22. Tag:
Rückflug
Dienstag, 28.10.
Um 7:30 fahren wir mit dem Shuttle-Bus vom Hotel zum Flughafen. Bis zum Abflug 10:25 ist noch ausreichend Zeit für die letzten Einkäufe. Das Flugzeug startet pünktlich. Die Maschine ist nur zur Hälfte besetzt. Lufthansa hat deshalb auch ein kleineres Flugzeug, den Airbus A 340-300 eingesetzt. Dieser Airbus ist geräumiger als die Boeing, mit der wir nach Japan geflogen waren. Besonders die Monitore sind viel besser, klares Bild und einfach zu bedienen. Bei der großen Auswahl an Filmen, Musik und Spielen vergehen die 11 1/2 Stunden wirklich wie im Flug.
Zum Schluss noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle - "Arigatou gozaimashita" ,
Alles Gute - "O-genki-de ne" und
Sayonara und Auf Wiedersehen!
Eure Reiseleiterin Renate
21. Tag:
Narita-Airport
7.10. Tokyo
Der letzte Tag in Japan. Noch ein letztes Mal ein heißes Onsen-Bad. Ein paar Abschiedsfotos - und dann geht es nach Tokyo zurück. 4 Stunden Zeit für letzte Einkäufe oder einen letzten Bummel durch Akihabara, Ueno-Park oder Yanaka-Altstadt.
Dann fahren wir gemeinsam zum Flughafen-Hotel. Am Abend ein letztes Bierchen. Ein Hoch auf Koyama-san und seine perfekte Reiseplanung.
20. Tag:
Ueda
26.10. in Ueda
Bad im Freien im Morgennebel. Frühstück mit Rührei, Toastbrot und Marmelade! Danach geht es zur freiwilligen Wanderung. 2 Touren stehen zur Auswahl. Die eine Tour, geführt von der Reiseleiterin, geht 2,5 Stunden durch Wald und Dorf, vorbei an einem schönen Aussichtspunkt.
Da diese Tour von einer Teilnehmerin als Rentnertour bezeichnet wurde, beteiligen sich die meisten lieber an der Bergbesteigung auf den 1284 m hohen Jukkanzan. Alle schaffen es, allerdings müssen einige auf die Einkaufsfahrt am Mittag verzichten. Alle sind von der bunten Herbstfärbung begeistert, die hier in Mitteljapan schon fast ihren Höhepunkt erreicht hat.
Der Nachmittag ist frei. Und da ist leider einer Teilnehmerin ein Missgeschick passiert (plötzlich!), sie hat sich die Zehe eingequetscht. Es war so schlimm, dass wir ins Krankenhaus fahren mussten. Sie muss nun übermorgen die Rückreise mit nur einem Schuh und einem Fußverband antreten. Zum Glück konnte sie am Abend mit uns allen das Abendmenü genießen.
19. Tag:
Ueda
25.10. in Ueda
Die Reise neigt sich dem Ende entgegen. Deshalb greift die Reiseleiterin noch mal in die Computertasten, um die Reisegäste vom Schreiben zu befreien, damit sie die letzten Tage unbeschwert genießen können.
Am Samstag geht es also auf zum letzten Höhepunkt der Reise, einem zweitägigen Aufenthalt in einem Ryokan in den Bergen Mitteljapans.
Mit dem Express Shinano Nr. 9 fahren wir über Nagoya quer durch Japan nach Nagano. Links in Fahrtrichtung sehen wir in der Ferne (auf meinem Foto in noch weiterer Ferne) die Rauchfahne des Ontake-Vulkans, der vor 1 Monat überraschend ausgebrochen war, wodurch über 50 Menschen starben.
Nach Umsteigen in Nagano fahren wir mit dem Shinkansen nach Ueda und dann mit dem Hotelbus zu unserem Ryokan. Alle haben warme Sachen eingepackt, weil Gruppe 1 etwas von "kühl " geschrieben hatte, aber das Wetter war warm und auch im Haus waren angenehme Temperaturen.
Angekommen, wurden zuerst mal die Zimmer gesucht, was bei dem verwinkelten Haus gar nicht so einfach war. Übrigens gibt es kein Zimmer 4 und kein Zimmer 9. Vier (shi) heißt auf japanisch so wie "Tod" und die Silbe für Neun (kyu) heißt auch "plötzlich" und etwas Plötzliches ist ja meist nichts Gutes, was leider eine Teilnehmerin am nächsten Tage schmerzlich erfahren sollte.
Die Zimmer sind alle so schön wie auf dem Foto. Das Bad mit dem kleinen Außenbereich ist besonders am Abend unter dem Sternenhimmel wunderschön. Die fröhliche Stimmung beim Abendessen sieht man wohl auch auf dem Foto. Leider ist die Reiseleiterin kein so starker Trinker wie Herr Koyama, hat auch als Animiermädchen überhaupt kein Talent, deshalb hat sich unser Alkoholverbrauch in Grenzen gehalten. Auch für Veganer ist das Essen nicht ganz einfach. Aber die Stimmung war einfach toll.
18. Tag: Nara/Osaka
24.10. in Nara
Nach dem Frühstück (mittlerweile fällt es schon fast schwer sich ein Frühstück ohne Reis und Misosuppe vorzustellen) trafen wir uns um 7:50 Uhr um gemeinsam von Juso nach Umeda zu fahren. Von dort ging es nach Namba und nach einem weiteren Umsteigen nach Nara der ersten Haupstadt Japans.
Auf dem Weg vom Bahnhof zum Todaiji-Tempel begrüßten uns wieder die freilaufenden, handzahmen Rehe. So lieb und zutraulich die Tiere erscheinen, gilt doch eine gewisse Vorsicht, da sie aufdringlich werden sobald man etwas Essbares in der Hand hält oder etwas Grünes trägt (Gruß an A. aus M.).
Am Todaiji-Tempel angekommen durften wir eine der größten Holzbauwerke der Welt bewundern, das den größten sitzenden Buddha der Welt, mit einer Höhe von 16,2 m, beherbergt.
2. Station war der Kasuga-Schrein, der für seine vielen Laternen bekannt ist. Die Älteren meistens als Steinlaternen am Wegesrand, die Neueren als kleinere hängende Laternen (aus Kosten-, aber auch Platzgründen). Aktuell befinden sich mehrere Gebäude im Neuaufbau, was bei den Holzbauwerken nach ca. 20 Jahren die Regel ist.
Anschließend besuchten wir noch den Kofukuji-Tempel, dessen 5-stöckige Pagode zum Glück vollständig zu bewundern war, da auch hier die ebenfalls vorhandenen Hallen sich teilweise im Neuaufbau befinden.
Nach dem Kulturprogramm stand noch eine Mittagspause und kurzes Bummeln durch die Gassen in Nara auf dem Plan. Gemeinsam fuhren wir zurück nach Namba, wo sich die Gruppe (nach einigen guten Tipps für verschiedene Angebote von unserer Reiseleiterin) in alle Himmelsrichtungen verstreute und somit das offizielle Programm beendet war.
S.H. aus Kelsterbach
17. Tag: Kyoto
23.10. in Kyoto
Der heutige Tag beginnt wieder wie jeder Tag.Frühes Treffen am Morgen vor dem Hotel, bei unerwartetem schönen Sonnenschein.
Nun stellt sich die gleiche Frage wie jeden Morgen.Sind alle da oder haben wir jemanden vergessen?Fragend wird umhergeschaut, jedes müde Gesicht des andern überprüft. Alle vollzählig, jetzt kann es losgehen.
Wir gehen wieder wie gewohnt zur Jusostation und fahren dort bis nach Umeda .Von Umeda geht es weiter bis nach Katsura.Der Zug natürlich wieder voller schlafender Japaner die genau an der Station aufwachen wo sie raus müssen. Eine Japanerin war diesmal sogar so frei, ihren Kopf genau auf meine Schulter fallen zu lassen.
In Katsura angekommen steigen wir wieder um und fahren bis nach Arashiyama. Danach geht es von Arashiyama weiter nach Katabiranotsuji. Nun steht endlich die letzte Fahrt an.Es geht nach Ryoanji, in einer Bahn die zwar historisch ausschaut in Deutschland aber schon lange ausgemustert worden wäre. Trotz klapperten Kompressor haben wir die Fahrt aber gut überstanden.Nach einem kurzem Abschnitt befinden wir uns nun auch vor dem Eingang zum Ryouanji- Tempel.
Dieser Zen Tempel ist vor allem für seinen Steingarten bekannt.Die 15 Steine in ihm soll man nämlich aus keiner Perspektive alle zu Gesicht bekommen.
André meinte zwar er konnte alle Steine im Stehen sehen, aber er ist auch Riese der 60 Meter Klasse. Nachdem wir den Tempel mit seiner Gartenanlage betrachtet hatten, trafen wir uns wieder und gingen gemeinsam zur Bushaltestelle. Mit dem Bus ging es weiter bis zum Kinkakuji- Tempel (Goldener Pavillon)
Wahnsinn! Nie zuvor ausser bei Pützchens Markt habe ich solche Menschenmassen auf einem Haufen erlebt.
Was der Pavillon mit seinem Garten an Atmosphäre erzeugt, machen die ganzen Menschen wieder zu nichte. Trotzdem hat man es schon irgendwie geschafft, ein gutes Foto zu machen, aber wenn ich es mir recht überlege ist es schon ein schöner Ort. Leider war auch die Wasseroberfläche des Sees vor dem Pavillon nicht so ruhig, so dass dieser sich nicht in ihm spiegelte.Wie man es von so manchem Foto kennt.
Der Rest ging ziemlich schnell über die Bühne, was auch bei den ganzen Menschenmassen nicht anders möglich war. Nach ca. 45 Minuten standen wir wieder am Ausgang und es ging wieder zu einer Bushaltestelle. Mit dem Bus ging es zur U Bahn. Dieser war auch wieder ziemlich voll und endlich weiss ich wie sich Sardellen in einer Dose fühlen müssen :-) Mit der der U Bahn fuhren wir danach dann nach Kyoto Shiyakushomae.
Dort machten wir dann bis 14:00 Uhr Mittagspause.
Im Anschluss ging es mit der Bahn weiter zum Fushimi Inari Schrein, wo ein wunderschöner Pfad aus Roten Torii in die Wälder führte. In den endlos wirkenden Gängen aus Toriis wirke das Licht am Ende wie Erscheinung einer Göttlichen Gestalt, die sich langsam uns zu nähern versuchte.Auch hier gab es natürlich wieder einen Shinto Schrein.
Hier hatte nun jeder selbst die Auswahl wie er die Zeit nutzen möchte bevor wir uns dann wieder um 15:30 Uhr am Eingang trafen.Zum Schluss ging es dann noch für eine kurze Besichtigung zum Bahnhof von Kyoto.Worauf anschließend nun jeder selbst entscheiden konnte wie er den Rest des Tages verbringen mochte.
Bis der Tag letztendlich endete.
Daniel K. aus Bonn
16. Tag: Kyoto
22.10. in Kyoto
Wir treffen uns am Morgen fast vollzählig. Das heutige Ziel ist die Parade Jidai-Matsuri in Kyoto. Die Teilnehmer dieses Umzuges tragen historische Kostüme und stellen die geschichtliche Entwicklung von Kyoto dar. Seit Tagen verfolgen wir die Wettervorhersage für den heutigen Tag. Die angekündigte Regenwahrscheinlichkeit hat sich zwar verringert, aber dennoch ist Regen angesagt. Als wir am Morgen starten, war noch unklar, ob der Umzug stattfindet. Doch wir hatten Glück - der Umzug ist nicht abgesagt.
Ganz wichtig ist allerdings an diesem Morgen, unserem "Nesthäkchen" Daniel vor der Abfahrt zum Geburtstag zu gratulieren. Hierzu stimmt Renate "Happy Birthday" auf Japanisch an.
Anschließend fahren wir die inzwischen schon bekannte Strecke mit der Bahn nach Kyoto. Dort versorgt uns Renate wieder mit ihren sehr hilfreichen Tipps, nämlich wann und wo wir uns hinstellen sollen, um einen guten Blick auf den Umzug zu haben und was wir in der bis dahin noch verbleibenden Zeit unternehmen können. Danach verteilt sich die Gruppe in alle Himmelsrichtungen. Einige schlendern schon mal durch die Straßen mit den vielen kleinen und großen Geschäften von Kyoto, um bei Öffnung um ca. 11.00 Uhr das eine oder andere Souvenier zu erstehen. Andere Mitglieder der Gruppe suchen sich ein gemütliches Plätzchen zum Sitzen, denn der Umzug soll ca. 3 Stunden dauern - also 3 Stunden stehen.
Bei einem Teeeinkauf gibt es beispielsweise auch eine intensive Einführung, wie japanischer Tee richtig zubereitet wird. Die lange Gasse mit den Marktständen ist auf jeden Fall sehenswert. Dort kann man sich durch Probieren schon fast das Mittagessen sparen.
Das Wetter hält sich bisher auch ganz gut. Kurz vor 13:00 Uhr finden wir uns dann alle irgendwo an der Kreuzung wieder, die uns Renate zum Anschauen des Festzugs empfohlen hat. Die Straße hat sich schon gut gefüllt. Es fängt dann doch noch an, leicht zu regnen. Zum Glück war der Zug schon unterwegs. Er kommt auch fast pünktlich 13:30 Uhr an unserer Ecke an.
Die Kostüme sind sehenswert. Nur die Teilnehmer werden leider dieses Jahr etwas nass. Zwischen den einzelnen Gruppen aus den verschiedenen Epochen kommen Füllgruppen in schlichten Gewändern. Der 2 km lange Zug wird von etwa 2000 Teilnehmern und vielen Pferden und Ochsen gebildet.
Irgendwann wird das lange Stehen dann doch schwierig und wir machen Japanern (oder anderen Touristen) Platz. Der restliche Nachmittag wird dem Wetter entsprechend mit weiterem Bummeln durch die Gegend gefüllt.
Heute zum Abendessen wird die zweite Gruppe im Namen von Koyama-san eingeladen. Das Essen ist gut, aber mehr als reichlich. Wer hier nicht satt wird, der hat wohl nicht aufgegessen. In sehr guter Stimmung klingt der Abend aus.
M.S. aus Schauenburg.
15. Tag: Kyoto
21.10. in Kyoto
Heute ist unser erster Tag in Kyoto. Kyoto ist nicht von allen das Traumziel in Japan, deshalb ist unsere Gruppe auf 12 Teilnehmer zusammengeschrumpft.
Unser erstes Ziel ist der Ginkakuji, der Silberpavillon. Er ist einer der schönsten und japanischsten Tempel.Zum Glück ist es zu der frühen Stunde noch angenehm ruhig. Auch die quirligen Schulkinder sind noch nicht eingetroffen. Das Wetter ist warm, die Luft von einem frischen Pflanzenduft erfüllt.
Als nächstes spazieren wir auf dem Philosophenweg in Richtung Heian-Schrein. Auch ohne Kirschblüten ist dieser Weg wunderschön.
Kurz vor dem Heian-Schrein laufen wir an großen edlen Love-Hotels vorbei. Allerdings haben einige geschlossen, eins wird sogar abgerissen. Ist das schon ein Zeichen für die Überalterung der Gesellschaft, wenn Love-Hotels pleite machen?
Am Heian-Schrein wird schon das morgige Jidai-Fest vorbereitet.
Danach geht's zum Handicraft-Center. Hier wird kräftig gekauft - Besonders Yukatas und Kimonos.
Nach der wohlverdienten Mittagspause fahren wir zum Kiyomizu-Tempel. Der Weg zum Tempel führt durch romantische Gassen immer aufwärts, auf beiden Seiten des Weges sind kleine Läden und Cafés. Mit uns sind Hunderte Besucher, inländische und ausländische, unterwegs, viele Japanerinnen und auch Chinesinnen in bunten Kimonos. Der Tempel ist berühmt für sein heiliges Wasser, das Gesundheit und langes Leben verspricht. Auch einige aus unserer Gruppe probieren das Wasser. Auch die Liebessteine werden ausprobiert.
Der Tempel ist auf 30 m hohen Stelzen gebaut. Ich wundere mich immer wieder, wie stabil die Konstruktion ist, dass sie diese riesigen Menschenmassen trägt. Eine Stunde auf dem Tempelgelände vergehen wie im Flug und wir treten den Rückweg an.
Durch das Gion-Viertel gehen wir zum Bahnhof zurück.
14. Tag:
Juso/Osaka
20.10. Montag, Osaka
Wieder schreibt die Reiseleiterin. Ich fürchte, das bleibt bis zum Ende der Reise meine Aufgabe. Also der heutige Tag stand unter dem Motto Kultur - Bier - Geschichte.
In Suita,einem Vorort von Osaka, besichtigten wir zuerst das Nishio-Haus, ein über 100 Jahre altes Haus, das dem reichsten Mann von Suita gehört hat. Hier konnten wir viel über die Wohn- und Teekultur erfahren, und auch, wie kalt es im Winter in solch einem Haus gewesen ist.
Dann ging es zur Asahi-Brauerei. Die Führung war nur auf Japanisch, wobei die Reiseleiterin an die Grenzen ihrer Übersetzungskünste kam. Die größte Enttäuschung war aber, dass in den Produktionsräumen nur Wartungsarbeiten zu sehen waren. Dafür war aber das Probetrinken (3 Glas in 20 Minuten) ein voller Erfolg, ich glaube, mein Foto spricht Bände. Am Nachmittag fuhren wir zur Burg Osaka. Es regnete, war also richtiges Museumswetter, so dass wir die Ausstellung über Hideyoshi und die Geschichte und den Fall der Burg in Ruhe ansehen konnten.
13. Tag:
Juso/Osaka
19.10. Osaka
Heute schreibt mal wieder die Reiseleiterin.
Wir fahren von Takamatsu nach Osaka mit Schiff und Bahn. Da die Jumbo-Fähre schon 6 Uhr startet, fällt das Frühstück aus und wir fahren 5.15 Uhr mit Taxis zum Hafen. Trotz dieser frühen Zeit sind alle pünktlich zur Stelle und haben sogar alle etwas geschlafen. Die Fahrt mit der Fähre ist sehr angenehm, schönes Wetter, Sonnenaufgang, Fahrt unter der großen Hängebrücke hindurch und zwischendurch Schlafen in bequemen Sessel oder, wer wollte, auf Tatamimatten.
Nach der Mittagspause im Hotel erste Fahrt nach Osaka-Umeda und Spaziergang zum Sky Building. Es ist Sonntag, da hält es keinen Japaner zu Hause, also überall großes Gewimmel. Auf dem Weg zum Sky Building kommen uns Dutzende (Hunderte) alte Männer entgegen, die aus dem Pferderenn-Wettbüro kommen. Im Sky-Building benutzen wir den Koyama-Schleichweg, um von den Treppen-(Toiletten)fenstern auf der Konsulatsetage schöne Fotos zu machen. Die Gruppe ist heute mal wieder vollständig zusammen. Da habe ich die Gelegenheit genutzt, um ein Gruppenfoto von allen U-30-Teilnehmern (siehe mittleres Foto) zu machen, 7 Teilnehmer unter 30, ist doch toll.
Am Abend war die erste Gruppe auf Einladung von Herrn Koyama essen und trinken. Von hier aus ein herzliches Dankeschön an Koyama-san.
12. Tag:
Takamatsu
18.10., Takamatsu:
Heute steht mit dem Kompira-Schrein laut Koyama-Reiseprogramm ein echter "Geheimtipp" auf dem Programm. Vielleicht deshalb so geheim, weil jener Schrein hoch oben auf dem Berg liegt und es über
1.000 Stufen bis dorthin sind?
Zunächst heißt es aber Zug fahren. Und das gestaltet sich spektakulärer als gedacht: Der historisch angehauchte Zug düst mit einer Mordsgeschwindigkeit durch die saftig-grünen, mit
Reisfeldern durchzogenen Täler und schüttelt uns Insassen dabei bisweilen so durch, dass wir abwägen, wie groß die Chance wohl sein mag, dass der Zug ausgerechnet heute entgleist. Was die Japaner
natürlich nicht davon abhält, ihr Nickerchen abzuhalten (wie machen die das nur?).
Eine knappe Stunde und keine Entgleisung später befinden wir uns am Zielbahnhof. Am Fuß des Berges erwartet uns erst mal eine Einkaufspromenade. Von handgefertigten Udon-Nudeln über Spielzeug bis
hin zu Kimonos gibt es hier alles, was das Touristen-Herz begehrt. Von manchen Seiten (eher der weiblichen) wünscht man sich, die Shopping-Meile würde sich bis zum Gipfel erstrecken. Tatsächlich
nützlich: An fast jedem Stand kann gratis ein Bambus-Wanderstock auf Leihgabe mitgenommen werden. Das 'Bergtaxi' in Form von Senftenträgern XXX lassen wir hingegen links liegen - so weit kommt's
noch!
Auch wenn die Beine aufgrund der Strapazen der letzten Tage mittlerweile doch etwas schwer sind, fallen uns die ersten Stufen verhältnismäßig einfach. Auch dass in regelmäßigen Abständen
Zwischenstationen in Form von Schreinen, Statuen oder Pferdekoppeln warten, hilft der Motivation auf die Sprünge. Die Japaner wissen halt, wie man so eine Pilgertour anlegt!
Reiseführerin Renate spickt den Aufstieg immer wieder mit kleinen Geschichten zu Historie und Mythologie. Bei der kleinen Bronze-Figur des Kompira-Hundes erfahren wir etwa, dass die knuffigen
Vierbeiner, der Sage nach, für lahmende und/oder Gebrechliche Besucher losgeschickt wurden, um an deren Stelle den Schrein auf der Bergspitze zu erklimmen. Zurück kamen sie dann mit einem
Beweisstück für den Aufstieg, welches in ihrem Halsbeutel steckte. Insgeheim geht uns der Gedanke durch den Kopf, sich einen der umstehenden echten Hunde für diese Aufgabe zu schnappen! Aber da
hätten die Besitzer vermutlich was dagegen. Also heißt es weiter gehen.
Weiter geht es, Stufe um Stufe. Shinto-Schrein um Shinto-Schrein. Prächtig anzuschauen wie immer, nur - man traut es sich bei dem wirklich prachtvollen Anblick gar nicht zu sagen - nach gut der
Hälfte des Urlaubs und zahlreichen Schreinen tritt halt doch ein leichter Gewöhnungseffekt ein. Ist aber nicht schlimm, denn das herrliche Panorama, der prächtige Ausblick auf die Stadt unter uns
und die kleinen Anekdoten Renates machen das mehr als wett. XXX
Am obersten Schrein angekommen, fühlen wir uns nicht nur, als ob wir was geleistet haben, wir schießen auch noch das obligatorische Beweisfoto und gönnen uns einen Glücksbewahrer. Das kleine,
kunstvoll genähte Stoffbeutelchen soll dem Besitzer Glück für ein Jahr bringen. Aber wehe, der Besitzer öffnet es - dann entschwindet das Glück ebenso schnell wie es die 500 Yen aus der
Reisekasse getan haben!
Apropos Geld, das verschwindet: Eine interessante Herausforderung erwartete uns in Form von Wasserbottichen, die vor den Schreinen standen. Ursprünglich gedacht, um möglichst schnell Brände
löschen zu können, stellen die großen Behälter nun eine Art Geschicklichkeitsspiel dar, bei dem man versuchen muss, eine 1-Yen-Münze so auf die Wasseroberfläche zu legen, dass sie dort schwimmt.
Während unsere ersten Münzen noch den Tauchkurs zum funkelnden Boden antraten (es scheint, als ob auch den Japanern der Test nicht immer gelingt), sind unsere nächsten Versuche von Erfolg
gekrönt.
Nachmittags geht es dann weiter in den Ritsurin-Park, ein 75 ha großer Landschaftsgarten mit Teichen, Brücken und Teehäusern. Die langsam hinter den Bergen verschwindende Sonne sorgt für ein
unnachahmliches Schauspiel aus Licht und Schatten in dem durch und durch grünen Tal. Ein besonderes Spektakel erwartet uns in Form von Koi-Karpfen-Fütterungen (das Gegenstück zum Deutschen
Enten-Füttern), bei dem ein einzelner Brotkrumen auf der Wasseroberfläche für wahre Tumulte in den Teichen sorgt. Karpfen in allen Formen, Farben und Gewichtsklassen schnappen mit weit
aufgesperrten Mündern nach dem Fressen. Raubtierfütterung auf Japanisch!
Am Abend lässt ein Teil der Reisegruppe den Abend in der neuen Stammkneipe ausklingen (ja, das mit der Stammkneipe ging schnell), während der Verfasser dieses Textes dem Kaufrausch im nahe
gelegenen Symbol-Tower verfällt und anschließend feststellt, dass Hamburger-Patties (noch?) nicht zu den Stärken der Japaner gehören.
A.K. aus Frankfurt
11. Tag:
Takamatsu
17.10.14 Takamatsu
Heute ging der Tag recht entspannt los. Gruppentreffen war erst um 9:15 und da das Gepäck am Vorabend nach Osaka vorausgeschickt wurde, gab es auch nicht viel zu packen. Zum Glück erschien jeder Teilnehmer pünktlich, so dass wir die Koyama-typische Zeitplanung einhalten konnten. Nach einem 25 minütigen Fußmarsch sind wir dann um 9:46 Uhr per Zug in Hiroshima Richtung Mihara gestartet. In Mihara wurde der Zug gewechselt und es ging nach Okayama weiter. Von Okayama ging es dann nach einer Stunde Aufenthalt, die zum Mittagessen genutzt wurde, weiter nach Takamatsu. Für das, was wir während der Fahrt sehen durften, könnte man schon alleine einen ganzen Bericht schreiben. (An dieser Stelle wollte einer unserer Mitreisenden eigentlich einen Bericht verfassen, aber das Bier am Abend war einfach zu lecker, so dass er keine Lust mehr hatte).
Kurz zusammengefasst: Sugoi! Japan hat einfach eine wunderschöne Landschaft zu bieten. Als wir über eine der längsten Brücken der Welt fuhren, hat es keinen mehr auf seinem Sitz gehalten.
Aufgeregt wie Kinder sind wir durch den Wagon gelaufen und haben versucht das beste Foto zu schießen. Was die mitreisenden Japaner wohl dachten.
In Takamatsu angekommen hat sich die Gruppe nach einem „kurzen“ Check-in aufgeteilt. Die meisten haben die nahgelegene Einkaufspassage erkundet. Renate gab uns einige Tipps bezüglich den Restaurants, erzählte hier und erklärte da. Die Gruppe teilte sich jedoch erneut auf, als wir entdeckten, dass es im örtlichen Museum eine Ausstellung zur Serie Evangelion gab. Wie wir es bis jetzt immer in Japan erlebt hatten, wurden wir auch dort überfreundlich begrüßt.
Die Ausstellung war wirklich sehenswert, so dass wir am Ende auch einiges an Geld in Souvenirs investierten. Auf dem Rückweg zum Hotel fanden sich per Zufall die meisten der Gruppe wieder zusammen und schnell wurde beschlossen gemeinsam essen zu gehen. Die Bedienung hat mit einer Engelsgeduld unsere Bestellungen aufgenommen (mit Händen und Füße erklärt), das Essen war frisch und superlecker. Oishiii!
Anschließend, als wir auf der Suche nach einer Bar waren, führte uns ein nicht mehr ganz nüchterner Japaner in eine Seitenstraße zu einem angeblich günstigen lokal. Uns allen war schon etwas mulmig bei der Sache, aber dann standen wir vor einer wirklich sehr schönen Bar und dem Alkohol sei Dank, hat er uns allen einen Rabatt aufs Bier ausgehandelt! Es stellte sich heraus, dass der Wirt sogar etwas deutsch konnte und in seinem Lokal regelmäßig „Oktoberfeste“ veranstaltet.
Mit seinem erstklassigen Service und seinen herausragenden Kochkünsten ist das Lokal „Figaro“ ein Geheimtipp für jeden Reisenden!
Wieder mal begeistert von Land und Leuten, ging erneut ein wunderschöner Tag in Japan zu Ende. S. und H. aus Sinsheim
10. Tag:
Hiroshima
16.10. Miyajima
Nach einem erneut guten japanischen Frühstück trafen wir uns um 8:00 Uhr um gemeinsam zur Straßenbahn zu laufen. Mit der Bahn ging es zum Hafen und von dort weiter mit der Fähre auf die Insel Miyajima. Die 30 km² große Insel ist heilig und auch hier findet man, wie für Japan typisch, Shinto-Schreine und buddhistische Tempel. Bereits kurz nach der Ankunft wurden wir von den freilaufenden, handzahmen Rehen begrüßt. Erster Anlaufpunkt war der Itsukushima-Schrein mit seinem 16 m hohem, im Meer stehenden roten Torii, welches weltberühmt ist und als eines der Wahrzeichen Japans gilt. Wir hatten das Glück erneut Zeuge einer traditionellen japanischen Shinto-Hochzeit zu werden.
Anschließend ging es zum Daisho-In Tempel, der aus mehren Hallen besteht und sich auf einem weitläufigen Gelände befindet. Die Hallen sind durch kleine Wege oder Treppen verbunden und überall sind kleine Statuen in der schönen Gartenlandschaft oder am Wegesrand versteckt. In einer der Gebetshallen befindet sich ein Sand-Mandala, welches vom Dalai-Lama gestaltet wurde.
Auf dem Gelände des Tempels trafen wir uns zum Abschluss zur gemeinsamen Mittagspause, bei kostenlosem Kräutertee und mitgebrachten Snacks.
Damit war der offizielle Teil zu Ende und die Gruppe teilte sich in jene auf, die in Hiroshima zum Shoppen gehen wollten und jene die den Gipfel des Berg Misen besteigen wollten. Für den Weg auf den Gipfel hat man die Wahl zwischen einem ca. 90 minütigen Fußweg und einer Seilbahn. Die „jungen und motivierten“ Eroberer des Gipfels nahmen den Fußweg, die Anderen die Seilbahn. Die Anstrengungen des Fußweges (mit vielen Stufen) wurden durch die Schönheit der Natur ausgeglichen.
Auf dem Gipfel kam es zu einem kurzen Aufeinandertreffen der 2 Gruppen, welches die Möglichkeit zum Gruppenfoto eröffnete. Anschließend konnte man auf einer Aussichtsplattform den atemberaubenden Ausblick über die Insel und Umgebung genießen, nicht umsonst gilt die Insel Miyajima als einer der 3 schönsten Landschaften Japans!
Nach einem Bummel durch die Gassen mit Souvenirläden und ein paar Fotos des roten Torii bei Sonnenuntergang ging es zurück zur Fähre um sich auf den Rückweg zum Hotel zu machen. S. aus Kelsterbach
9. Tag:
Hiroshima
8. Tag:
Ito
14.10., Ito/Futo:
Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr, ein halbe Stunde später gibt es Frühstück. Noch ist die Unterkunft aufgrund des Taifuns, der in der Nacht gewütet hat, komplett verriegelt. Wie ist das Wetter
heute? Ist es tatsächlich so schön, wie von der Gastfamilie vorhergesagt? Noch leicht skeptisch öffnen wir Fenster und Türen. Und siehe da: strahlender Sonnenschein und wohlige Wärme schon jetzt!
Die Götter waren uns wohl gesonnen, die Wanderung kann stattfinden!!
Auf unserem Weg durch das verträumte Örtchen Futo können wir zum ersten mal das malerische Panorama bestaunen, das am Vortag noch durch Regenwolken und dicke Nebelschwaben verhangen war. Der kristallblaue Pazifik erstreckt sich bis zum Horizont, gesäumt von prachtvoller Vegetation (selbst Zucchini und Kaki gedeihen hier prächtig), kleine Häuschen und Fischerei-Booten. Bevor es aber richtig losgeht, heißt es noch, sich mit Proviant im örtlichen Supermarkt einzudecken. Einziges Problem:
Sonnencreme ist ausverkauft und bei dem Wetter ist der Sonnenbrand quasi vorprogrammiert.
Und los geht's auf die "kleine Wanderung", wie es in unserem kleinen Koyama-Reiseführer betitelt wird! Als wirklich klein wird die Wanderung am Ende des Tages niemand aus unserer Gruppe
bezeichnen. Beschreibungen wie "fantastisch" oder "malerisch" dagegen schon. Unsere Tour beginnt am Hafen und wird uns entlang der Pazifikküste in Richtung des 5 km entfernten Örtchens Izukogen
führen (Luftlinie wohlgemerkt!). Die Steilküsten beeindrucken uns mit schwarzem Vulkangestein und würfelförmigen Formationen. Die gewaltige Brandung, an der die Wellen mit tosendem Geräusch
zerschellen, tun ihr Übriges. Meerwasser und Gischt erwischt uns selbst in sicher gefühlter Höhe, ist aber auch eine willkommene Erfrischung!
Wenn wir nicht direkt an der Küste laufen, bahnen wir uns den Weg durch dicht bewachsene Wälder. Dabei ist die Flora mit ihren verschlungenen Bäumen ebenso beeindruckend wie die Fauna, die
zugegebenermaßen hauptsächlich durch ihre zahlreichen Spinnen geprägt ist. Aber wir treffen auch auf herumstreunende Katzen (die unsere Snacks nicht verschmähen), Libellen und allerlei Vögel. Das
größte Mysterium bleibt allerdings der aufgeblasene Kugelfisch, der auf unserem Weg (weit außerhalb des Wassers) liegt. Spuren des Taifuns vom Vortag?
Unterwegs passieren wir noch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten, unter anderem beeindruckende Hängebrücken und einen Leuchtturm. Besonders imposant (vor allem für die Gehörgänge): Die
Tempelanlage der buddhistischen Nichiren-Sekte, an der wir eine riesige gusseiserne Glocke läuten dürfen. Wie uns Reiseführerin Renate erklärt, soll dieses Ritual dem Erfolg im Beruf zuträglich
sein (so macht man in Japan also Karriere!). Ebenso gespannt lauschen wir den Ausführungen Renates, als es um die Gründungsgeschichte eben jener Sekte geht: Gründer Nichiren, für seine
Aufmüpfigkeit einst vom herrschenden Shogun auf eine kleine Insel verbannt, kehrte dank der Hilfe eines Fischers zurück an Land und leitete fortan erfolgreich seine Glaubensgemeinschaft.
Zunächst noch auf komfortablen, sogar leicht abfedernden Wanderwegen unterwegs, sind im späteren Verlauf etwas bessere 'Kletterkünste' gefragt. Durch dichtes Unterholz und verschlungene Serpentinen geht es weiter, treppauf, treppab. Insgesamt werden wir umgerechnet 123 Stockwerke an Stufen erklimmen, 19 km Wegstrecke zurücklegen und etliche Liter Flüssigkeit ausschwitzen (Lektion für Wanderanfänger: ziehe niemals etwas Helles an oder stehe zu deinen Schweißflecken!).
Nach 6 Stunden erreichen wir erschöpft, aber glücklich, unser Ziel. Dort nehmen wir noch ein entspannendes Fußbad und treten dann die Heimreise per Zug an, die lediglich 5 (in Worten: F-Ü-N-F)
Minuten dauert!
Daheim wird erst mal geduscht und im Onsen entspannt. Danach lassen wir den Tag bei einem von der Gastfamilie zubereiteten Abendessen ausklingen. Die Strapazen des Tages zeigen allerdings Wirkung und so wird an diesem Abend weit weniger Sake und Bier konsumiert als am Vortag. Und recht zeitig im Bett landen wir auch. So viel zum Thema "kleine Wanderung". ;-) A.K. aus Frankfurt am Main
7. Tag:
Ito
13.10.2014 in Ito/Futo
Heute verlassen wir Tokyo. Unser Reise führt uns nun in einen ländlichen Raum am Meer nach Futo (Ito). Seit unserer Ankunft in Japan verfolgen wir die Informationen über den angekündigten Taifun 19, der kurz nach dem Taifun 18, der vor unserer Ankunft in Teilen Japans wütete, eintreffen sollte. Bei der Weiterreise wussten wir, dass der Taifun heute kommen wird, aber der Verlauf war unbekannt. So verließen wir Tokyo bei wolkigem Himmel mit der Ungewissheit wie sich das Wetter entwickelt. Wir fahren mit dem Zug von Tokyo nach Atami. Hier haben wir uns in einem Kiosk am Bahnhof für die weitere Reise mit Proviant versorgt.
Anschließend fahren wir in einem Panoramawagen weiter nach Futo. Ingesamt sind wir ca. 5 Stunden unterwegs. Schon während der Zugfahrt setzte der Regen ein. Bei unserer Ankunft auf dem Bahnhof in Futo regnet es stärker, so dass wir in unserer Unterkunft, dem Minshuku, einer landestypischen Unterkunft, ein wenig nass ankommen. Die Inhaberin dieser Familienpension empfängt uns gleich mit Handtüchern.
Schon beim Betreten des Hauses müssen wir uns mit japanischen Geflogenheiten vertraut machen.
Holz wird nicht mit Straßenschuhen betreten. Daher ziehen wir im Eingangsbereich alle die Schuhe aus und schlüpfen in die bereitgestellten Hausschlappen, die alle gleich aussehen. Anschließend wollen wir den mit Tatami ausgelegten Gemeinschaftsraum betreten. Hierzu müssen wir die Schlappen wieder ausziehen. Denn der teure Tatami wird nur mit Strümpfen oder Barfuß betreten. Als wir im Raum stehen erfolgt die nächste Überraschung. Im Raum steht ein langer Tisch, aber die Stühle fehlen! Natürlich sehen wir sofort, dass bei dem Tisch Sitzkissen ausgelegt sind und der Tisch sehr niedrig ist. Wir sollen also auf dem Boden sitzend essen.
Im Obergeschoss befinden sich die Schlafräume, die auf dem Flur befindlichen WC. und Bäder mit der heißen Quelle, dem Onsen.
Die Zimmer sind alle gleich. Renate zeigt uns wie wir das Futon, unser Bett, aufbauen. Außerdem erklärt sie uns wann und wie die Japaner den Yukata tragen. Zur Benutzung des WC sind wieder extra Schlappen anzuziehen.
Der für den Nachmittag geplante Spaziergang fällt wegen Regens aus. Der Regen ist stärker geworden. Die Pensionsbetreiberin hat wegen dem erwarteten Taifun die Fensterläden des Hauses bereits verschlossen.
Um 18.00 Uhr treffen wir uns im Yukata gekleidet zum Essen. Die Pensionsbetreiberin hat bereits für uns den Tisch mit selbst gekochten japanischen Köstlichkeiten gedeckt. Das Essen schmeckt fantastisch.
Beim anschließenden gemeinsamen gemütlichen Beisammensein schalten wir kurz den Fernseher ein, um
Neuigkeiten über den Taifun zu erfahren. Teilweise gibt es bereits Schäden im Land, aber bei uns hat es sogar mal aufgehört zu regnen. Wind herrscht kaum. Wir haben weiter Spaß und lassen uns Sake und Bier schmecken.
In der Nacht fingen die Fensterläden an zu klappern. Wind kommt auf und der Regen wird stärker. Der Taifun hat Futo erreicht, aber glücklicherweise ist er ohne Schäden anzurichten über uns hinweggezogen. M. S. aus Schauenburg
6. Tag:
Tokyo
12.10. in Tokyo
Heute ist frei. Jeder kann den Tag nach eigenen Wünschen gestalten. Nun müssten eigentlich hier an dieser Stelle 16 Reiseberichte stehen. Aber weil frei ist, sind die Teilnehmer vom Schreiben befreit, und an ihrer Stelle schreibt die Reiseleiterin.
Ich habe mich heute vor allem erholt. Es passiert auf einer Reise ja immer wieder irgendetwas. Vorgestern in Kamakura war H. beim Umsteigen verlorengegangen, wie schon im Reisebericht zu lesen war. Einmal nicht richtig durchgezählt - und schon war es passiert. Zum Glück war H. mit Hilfe zweier freundlicher Japaner wieder schnell bei der Gruppe. Am selben Tag abends, ich schlief schon, kam ein Anruf von einer Polizeistation Koban - jemand aus unserer Gruppe, ich nenne die Person hier mal X-san, hat die Tasche verloren und es wurde eine Anzeige gemacht. Um es kurz zu machen, die Tasche wurde am Abend noch gefunden.
Die Tasche war auf einer Toilette in einem viel besuchten Kaufhaus liegen geblieben. Eine Kundin hatte sie gefunden und mit sämtlichem wertvollen Inhalt abgegeben.
Herr Koyama sagt immer, in Japan kommt nichts weg. In den 20 Jahren seiner Japanreisen ist noch nichts verloren gegangen. Trotzdem wollen wir das möglichst nicht noch mal auf die Probe stellen R.L. aus Leipzig
5. Tag:
Tokyo
11.10. in Tokyo
Heute ist der 5. Reisetag und der erste, an dem wir ausschlafen können. Um 9 Uhr geht es los (mit müden Knochen der JetLag lässt grüssen) nach Shibuya, wo wir an an der Statue von Hund Hachiko aus dem gleichnamigen Film mit Richard Gere ein Hollywood reifes Gruppenphoto schiessen. Einige Eindrücke reicher von dieser belebten Kreuzung an einem Samstag Morgen fahren wir weiter nach Shinjuku und spazieren einige Minuten mit dem Ziel neues Rathaus. Trommelgeräusche kommen uns entgegen aus einem Einkaufsgeschäft.
Ganz fasziniert können wir zufällig der traditionellen Darbietung eines Japanischen Trommlers beiwohnen. Als wir weitergehen und uns dem Rathaus nähern, staunen wir bereits aus der Ferne über die gigantischen Ausmasse dieses Gebäudekomplexes. Wir nehmen den Lift auf die Aussichtsterrasse, wo uns eine tolle Aussicht und eine wohltuende Ruhe hoch über der Stadt erwartet.
Eigentlich wollten wir noch einen Besuch im Steueramt machen, doch dies war heute am Samstag geschlossen. Danach gewährte uns Renate einen Bummel durch das Rotlichtquartier. Der Nachmittag war zur freien Verfügung, was wir zum Besuch eines Soba-Lokals benützten.
Danach gings zum Sky Tree Tower. Auf 350m Höhe erlebten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang mit Abendrot, eine glitzernde und funkelnde Stadt. Im Sky Tower Cafe liessen wir für einige Minuten unseren Blick über die nächtliche Skyline der Stadt schweiffen - einfach toll. Das ist Tokyo. St.G. aus der Schweiz
4. Tag:
Tokyo
10.10. in Kamakura
Hallo und Konnichi wa an alle daheim gebliebenen!
Der Tag startete mit einer kleinen Verzögerung vor dem Aufzug. Manche von uns hatten sogar das Glück eine Ehrenrunde mit den Fahrstuhl zu drehen. ;) Grund dafür war eine Reisegruppe die aus checken wollte und die Koffer mit den zwei Aufzügen in die Lobby brachten. Aber nach 15 min Verspätung konnte wir unseren Tagesausflug nach Kamakura antreten. Zuerst führen wir mit der Metro nach Ueno, stiegen von Tokyo (City) nach Ofuna um und dann nochmal in den Zug nach Kamakura (Hase). Klingt jetzt kompliziert, war es aber nicht. Leider ging uns zwischen den letzten beiden Stationen unsere Reisekameradin „die wilde Hilde“ verloren. Da aber jeder ein praktisches kompaktes Heftchen mit detailliertem Reiseablauf bekommen hatte, konnte Hilde schnell wieder zurück zur Gruppe finden.
In Kamakura besuchten wir zuerst den großen Buddha, auch besser bekannt unter den Namen „Daibutsu“ im Kotoku-in Tempel. Der Buddha ist ungefähr 13 m hoch wirkt aber meiner Ansicht sogar noch etwas höher. Früher umgab eine Holzhalle den Buddha, diese wurde aber Ende des 15ten Jahrhunderts zweimal von einer Sturmflut zerstört. Seitdem steht er unter freiem Himmel und entlockt den Besuchern beim Anblick ein begeistertes „wow“. :)
Weiter ging es anschließend zum Hase Kannon Tempel. Dieser Tempel ist wegen seiner 9 m hohen vergoldeten Statue der Göttin der Barmherzigkeit „Kannon“ bekannt. Leider durften wir keine Fotos von der Statue machen, denn das wäre ja wirklich unhöflich die Göttin bei ihrer Ruhe zu stören. Danach durften wir bei einem Spaziergang am Strand ein wenig Meerluft schnuppern und wer wollt seine Füße abkühlen.
Danach ging es zum Hachimangu-Schrein, wo wir auch unsere Mittagspause verbrachten und gemütlich den Schrein besuchen konnten. Der Schrein ist dem Kriegsgott Hachiman gewidmet, einer der populärsten japanischen Götter. Er wird sowohl im Shinto als auch im japanischen Buddhismus verehrt, wobei im Buddhismus die Darstellung des Kriegsgott eher weggelassen wird.
Um ca. 16:00 endete unsere ereignisreicher Ausflug und wir kehrten nach Tokyo zurück.
Sayonara und Liebe Grüße in die Heimat
S.H. aus Österreich
3. Tag:
Tokyo
9.10. in Tokyo
Nach einem guten japanischen Frühstück ging es als erste Station zum Kaiserpalast. Viel sehen konnten wir durch die gerade durchgeführten Bauarbeiten leider nicht. Dafür haben wir aber einige
geschichtliche Hintergründe erhalten und noch ein schönes Gruppenbild gemacht.
Vom Kaiserpalast aus ging es zum Meiji-Schrein. Die beeindruckenden Tore zieren den Weg, auf dem dem Glauben nach Geister wandeln. Am Tempel selbst sind Talismane gegen alle Arten von Unglück
erhältlich und auch wer einen speziellen Wunsch hat, kann diesen auf einem Holzplättchen niederschreiben und es im Tempelhof für die Götter aufhängen. Bei unserem Besuch hatten wir das Glück,
dass gerade ein Vater mit seiner kleinen Tochter den Tempel besuchte und sie in farbenfroher, traditioneller japanischer Kleidung herausgeputzt hatte.
Zum Nachmittag fuhren wir in das Luxus-Shoppingviertel Ginza. In kleinere Grüppchen aufgeteilt, haben wir uns zunächst ein großes Kaufhaus angesehen, bevor wir durch die Straßen geschlendert sind
und uns letztendlich in einem Cafe bei einem Stück Kuchen entspannt haben.
Unser letztes Ziel des Tages war die ursprünglich aus einem Schwarzmarkt hervorgegangene Einkaufsstraße Ameya-Yokocho. Hier gab es hauptsächlich Kleidung und Lebensmittel, welche in
marktschreierischer Manier angepriesen wurden. Daneben entdeckten wir unter anderem aber auch ein Game-Center, in dem wir den Wahnsinn eines japanischen Greifautomaten erleben konnten. Auf den
ersten Blick scheint es einfach, doch nach ein paar Hundert Yen wird einem langsam der tatsächliche Schwierigkeitsgrad klar, bis man letztendlich entweder aufgibt oder mit viel Glück doch noch
gewinnt. Mit der riesigen Auswahl weiterer Spiele lässt sich eventueller Frust aber schnell wieder abbauen. Ch.D. aus Berlin
2. Tag:
Tokyo
08.10. Tokyo
8:15 Landung in Tokyo-Narita. Nur 1 Teilnehmer war schon einmal in Japan, für alle anderen ist es das erste Mal. Also sind alle neugierig und gespannt auf die nächsten 3 Wochen. Das Wetter ist sonnig und warm. Mit dem Zug fahren wir in 80 Minuten nach Ueno und dann mit Taxis zum Hotel. Inzwischen ist es Mittag geworden und Hunger stellt sich ein. Gleich neben dem Hotel gibt es Restaurants und einen kleinen Supermarkt, aber bis alle etwas Geeignetes gefunden haben, dauert es doch seine Zeit.
Es ist eben doch alles etwas anders als beim deutschen Japaner um die Ecke. Aber schließlich können wir gestärkt zu unserem ersten Erkundungsspaziergang durch Asakusa aufbrechen. Zuerst gehen wir zum Sumida-Fluss mit Blick auf den Sky Tree.
Danach gehts durch das Kaminari-mon (Donnertor) mit seiner riesigen Laterne zum Asakusa-Kannon-Tempel. Dort ist das Ende des offiziellen Programms. Wer müde ist, geht zum Hotel zurück. Die jüngeren Teilnehmer sind noch putzmunter und gehen zum und auf den Sky Tree. Am Abend dann ein seltenes Schauspiel - eine Mondfinsternis.
R.L. aus Leipzig
1. Tag:
Frankfurt-Tokyo/Narita
07.10. Abflug
Heute macht sich die Gruppe 2 mit 16 Teilnehmern auf den Weg nach Japan. Der Taifun vom Sonntag ist weitergezogen, so dass unser Flugzeug in Frankfurt pünktlich um 13:50 starten kann. Die Maschine ist nicht voll besetzt. Nur wenige Japaner sind an Bord, die meisten Fluggäste sind Ausländer. Bei den meisten von uns ist der Nebenplatz frei, so dass wir recht entspannt sitzen können. Aber 10 Stunden sind eben eine lange Zeit. Bei Schlafen, Essen, Lesen oder Filme schauen vergeht die Zeit doch nicht so schnell, wie man gern möchte.