nun hieß es auf ins Unterholz und einen geeigneten Stamm zum Fällen finden.

Anfängliche Skepsis und Unverständnis einiger Mitreisender für die Begeisterung für dieses „Gras“ wich nach ersten gesägten Stammlängen der Neugierde und Bedarfsanmeldungen an weiteren Stücken. So wurde die Wanderung nach schnellem zerlegen des geerntetem Stammes fortgesetzt. Beladen mit den Schätzen unseres Forsteinsatzes ergaben die Mitglieder unserer Gruppe ein lustiges Bild.

 

Auf dem höchsten Punkt des Rundweges wartete noch einsam und verlassen ein Toori auf uns. Neben den wenigen freien Ausblicken eines der wenigen Fotomotive der Wanderung.

 

Zurück im Ryokan wurden die ersten Bambusstücke zu Bechern und Vasen verarbeitet, bis es an der Zeit war mit dem Hotelbus zum Mittag einkaufen nach Ueda zu fahren. Der örtliche Supermarkt bot neben Nahrungsmitteln auch eine 100 Yen-Abteilung. So wurde sich mit allerlei leckeren und nützlichen Dingen eingedeckt und es ging mit dem Bus zurück.

 

Nach gemeinsamem Mittag zog es viele in die heißen Quellen oder es wurde Mittagsschlaf gehalten. Der Nachmittag war der eigenen Kreativität überlassen und so wurde weiter Bambus zersägt oder das weitere Umfeld des Ortes erkundet.

 

18 Uhr fand sich die Koyama-Reisegruppe wieder zum gemeinsamen Abendessen ein. Heute war der Tisch wieder bis zum Rand mit Köstlichkeiten gedeckt. Diesmal gab es an jedem Platz einen kleinen Topf in dem man sich seinen Eintopf über einer Feuerstelle noch aufkochen durfte. Es gibt doch immer wieder neues zu entdecken. So ging der Abend gut gesättigt und mit einem entspannenden Bad in der heißen Quelle zu Ende.

 

M.M. aus Dresden

21. Tag: Tokyo

Den letzten Morgen im Ryokan nutzten einige von uns um noch vor dem Frühstück im Onsen zu baden.

 

Nach einem sehr guten kontinentalen Frühstück brachte uns der Hotelbus zum Bahnhof von Ueda. Von dort aus ging es mit dem Shinkansen nach Tokyo-Ueno, wo wir schon nach 1,5 Stunden ankamen. Weiter ging es mit verschiedenen Linien nach Otorii zu unserem letzten Hotel auf dieser Reise, wieder in ein Toyoko-Inn.

 

Nach dem Einchecken konnte jeder den Nachmittag selbst gestalten. Wir (die Autoren) wollten das gute Wetter und die gute Sicht nutzen um uns Tokyo vom Sky Tree (das höchste Gebäude in Tokyo) anzusehen. Da wir beim ersten Besuch in Tokyo wegen der schlechten Sicht den Sky Tree ausfallen lassen mussten.

 

Nach einer turbulenten Fahrt durch Tokyos Untergrund mussten wir feststellen das viele diese Idee hatten. 1,5 Stunden warten um auf den Sky Tree zu kommen, war uns dann doch zu viel. So entschieden wir uns kurzerhand noch einmal zum Rathaus zu fahren um dort den Ausblick diesmal bei guter Sicht zu genießen.

 

Das war wirklich eine super Idee. Hier brauchten wir nicht anstehen und hatten eine schöne Aussicht auf Tokyo bis fast zum Fuji.

 

Es war ein schöner Nachmittag, aber leider mussten wir schon wieder zurück da der Online check-in im Hotel für den Rückflug am nächsten Tag anstand.

 

Wir können nicht glauben das schon 3 Wochen vorbei sind. Die Zeit verging wie im Flug. Aber wir werden noch lange an diesen Urlaub in Japan zurückdenken. Danke an Herr Koyama für die super Organisation dieser beeindruckenden Reise.

 

B.K. und R.K. aus Hoyerswerda

22. Tag: Rückflug (LH 717) Haneda-Frankfurt 13.04.

Ab dem 1. April fliegt Lufthansa von Haneda. Daher mussten wir die Reiseplanung umstellen und die Zimmer von Narita nach Haneda umbuchen. Ein erheblicher Aufwand. Anders als die gewohnten japanischen Geschäftsleute trifft man im Hotel in Haneda viele Touristen aus dem benachbarten asiatischen Ausland. Deren Lautstärkestandards entsprechen oft nicht dem, was man in Japan gewöhnt ist, daher werden wir uns für die Zukunft nach einer Übernachtungsalternative umsehen.

 

Der Weg aus der Stadt zum Flughafen Haneda ist sehr kurz, nur etwa 10 Minuten mit der Bahn. Allerdings scheinen die großen. 20kg-Koffer der Reisenden für die zierlichen Damen am Check-in, deren Lebendgewicht kaum das doppelte der Koffermasse betragen dürfte, eine gewichtige Herausforderung zu sein, wodurch sich die Abfertigung in die Länge zieht.

 

Endlich an Bord fällt der hohe Anteil an ausländischen Passagieren auf, besonders im Vergleich zu vor zwei Jahren, als man fast nur Japaner sah.

 

Die Boeing 747-400 bringt uns sicher nach Deutschland, doch verwundert es ein wenig, dass Lufthansa noch immer auf dieses alte Modell setzt, während japanische Fluggesellschaften sich schon davon verabschiedet haben. Möglicherweise kommt ja zur Herbstreise die neue 787-8 nach Tokyo zum Einsatz. Wir werden berichten...