Drei Wochen Urlaub in Japan - mit uns seit 1987
Reisebericht und Bilder C-2 2018
"Hokkaidô und Fuji-Besteigung"
01.08.-23.08.
Hier präsentieren wir nach Möglichkeit täglich neue Fotos unserer Reise durch Japan im August.
Vielen Dank an unsere Teilnehmer für das freiwillige Verfassen der authentischen Reiseberichte!
Die Reise beginnt am Seitenende!
23. Tag: Abreise Do 23.08.
22. Tag: Tokio Mi 22.08.
Freier Tag
21. Tag: Tokio Di 21.08.
20. Tag: Tokio Mo 20.08.
19. Tag: Fujinomiya So 19.08.
Nach der gestrigen Anstrengung der Fuji-Besteigung haben wir uns heute einen entspannten Erholungstag verdient. Einige nahmen hierzu Koyama-sans Einladung ins Onsen an - genau das Richtige, um die beanspruchten Muskeln zu entspannen. Diesmal ging es per Taxi (die Beine!) ins Hana-no-yu, ein Hotel mit Onsen sowie großem Freizeit- und Entspannungsbereich. Hier gibt es eine große Auswahl an Becken im Innen- und Außenbereich, besonders witzig fand ich die Tee-Bottiche und -Wannen, wo man quasi in eine Riesen-Tasse mit Riesen-Teebeutel sitzt (verschiedene Mischungen). Nach einer ersten Bade-Session erkundete ich den weitläufigen Hotelbereich. Während man im Erdgeschoss unter anderem Spielautomaten, Fitnessgeräte und einen kleinen Einkaufsbereich finden kann, befinden sich im ersten Stock das Restaurant sowie Sitz- und Entspannungsmöglichkeiten. Wer möchte, kann auch Massagen buchen oder einen Friseur aufsuchen. Ich nutzte eine der kostenlosen Massageliegen, um meine Muskeln zu lockern. Man kann sich bei mehreren großen Regalen mit einer umfangreichen Auswahl an (Manga-)Lesestoff versorgen. Mein Vorhaben, danach wieder eine Runde Baden zu gehen, wurde leider vereitelt durch eine wahre "Invasion" von Chinesinnen, die plötzlich den gesamten Badebereich samt Waschplätzen komplett belegten, sodass ich mich entschloss, zu den Herren ins Restaurant zu stoßen und eine Kleinigkeit zu essen. Danach wagte ich mich nochmal ins Onsen, und siehe da - der Ansturm war vorüber. Quietschsauber und entspannt trat ich schließlich den Heimweg ins Hotel an, und lernte nebenbei die ruhigeren, un-touristischen Ecken von Fujinomiya kennen. Nach einem Stadtbummel und einem leckeren Abendessen im Udon-Restaurant mit einigen Mitreisenden setzten wir uns noch auf ein Asahi-Bier in die Lobby, und bis wir uns versahen, war die gesamte Reisegruppe dort versammelt, wo wir den Abend mit lustigen Anekdoten und Gesprächen über unsere Bergbesteigung ausklingen ließen.
Lisa aus Pfaffenhofen
18. Tag: Fujinomiya Sa 18.08.
Ich schaute aus meinem Fenster und sah einen wolkenfreien Fuji in der Morgenröte - ideales und seltenes Wetterglück für unsere heutige Fuji-Besteigung.
Wir stärkten uns alle mit vollgefüllten Frühstückstellern für diesen noch sehr anstregenden Tag. Im Gepäck war mein Wanderstock, den ich wie einige weitere Mitreisende gestern im Shinto-Schrein
Sengentaisha geholt habe. Start war 7:15. Koyama hatte zwei Großraumtaxis bestellt, die uns zur 5. Station (Startpunkt) der Fujinomiya-Route brachten. Leichter Nebel war auf der Mitte der Fahrt
aufgekommen und es war als wir das Tor zum Fuji durchschritten. Am Parkplatz angekommen, bietete sich einer der vielen atemberaubenden Ausblicke. Nachdem wir das traditionelle Gruppenfoto
geschossen haben, verteilte Koyama noch ein paar Schilder mit der Bitte auf dem Gipfel weitere Gruppenfotos zu machen. Danach verabschiedete sich Koyama und wünschte uns viel Glück. Wie wir am
Abend dann erfuhren, entspannte Koyama den Tag im Onsen (näheres vom Onsen im Reisebericht von morgen). 8:30 fiel der Startschuss. Wir teilten uns in kleinere Gruppen auf, damit jeder mit seinen
eigenen Rythmus und Höhenverträglichkeit den Gipfel erklimmt. Ich ging mit großen Schritten voran und meisterte Station 6. und 7. ohne Probleme. Die karge rote Gerölllandschaft erinnerte sehr an
die Marsoberfläche. An jeder Station ließ ich meine Leistung in Form eines Stempels (Kosten 200 Yen) auf meinen Wanderstock einbrennen. Die Reisegruppe war da schon weit verteilt. Einzig Lisa
hatte ein ähnliches Tempo wie ich, so dass wir gemeinsam liefen. Auf dem Weg kamen wir mit ein paar Amerikanern ins Gespräch, die uns immer wieder beim Aufstieg begeneten. Wie Karavanen schritten
wir mit den japanischen Wanderern hoch und zeitgleich kamen uns auch viele entgegen. Diese hatten in einer Station übernachtet um den Sonnenaufgang auf dem Fuji zu bestaunen. Kurz vor dem Gipfel
war ich voller Siegesfreude als erster oben zu sein, doch hatte ich vergessen bzw. nicht mitbekommen (wie alle anderen) das Karin schon lange an uns vorbeigehuscht war. Meinen erstaunten Blick
als sie mir entgegenkam (sie war 12 Uhr oben) hätte ich gerne selbst gesehen. Oben angekommen (13:00) war ich überglücklich und es gab auch erstmal ein High Five mit Lisa und später mit Daniel,
Tim, Niklas und Sophie. Ich genoss den atemberaubenden Blick über den Wolken. Ich schrieb meine Postkarten zu Ende und gab sie in der höchsten Poststation Japans ab. Ein Gebet im Shinto-Schrein
durfte natürlich nicht fehlen. Ein paar Schritte weiter, kam man zum Krater (Fuji ist ein aktiver Vulkan!). Ich schaute hinein und sah bis auf Geröll und Eiszapfen zum Glück kein Magma. Dann
folgte schon der Abstieg (14:30). Ich hatte gedacht mit dem Aufstieg hätte ich das Schwierigste gemeistert, doch ich sollte schmerzlich das andere Gesicht der Göttin Fuji kennenlernen. Die
kleinen Steine und der steile Hang machten einen sicheren Stand sehr schwierig, so dass ich mit Bedacht in Rückenlage einen Fuss vor der anderen setzte. Jede Station fühlte sich an als man ein
Höllentor durchschritt und ich fragte mich wie ich eigentlich hoch gekommen bin. Mit jedem Schritt wurden die Beine schwerer und die Knie weicher. Nach einigen Rutschpartien meines Po auf dem
Fuji war ich dann überglücklich heil unten angekommen zu sein (18:15) und war ein Stück stolzer als bei der Gipfelbesteigung. (Nicht den Stempel der 5. Station vergessen!)
An der Bushaltestelle trudelte dann auch einer nach dem anderen hinein. Für dies Leistung reichte kein High Five mehr aus, sondern da musste ein High Ten gegeben werden. Wir fuhren müde aber
stolz durch die Dunkelheit des Fuji-Waldes, nur das Scheinwerferlicht des Busses erhellte die Straße. Nach einer Dreiviertelstunde sahen wir dann die ersten Lichter der Stadt und ein kleines
Feuerwerk in der Ferne begrüßte uns. Angekommen am Hotel wartete Koyama schon ungeduldig, um sicher zu gehen, dass wir alle unverletzt zurückkamen und das taten wir auch. Als kleine Belohnung für
unsere Bergsteigerleistung gab es für jeden ein Asahi-Bier. Nachdem wir unsere Eindrücke nochmal kurz gemeinsam Revue passieren ließen, ging ich schließlich auf mein Zimmer. Meine Schweißhaut
abgeduscht, etwas Voltaren auf die Knie gegeben und noch einen großen Schluck aus der Wasserflasche genommen, fiel ich geschafft aber zufrieden ins Bett.
R. Wuchrer aus Dresden
17. Tag: Fujinomiya Fr 17.08.
Heute morgen hieß es sehr früh aufstehen. Um 4.30 klingelte der Wecker und ich musste mich sehr bemühen ihn nicht gegen die Wand zu schmeißen. Dann hieß es fertig machen und um 5.30 war auch schon Treffen angesagt. Heute ging es auf nach Fujinomiya, was auf deutsch so viel wie Fujis Tempel oder der Tempel Fujis bedeutet. Die erste Bahn nahmen wir um 5:41 von Aomori nach Shin-Aomori um kurz danach um 6:17 den Shinkansen nach Tokyo zu kriegen. Auf der Zugfahrt selber passierte nichts wirklich interessantes. Manche von uns nutzen die Zeit um etwas Schlaf nachzuholen, während ich lieber ein paar Folgen von Darling in the Franxx schaute.
Nach ca. 3 Stunden Zugfahrt kamen wir um 9:23 in Tokyo an. Dort war aber immer noch nicht Schluss mit unserer Reise, denn es hieß noch einmal Bahn fahren bevor wir um 10.52 in Mishima Mittagspause machten. Ich genoss ein Sandwich mit einem Matcha Latte, welcher ziemlich lecker schmeckte. Nach der Mittagspause mussten wir dann noch 2 mal kurz mit der S-Bahn fahren bevor wir dann um 13:00 in Fujinomiya ankamen. Zu unserer Überraschung waren die Zimmer in unserem Hotel schon fertig sodass wir unser Gepäck direkt unterbringen konnten. Koyama-san bekam auch seine Kamera wieder die er ein paar Tage zuvor in Sapporo vergessen hatte.
Als wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet hatten trafen wir uns um 14:00 in der Lobby um zum Segentaisha-Schrein zu gehen. Beim wandern durch die Straßen Fujinomiyas, konnte man schon Fuji-san sehen welcher seinen Gipfel aber noch mit einem Wolkenkleid vor uns versteckte. Am Tempel angekommen empfing dieser uns schon mit seinen rot stahlenden Tori. Koyamasan betete dort sogleich zu Kami-sama für gutes Wetter und ein teil von uns tat es ihm gleich. Damit der Aufstieg morgen ohne Probleme beginnen konnte. Danach kauften einige von uns die für Japan so typischen Glücksbringer so wie den allseits bekannten Fuji Wanderstab. Nachdem jeder hatte was er wollte und wir einige Fotos der schönen Kulisse des Schreins und dessen Tori gemacht hatten ging es auf zum Supermarkt um sich dort für den morgigen Tag einzudecken.
Dann als jeder hatte was er wollte war für den Rest des Tages Freizeit angesagt. Ich ging erst einmal wieder ins Hotel zurück um mich bis zum Abendessen noch etwas auszuruhen. Um 18.00 Uhr traf ich mich nochmal mit einem teil der Gruppe um gemeinsam im Einkaufszentrum noch etwas essen zu gehen.Ich entschied mich für Yakisoba, da dies eine Spezialität Fujinomiyas ist. Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Spaziergang bevor wir uns wieder ins Hotel begaben. Dort verabschiedeten wir uns dann um für den folgenden Anstieg genug schlaf zu bekommen.
Reisebericht von Daniel Knott
16. Tag: Aomori Do 16.08.
Bilder sind von Daniel K. und Manuel H. aus NRW
Heute trafen wir uns um halb elf um eigentlich zum Strand zu fahren, aber ein kurzer Blick aus dem Fenster sagte uns wir müssen zu Plan B greifen. Um vorweg zu nehmen der ganze Tag war durch Regen bestimmt. Also was kann man an so einen Tag machen? Richtig man geht’s ins Onsen.
Um zu vermeiden das ich wegen meines Tattoo wieder nicht rein komme klebte ich mir bevor wir losgingen meinen Unterarm ab. Nach einem kurzem Fußweg kamen wir auch schon an. An der Rezeption
hielte ich mich bedeckt hinter meinen Vordermännern und zack ich stand in der Umkleide. Meine Mission Impossible war geglückt. Im Bad angekommen erstmal gründlich abgeschrubbt und ab in die
heißen Bäder. Einen kurzen Aufenthalt in der Sauna als Sauna Anfänger habe ich mir gegönnt, aber konnte keine 5 Minuten drin aushalten. Anderthalb Stunden verbrachten die meisten von uns im Bad
und dann kam so ein bisschen der Hunger. Nachdem Koyama-san uns den Ticket Automaten für die Kantine übersetzt hatte bestellten wir alle was zu essen. Ich habe mir eine Pfanne bestehend aus
Schweinefleisch und Gemüse geholt. Das Essen ganz besonders das Fleisch schmeckte außerordentlich gut.
Nach dem Onsen gingen die meisten ins Hotel zurück um die nassen Handtücher los zu werden und ich machte mich mit 5 anderen aus unser Gruppe danach auf dem Weg. Eigentlich wollten wir uns eine
Buddha-Statue angucken, aber das kurz aufklarende Wetter hat uns verführt und wir fuhren mit der Bahn zum Strand. Während der Fahrt kam schon wieder der Regen und an unser Zielhaltestelle
warteten wir auf Besserung. Wir konnten ein kleines Zeitfenster nutzen um das Bahnhofsgebäude zu verlassen um ein kurzen Blick auf den Strand und das Meer zu erhaschen. Der Regen ließ aber nicht
nach und wir machten uns auf zurück nach Aomori.
Gegen 18.00 Uhr trafen wir uns wieder in der Hotel Lobby um zusammen Essen zu gehen. Wir haben unser Ziel ein klein wenig aus den Augen verloren und mussten ein Teil der Einkaufsstraße wieder
zurücklaufen. Das Restaurant in dem wir gegessen haben war sehr atmosphärische eingerichtet mit Überbleibseln des Nebuta Matsuri Festival und die Sitzmöglichkeiten und Tische bestanden aus
Warenkisten die vom Fischmarkt nebenan hätten sein können. Die Gerichte waren schon sehr Fischlastig, aber es gab zu meinem Glück auch was mit Fleisch. Während des Essen gab es noch Livemusik von
jedem der auf einer Shamisen gespielt hat. Selber noch auf Wikipedia nachgelesen, eine Shamise ist eine dreisaitige, gezupfte Langhalslaute. Wieder was dazu gelernt.
Anschließen nach dem Essen machten wir uns direkt auf ins Hotel und ab ins Bett, weil morgen geht’s früh raus zur Weiterfahrt zum Fuji.
Niklas S. aus Troisdorf
15. Tag: Aomori Mi 15.08.
alle Bilder sind von Manuel H. aus NRW
14. Tag: Sapporo Di 14.08.
FREIER TAG
Unser letzter Tag in Sapporo war ein Tag zur freien Gestaltung. Eigentlich wollte ich erst einmal ein wenig ausschlafen, waren die Knochen doch schon sehr müde nach den vielen km Fussmarsch der letzten Tage. Doch ich entschied mich früh morgens Wäsche zu waschen, da unsere Koffer ja auch noch gepackt werden mussten.
Der letzte Tag in Sapporo begann, wie eigentlich schon gewohnt, mit Regen. Bestes Wetter also, mal wieder ein Badehaus zu besuchen. Zu fünft ließen wir uns von Koyama-san durch die Straßen von Sapporo führen, wobei die Gegend merklich un-touristischer wurde, bis wir schließlich an unserem Ziel ankamen. Die Schuhe im Schließfach verstaut, konnte es losgehen. Noch ein Hinweis: Hier sollte man wirklich seine Tattoos abdecken, um nicht am Eingang abgewiesen zu werden. Wir verabschiedeten uns von den Männern und begaben uns in den Frauenbereich. Als mittlerweile geübte "Profis" erledigten wir (hoffentlich) ohne Faux-Pas die notwendigen Vorbereitungen und schäumten uns von Kopf bis Fuß gründlich ein, bevor es in die heißen Becken ging. Davon gibt es in diesem Onsen einige, sodass für Abwechslung gesorgt war. Meine Highlights waren das Sprudelbad, das Außenbecken in einem teilweise überdachten Innenhof und eine Liege, bei der Rücken und Füße im heißen Wasser lagen und man gleichzeitig vom Nieselregen abgekühlt wurde. Ganz nebenbei bekamen wir das richtige "Japan-Feeling" ab, indem wir einfach in den Alltag der Menschen dort eintauchten.
Nach diesem erholsamen Start in den Tag machte ich mich auf zum Hokkaido Jingu Schrein, wo gerade durch den Regen eine sehr schöne, ruhige Stimmung herrschte. Auf den Rückweg hatte ich Glück und konnte der rituellen Verbrennung der von Besuchern mit Wünschen beschrifteten Holztäfelchen beiwohnen.
Dermaßen körperlich und psychisch gestärkt ging es nun durch die belebten Einkaufsstraßen wieder zurück in Richtung Hotel, wobei ich einen Zwischenstopp im Don Quijote ("Donki", Mega-Discounter mit den blauen Pinguin als Maskottchen) einlegte. Dort war es schnell dahin mit meiner inneren Ruhe - super-eng, super-voll und die totale Reizüberflutung, aber auch witzig, welche Produkte dort mitunter verkauft werden. Ich empfehle aber eher den Donki in Sendai zu besuchen, da dieser etwas großzügiger geschnitten ist... Dennoch landeten einige Skurrilitäten und Süßigkeiten (Wasabi-KitKat!) in meinem Einkaufskorb, sodass der Tag rundum erfolgreich zu Ende ging.
Lisa aus Pfaffenhofen
13. Tag: Sapporo Mo 13.08.
Mein Tag begann mit 5:30 mal wieder sehr früh. Ich entschloss mich etwas Laufen zu gehen. Die Hokkaido Universität liegt direkt gegenüber vom Tokyo Inn und bietet eine große Parkanlage, also
ideal für längere Joggingrunden. Die gestrige Bergabwanderung noch etwas in den Beinen lief ich nur eine kleine Runde. Ein kleines Highlight war der am Haupteingang liegende, künstlich angelegte
Wasserfall und Bachlauf, die zum kurzen Verweilen einladen.
Den Kreislauf in Schwung gebracht und gut gestärkt vom Frühstück starteten wir 9:00 zur Olympikskisprungschanze. Zuerst ging es mit der U-Bahn nach Odori, wo man bei geöffneten Fenstern Cabriofeeling genießen konnte (zu
mindestens ich). Ein kurze Busfahrt und anschließender Fußweg vorbei an einer Mädchen-Highschool und Kindergarten, waren wir schon an der Okurayama Skisprungschanze. Auf einem Siegerpodest
posierten wir erstmal, wobei ich mich für die bewährte Skisprunghaltung entschied. Es gibt zwei Wege hoch zur Schanze: einmal zu Fuß oder gemütlich mit dem Lift (500 Yen). Wie die meisten fuhr
ich mit dem Lift. Damit war der Hattrick voll (hätte nicht gedacht so viel Lift im Sommerurlaub zu fahren). Je näher man der Schanze kam um so beeindruckendter war ihre Größe. Oben angekommen
erhielt ich großen Respekt für die Skispringer oder in anderen Worten: Scheiße nochmal ist das hoch. Nachdem wir den fantastischen Ausblick genossen haben, schlenderten wir noch etwas herum bevor
es zurück nach Odori ging. Beim Warten an der Bushaltestelle stohl ein kleiner japanischer Junge mit seinen liebenswerten Gesten unsere Herzen.
Zur Mittagszeit führte uns Koyama in eine unscheinbares japanisches Restaurant im Bahnhof und ich dachte wo bringt er uns da hin. Wir tritten hinein und ein weiträumiges Lokal mit mehreren
Separates zeigte sich. Wir nahmen an einem typisch japanischen Tisch im Schneidersitz Platz. Ich entschied mich für das Fischmittagsmenu. Nach diesem sehr leckeren Mittagessen (großes Lob an
Koyama) ging es weiter zur Asahi-Braueiführung.
Beim Herausgehen aus der U-Bahnstation begrüßte uns wie so oft ein Regenschauer. Aber es war nur ein kurzes Stück bis wir schon die großen Lagertanks sahen.
Aufgrund der Ferienzeit war kein Betrieb, so dass wir die Prozesse leider nicht Live miterleben konnte. Unsere Führerin erklärte aber alles sehr ausführlich in japanischer Freundlichlichkeit. Sie
lief dabei stets zu uns gewendet, d.h sicher rückwärts (bemerkenswerter Moonwalk-Stil). Zum Abschluss jeder Brauereiführung gab es noch eine standesgemäße Verköstigung. In 20 Minuten konnten wir
unbegrenzt "kosten". Es gab zwei zur Auswahl: einmal das Asahi Super dry, der Verkaufsschlager der Brauerei, und Asahi Black Super dry. Einen signifikanten Unterschied war für meine Zunge nicht
schmeckbar, aber beide waren gut trinkbar. Im Anschluss deckten wir uns im Asahi-Souvenirshop ein. Ich holte mir einen praktischen Flaschenöffner mit Asahi-Flasche als Griff. Noch ein
Erinnerungsfoto in Asahi-Arbeitskleidung geschossen und es ging zurück zum Hotel.
Das regnerische Wetter habe ich genutzt, um Kleindinge mal zu erledigen, wie meine "gutriechende" Kleidung zu waschen (morgen verabschieden wir uns ja wieder von unseren Koffern). Am Abend
setzten wir uns in der Lobby zusammen und bauten eine kleine "Asahi-Bierparade" auf, welche direkt in unsere Kehlen floss. Die anderen erzählten bzw. zeigten Bilder von ihrem Shabu Shabu-Essen
mit 4 verschiedenen Brühen von milchig bis scharf. Wir alberten noch etwas rum als wir uns dann gegen 22:30 in die Nachtruhe verabschiedeten.
R. Wuchrer aus Dresden
12. Tag: Sapporo So 12.08.
Mittlerweile schreiben wir den 12. Tag unserer wunderschönen Reise. Diesmal habe ich eisern den Schirm im Hotelzimmer gelassen, es darf heute einfach mal nicht regnen. Der NHK Morgenmagazin Wetterbericht versprach gute 26°C.
11. Tag: Sapporo Sa 11.08.
Heute unser 2. vollständiger Tag in Sapporo startete verregnet. Früh um viertel vor acht trafen wir uns vor dem Hotel um uns auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Unser Ziel die Geburtsstätte des Nikka Whiskey in Yoichi mit Umstieg in Otaru. Auf der Hinfahrt bekamen wir wieder einen Eindruck der Gastfreundschaft der Japaner, als eine ältere Japanerin einer unserer Reiseteilnehmerin ein vermutlich selbst hergestellten Anhänger schenkt. Einfach so.
Im Bahnhof Yoichi, mittlerweile klarte der Himmel auf, angekommen machten wir uns direkt auf den Weg. In der Zwischenzeit bekamen wir einen Einblick in die Stadt. Viele leer stehende Geschäfte,
Läden die nur noch durch Tourismus überleben können und in der Mitte von alldem die Nikka Whiskey Brauerei. In der wir uns schlau machen konnten
wie die Anfänge der Firma waren und wie sie zur zweitgrößten Whiskey Marke von ganz Japan herangewachsen ist. Nach unserm Rundgang durch das Museum gab es eine Verkostung von drei verschiedenen
Sorten Whiskey. Da mir hochprozentiger Alkohol nicht so zu sagt habe ich mir auch nur einen kleinen Schluck genehmigt. Nach der Verköstigung konnte man im hiesigen Sovenirshop noch aller Hand
Kleinigkeiten und verschiedener Whiskey Sorten kaufen.
Gegen Mittag machten wir uns auf zurück nach Otaru einer Stadt die früher vom Kohlebergbau lebte. Dort angekommen war erst mal Mittagspause angesagt. In einem
Einkaufszentrum kaufte ich mir aller Hand Kleinigkeiten und konnte mich für den weiteren Tag stärken. Aufgrund des nicht unbedingt tauglichem Strandwetter entschieden wir uns für einen längeren
Stadtbummel durch Otaru. Eine Stadt mit vielen alten Bankengebäuden die nicht unbedingt dem japanischen Baustil entsprechen, sondern mehr dem Amerikanischen. Wir schlenderten durch die Straßen
sahen viele Souvenirläden und Essensstände. Mit dem Ziel dem Meer immer ein Stück näher zukommen. Währenddessen kamen wir auch an einem Restaurant vorbei das deutsche Spezialitäten anbot und
typisch deutsches Bier anbot. Nachdem wir uns ein klein bisschen vom Hafen angeguckt haben kamen wir an einem öffentlichen Auftritt einer japanische Indie Band vorbei und saßen uns dazu und
lauschten der doch manchmal ungewohnten Musik. Am Nachmittag machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Bahnhof und fuhren wieder nach Sapporo.
Wieder in Sapporo angekommen trennten sich mehr unsere Wege und ich persönlich ging noch in einem Manga und Anime Geschäft shoppen. Die Zeit verflog wie im nu und auf einmal war es schon acht
Uhr. Ich ging noch ein Curry essen und ließ den von langen Fußmärchen bestimmten Tag im Hotelzimmer ausklingen.
Niklas aus Troisdorf
10. Tag: Sapporo Fr 10.08.
Heute sind wir in Sapporo aufgewacht. Früh morgens begrüßte uns ein verregneter, grauer Himmel, der sich aber dann schnell lichtete, sobald wir unsere Tour starteten. Wir haben echt Glück!
Zu Fuß ging es über den Bahnhof zum ehemaligen Rathaus. Am Bahnhof begrüßte uns die hölzerne Statue eines Ainu-Häuptlings mit den Worten „Irankarapte“, was „Hallo“ bedeutet.
Das ehemalige Hokkaido-Rathaus liegt idyllisch zwischen zwei mit Seerosen bewachsenen Teichen, an denen, umgeben von wunderschönen Bäumen, uns zahlreiche Tiere begrüßten – Raben, Enten, Tauben, Spatzen und im Wasser einige Fische. Ein großer Kontrast zu den lauten, mit Reklame behangenen Betonbauten der Großstadt.
Der Bau aus roten Ziegelsteinen im amerikanischen Stil beherbergt ein Museum über die Geschichte Hokkaidos, in dem wir unter anderem ein möbliertes Regierungszimmer, Gemälde, alte Fotos, ein japanisches Holz-Kartenspiel und eine alte Taschenuhr besichtigen konnten... viele Zeitzeugnisse auf kleinem Raum. Besonders beeindruckte mich ein altes Instrument im Stil eines Akkordeons.
Das nächste Highlight, für uns ungewohnt: ein Autoparkhaus wo das Auto hineinfährt und dann automatisch „einsortiert“ wird. Wie im Riesenrad rotierten die Autos nacheinander durch den „Ausgang“ bis das richtige Auto unten war und der Besitzer einsteigen und es hinausfahren konnte.
Wir passierten die Odori-Koen Straße, wo im Winter das Eisfiguren-Festival stattfindet. Passend dazu waren einige Gullideckel mit Schneeflocken verziert. Bei sommerlichen Temperaturen vergnügt man sich hier an den bunten Blumen und Springbrunnen der Anlage und von Weitem sahen wir schon den Sapporo TV-Tower, den wir später noch besuchten.
In einer geschmückten Einkaufs-Passage, ähnlich der in Sendai, passierten wir wieder einen kleinen Schrein. Die bunten Werbetafeln von Sapporo sind geschmückt mit Werbung für Asahi-Bier und Nikka Whisky, es gibt Videoleinwände wie in Tokio – alles etwas kleiner aber dennoch sehr bunt. Japaner gehen gerne „shoppen“. Die Japaner in Sapporo sind alle sehr modisch gekleidet und westlich inspiriert angezogen. Oft liest man englische Schriftzüge auf den T-Shirts, die Haare der jungen Leute sind öfter mal gefärbt.
Der Uhrturm wird leider grad renoviert, deswegen wollten wir erst einmal unseren Hunger stillen gehen. Im neuen Rathaus gibt es im Erdgeschoss eine große Mensa, wo wir billig und gut essen konnten und dabei einmal Japanern in der Mittagspause begegnen konnten, fernab jeder Touristen-Meile, ganz im Sinn des Namens der Mensahalle „Sapporo Citizen Dining Room“.
Auf dem Sapporo TV Tower hatten wir einen schönen Ausblick auf die Stadt von oben, auf die Parkanlage mit den Biergärten, die vielen Hochhäuser, einen kleinen Bach der die Stadt durchzieht und am Horizont die Gebirgsketten mit Wolken behangen.
Das Wetter wurde seit dem Ex-Rathaus immer wolkiger und pünktlich zu unserem Biergarten-Besuch im Asahi-Bierpark begann es stärker zu nieseln. Aber bei den warmen, sommerlichen Temperaturen und einem Bierzelt über dem Kopf störte uns das nicht wirklich. Wir hatten drei große Bierfässer und genossen, endlich einmal, gesprächige und laut-lachende Japaner um uns herum. Kanpai!
Sophie aus Heidelberg
9. Tag: Sapporo Do 09.08.
Nach einem drink- und singfreudigen Abend wachte ich (überraschenderweise) katerfrei 5 Uhr früh auf. Den Yukata und Hatori übergezogen, bin ich auf die Aussichtsplattform vor dem Ryokan gegangen. Auf dem Weg kam mir schon eine ältere Dame, die ins Badehaus ging, entgegen. Zwei ältere Japaner schossen mit ihren Spiegelreflexkameras ein paar Fotos vom Tal. Die Sonnenstrahlen legten sich wie ein Schleier über das Tal und zur linken befanden sich noch die dunklen, wolkenbehangenen Berge. In der Stille hörte man nur das vereinzelte Rabengekrächze und das leise Klicken der Kameras. Wir bewunderten diesen malerischen, unvergesslichen Ausblick (etwas schöner noch als gestern).
In voller Freude und Wehmut ging ich dann mit mein Badetäschen in das Außenonsen. Noch ein letztes mal auf dem Hocker Platz genommen und mich vom großen Zeh bis zur Harresspitze gründlich eingeseift
und abgespült. Ins "wohlriechende" Schwefelwasser hineingelegt und seelenbaumelnd die Berglandschaft, deren Spitzen immernoch von Wolken versteckt wurden, genossen. Noch ausdampfenden vom Onsen
in japanischer Manier in den Luxus-Massagesessel hineingepflanzt und ordentlich durchkneten lassen (200 Yen können nicht besser investiert werden). Für das leibliche Wohl schlemmte ich nochmal
vom reichhaltigen Frühstücksbuffet. Die vollmundige Milch (sowie das Softeis) von den hisigen Kühen kann ich nur wärmsten bzw. kühlsten empfehlen. Danach musste der Yukata dann aber
schlussendlich mit der Alltagskleidung getauscht werden. Die Sachen und ein übrig gebliebenes Asahi-Bier schnell in den Rucksack gepackt, da ich noch zu einer Go-Partie mit einem Mitreißenden
verabredet war. Kurz um ich schlug mich wacker. Dann ging es eine Minute später schon zum Kleinbus. Wir fuhren pünktlich 11:00 zurück nach Moroika während uns das Hotelpersonal winkend
verabschiedete. Herr Koyama unterhalte sich mit dem Busfahrer. Dieser erzählte ihm, dass er eigentlich schon Rentner ist, doch seine Frau ihn weiter zum Arbeiten schickte. Durch den Wald und an
den Love-Hotels vorbei waren wir wieder in der "schweren" Luft Moriokas.
Als Proviant für die Weiterreise holte ich mir etwas Gebäck in einer typischen japanischen Bäckerei mit Selbstbedienung (Bread's Court, 2. Untergeschoss). Alles ist super frisch und der
vanillepuddinggefüllte "Tintenfisch" war besonders lecker. Elif, Bosse, Kodaline und Journey begleiteten mich musikalisch auf unser zweietappigen 5 1/2 stündigen Zugfahrt nach Sapporo. Die erste
Zweistundenfahrt im Shikansen verflog wie die japanische Landschaft vor meinem Fenster. Ein Besonderheit war die lange Unterwassertunnelpassage, wo es einfach nur pechschwarz draußen wurde. In
Shin-Hakodate angekommen, stiegen wir in den Super Hokuto, welcher wie eine umgebaute U-Bahn aussah. So tuckelnden wir durch Hokkaido. Nach den ersten Metern begrüßte uns das stürmische Meer. Die
satte grüne Landschaft ähnelt der von Deutschland, wodurch ein leicht heimisches Gefühl aufkam. Ich nutze die Fahrtzeit vor allem zum Dösen und zum Schreiben dieses Reiseberichtes. Je näher wie
Sapporo kamen, um so dicker wurde auch der Nebel. In Sapporo war es aber größtenteils aufgeklart, dafür nass und regnerisch.
Ein kleines Stück vom Hauptbahnhof liefen wir noch und dann waren wir endlich 19:15 im Hotel angekommen, wo unsere Koffer schon auf uns (sehnlichst) warteten. Aufgrund der Obon-Zeit
(Haupturlaubszeit in Japan) hatte ich wie viele Mitreisende ein Zimmer am Fahrstuhl bekommen. Ein schmaler Flur führte zum meinem bettgroßen Zimmer (pures japanisches Wohnraumgefühl). Im
Sprühregen gingen wir noch eine Kleinigkeit zum Abendbrot essen. Auf Empfehlung Koyamas ging ich mit ein paar Mitreisenden in die Restaurantbereich im Untergeschoss des Bahnhofes. Wir entschieden
uns für Udon und ich nahm die klassische kalte Variante auf einem Bambusteller mit Sojasoße. Alles sehr lecker, aber Vorsicht Kleckergefahr beim ganzen Schlürfen.
Ins bettfallend bin ich dann auch sofort eingeschlafen.
R. Wuchrer aus Dresden
8. Tag: Amihari Onsen Mi 08.08.
Heute begann unser erster richtiger Tag im Amahari Onsen. Wir machen Urlaub wie die Japaner.
Nachdem wir gefrühstückt hatten traf sich ein Teil von uns um 9:15 um auf den Inukurayama (1408m) zu wandern. Während sich ein Teil von uns dazu entschloss den ganzen weg zu Fuß zu laufen, wählten ich und einige andere lieber den einfachen Weg und fuhren mit der Seilbahn einen großen Teil der Strecke.
Kaum auf dem Gipfel angekommen fing das Wetter, welches vorher noch recht kühl und diesig war an sich zu lichten. Die Nebelschwaden verzogen sich und eine wunderschöne Aussicht wurde uns geboten, welche vom Licht der Sonne langsam mit wärme eingehüllt wurde. Kami-sama schien uns wohlgesonnen zu sein! Die Berge die vorher noch in Nebel gehüllt waren tauchten auf einmal auf und im Tal unter uns konnte man die brodelnde Quelle erkennen, welche unser Onsen mit dem heißen und schwefelhaltigen Wasser versorgte. Natürlich begann sofort jeder seine Fotos zu machen um diesen einmaligen Moment festhalten zu können. Nach einer kurzen Pause und einigen Fotos begaben wir uns dann wieder auf den Rückweg. Dieser war recht Unspektakulär da sich nun wo die Sonne auf einen knallte jeder beschloss mit der Seilbahn zurückzufahren.
Den Rest des Tages war von da an nur noch Entspannung angesagt. Im Prinzip konnte von nun an jeder machen worauf er Lust hatte. Ich und ein Teil der Gruppe gingen zuerst in das Separate Onsen, welches sich etwas entfernt vom Hauptgebäude befand. Jenes hatten wir zuvor noch nicht besucht und wir freuten uns nach dem langen Aufenthalt in der Sonne dementsprechend auf ein entspannendes Bad unter freien Himmel. Leider war die ruhe nicht von langer Dauer da schon nach kurzer Zeit heimtückische Angriffe der Pferdebremsen uns heimsuchten. Mit einer Fliegenklatsche bewaffnet versuchten Niklas, Roland und ich unser wohl verdientes Bad zu verteidigen. Wodurch wir uns ein wenig fühlten wie die drei Musketiere. Nach diesem Gemetzel ging ich dann wieder ins Hotel wo ich den Rest des Tages auf japanische Art entspannte.
Später wolle ich noch einmal das Waldonsen testen, da sich dort die Insektenplage allerdings als noch heftiger erwies beschloss ich schnell wieder die Flucht anzutreten. So pendelte ich den Rest des Tages einfach bis zum Abendessen aus und genoss noch einmal die Aussicht auf die Berge. Nach dem Abendessen schlossen wir den Tag gemeinsam bei einer gemütlichen Runde mit Bier und Sake ab bevor sich die meisten von uns ins Bett begaben.
Teilnehmer Daniel K. aus Bad Honnef (zum 2. Mal dabei)
7. Tag: Amihari Onsen Di 07.08.
Regen in Sendai. Wir haben unsere Koffer soweit gepackt, die ersten Gehversuche mit japanischen Hotel-Waschmaschinen bestanden. Japanisches Frühstück wie wir es kannten (Hackbällchen, Bratnudeln, Kartoffelsalat und die diverse Salate) Bereit für die Weiterreise.
6. Tag: Sendai Mo 06.08.
Heute war ein ruhiger Tag. Wir haben uns um 10 : 00 Uhr getroffen und sind dann durch die Passage am Bahnhof gelaufen. Hier haben wir die Dekorationen für das Tanabata-Fest angeschaut. Da waren wir offensichtlich nicht die einzigen, denn die Passage war voller Menschen und so hat sich unsere Gruppe sehr schnell aus den Augen verloren und aufgeteilt. In der Nähe des Kotodai-Parks waren Stände mit verschiedenen Spielen und sehr viel Essen. Nach einem Gyutaitaki-Spieß habe ich mich von den verbleibenden Leuten der Gruppe getrennt und bin durch die Passage wieder zurück zum Hotel und dann um 15 : 30 zum Bahnhof, an dem wir uns getroffen haben. Nun ging es nach Yamagata wo das Hanagasa Odori gefeiert wurde. Die Zugfahrt war ziemlich interessant, der Kontrast zwischen den lebhaften Städten, den ruhigen Dörfern und der scheinbar unberührten Natur ist beeindruckend. Das Fest war ebenfalls sehr schön und die Menschen waren sehr freundlich und interessiert an uns.
Teilnehmer T. K. aus Stuttgart
5. Tag: Sendai So 05.08.
Heute sollten wir alle Facetten des japanischen Wetters miterleben. Der Tag begann mit dem Besuch einer der drei schönsten Landschaften Japans: Matsushima. Bei bedecktem Himmel fuhren wir standesgemäß mit der U-Bahn durch die Präfektur Miyagi. In Matsushima angekommen, sah man vereinzelt Baustellen, welche noch die Schäden vom Tsunami 2011 beseitigen. Auf den neuen gepflasterten Wegen gingen wir Richtung Meer und gesellten uns wie die vielen Japaner (Sonntagsausflug) erstmal auf eine Fähre. Bei der Schiffrundfahrt durch die Bucht sahen wir die berühmten Kieferinseln. Beim Vorbeifahren zeigte ein Hobbyangler voller Stolz seinen Fang. Nachdem wir unsere Gebete an der buddhistischen Gebetshalle Godaido, welche auf einer kleinen Insel am Ufer liegt abgaben, gingen wir auf die Insel Fukuura. Diese war über eine lange rote Brücke mit dem Festland verbunden.
Eine besonderes Gruppenfoto haben wir mit einer Drohne eines Mitreisenden geschossen (Koyama-Reisen 4.0). Durch das feuchte und heiße Wetter fühlte man sich ein wenig wie im Dschungel als man die
Insel betrat. Koyama führte uns an einen kleinen Aussichtspunkt, wo wir gemeinsam Mittagspause machten und einen schönen Ausblick auf die Bucht hatten. Ich ass ein Yasikoba-Brötchen. Es war ein
"einmaliges" Geschmackerlebnis. Wir hatten ein wenig freie Erkundungszeit und ein paar Schritte weiter kam ich an eine große Lichtung mit einem wunderschönen Strand inkl. Meerblick, wo ich ein
Moment Ruhe verspürte. Schnell noch ein Doruma am Schrein geholt und schon ging es wieder zurück. Auf der Rückfahrt "durften" wir dann auch die Rushhour in der U-Bahn miterleben. Shogun Koyama
führte uns dann noch zum Schloss(ruine) Sendai. Auf dem Weg dahin begegneten wir vielen Tennis-Schülerinnenmannschaften (wahrscheinlich zurückkommend von einem Turnier), die uns kichernd mit
einem Hello begrüßten. Bei unserer Erklimmung (als auch Abstieg) sahen wir noch ein sehr nacktes und einigermaßen süßes Tanuki. Auf dem Gipfel angekommen, hatten wir einen fantastischen Blick auf
Sendai. Ein Foto von der Statue des echten Shoguns geschossen und dann machten wir uns auf den ersehnten Rückmarsch zum Hotel.
Nach einer kleine Verschnaufpause gingen wir vorfreudig zum Hanabi. Wir breiteten unsere Picknickdecken auf der Wiese aus und aßen unsere mitgebrachten Speisen. Zwischendurch hatten wir noch ein
lustiges Gespräch mit einem Japaner. Der Wettergott war uns aber nicht hold und so fing es 5 Minuten vor Feuerwerksbeginn langsam an zu regnen. Der Himmel erstrahlte aber vom Feuerwerk mit
Katzen-, Hasen- und Apfelmotiven farbenfroh auf sowie auch unsere freudigen Gesichter mit einem Ahh und Ohh. Über eine Stunde schauten wir uns das Farbenspiel an (das längste Feuerwerk meines
Lebens) als wir im Regen dann schnell unsere Sachen zusammenpackten und uns in einem Meer aus Regenschirmen auf den Rückweg machten. Im Rücken das Feuerwerk ordneten wir uns in die japanische
Menschenmenge ein. Die Richtung weisten uns höflich die Sicherheitsleute mit Lautsprechern und leuchtenden Stäben, welche an jeder Ecke standen. Nach diesem ereignisreichen Tag verabschiedeten
wir uns alle direkt auf unsere Zimmer. Mit dem leisen Plätschern des Regens an meiner Fensterscheibe schlief ich schließlich ruhig ein.
R. Wuchrer, Dresden
4. Tag: Sendai Sa 04.08.
3. Tag: Tokio Fr 03.08.
Heute geht es weiter mit unserer Entdeckungstour von Tokyo. Gut gestärkt mit dem hoteleigenen japanischen Frühstück (einfach, aber lecker) machten wir uns auf den Weg zu Meiji-Schrein. Ausgerüstet mit unserer PASMO-Karte und den gestrigen Erfahrungen meisterten wir die U-Bahn schon wie die Japaner. Die befürchtete Rushhour blieb aufgrund des ungewönlich heißen Wetters aus. Da wir ein ganzes Stück fuhren, bot uns die Möglichkeit mit den Mitreisenden in Ruhe zu schwatzen. Raus aus der gut klimatisierten U-Bahn rein in die Hitze, doch zum Glück war der Schrein nur ein Katzensprung entfernt. Uns begrüßte ein imposantes Torii (Tor) und wir schreiteten in einen wunderschönen Wald. Mit der Zikadenmusik tauchten wir eine angenehm mystische Atmosphäre ein. Am Schrein angekommen, beteten wir und konnte sogar eine shintoistische Segnung einer Firma miterleben.
Mit Glücksbringern im Gepäck ging es zu Fuß weiter zum Kaiserpalast. Auf dem Weg dahin kamen wir durch den schönen Hibiya-Park, wo wir einen Gartenverein trafen, und am (Selbst-)Verteidigungssitz vorbei. Ein paar Bilder vom Kaiserpalast gemacht, sah man dann schon den modernen Teil von Japan. Als wir durch den Hochhaus-Wald liefen, dachte man wäre viel mehr in New York. Am Bahnhof Yurakucho begegneten wir wieder dem "alten" Japan mit seinen Läden unter den U-Bahnschienen. Hier machten wir Mittagspause. Am Automaten bestellte ich mir frittiertes Gemüse und versehentlich eine heiße statt kalte Nudelsuppe. Mit vollen Bauch ging es weiter ins Einkaufviertel Ginza, wo wir im Mitsukoshi-Kaufhaus den japanischen Luxus erleben konnten. Auf der Dachterasse mit hauseigenem Schrein entspannten wir aber vor allem ein wenig. Für alle Autofreunde ist das gegenüberliegende Nissan-Verkaufsgebäude mit Klassiker und Zukunftsausblick zu empfehlen. Direkt von dort ging es dann zum Ameyko-Markt. Angekommen bot uns mal wieder eine 180 Grad Drehung. Die basarische Einkaufsstraße mit ihren Straßengeschäften bot von frischen Fisch bis Steckdosenadapter alles. Ein kleiner Tipp: am Anfang Straße gibt es das typisch gemahlene Eis mit verschiedenen Sirupen für günstige 200 Yen.
Von da aus konnte man mit Herr Koyama Richtung Hotel zurück oder nach Akihabara, was nur 10 Minuten entfernt war. Ich entschied mit ein paar Leuten noch ein Abstecher dahin zu machen. Die bekannten Maids "begrüßten" uns beim vorbeilaufen und in den Läden bot sich alle was das Herz eines jeden Manga- und Anime-Fan sich wünscht. Nach einem kurzen Eintauchen in diese bunte Welt, macht ich mich allein zurück. Und wie es auf Reisen passiert, bog ich mal falsch ab. Mein Weg führte mich zum Ueno-Park und zum einem beeindruckendwn Lotus-Feld sowie einem kleinen Shinto-Schrein. Mit dem Tokyo-Sky-Tree als mein Nordstern und dem kostenlosen WiFi der Seven Eleven Convience-Stores fand ich mit heißen Sohlen dann zurück zum Hotel. Der Tag klang mit einem Obento, einem kühlen Kirin und freudigen Gesprächen schließlich in der Hotellobby aus.
Teilnehmer Roland W. aus Dresden
2. Tag: Tokio Do 02.08.
Unser Flieger in München hatte ein wenig auf sich warten lassen, das Einchecken verzögerte sich, doch dann ging es endlich los. Über 9200 km lagen vor uns. Der Flug war in Ordnung, keine Turbulenzen und das Mittagessen schmeckte ganz gut.
1. Tag: Anreise Mi 01.08.
Kirschblüte im Winter? Auf Okinawa blühen die ersten Kirschen schon im Februar!