01. Tag: Hinflug
Frankfurt-Tokyo/Narita 07.10. Mi
22. Tag: Haneda-Tokyo-Frankfurt 28.10.Mi
Wir fahren mit der Bahn eine halbe Stunde zum Flughafen Haneda. Die nachgebaute "Alt-Tokio" Einkaufsetage bietet Gelegenheit, die wirklich letzten Yen im Land zu lassen und gegen Andenken und
Süßigkeiten einzutauschen. Einige Teilnehmer können auf einen früheren Flug, direkt nach München, umgebucht werden. Sie werden ein paar Stunden früherin Deutschland sein und sparen sich den
Anschlussflug - Glück gehabt! Für alle anderen ist erst am frühen Nachmittag die Zeit gekommen, dem Land "Adé" oder auch "Auf Wiedersehen" zu sagen.
21. Tag: Tokyo-Ueno/Tawaramachi 27.10.
Heute geht es nach einem frühen Bad im Freien und einem Frühstück mit Toast, Spiegelei und Salat mit dem Bus zum Shinkansen-Bahnhof. In weniger als zwei Stunden fahren wir von Ueda nach Ueno in Tokio.
Die Gegend ist allen noch vom Anfang der Reise bekannt und niemanden fällt es schwer, sich nach dem Check-In in selbst zu beschäftigen und das (vor-)letzte Urlaubsgeld auszugeben.
Abends treffen wir uns in der kleinen Lobby und trinken fröhlich Bier (und Calpis) aus dem Automaten. Natürlich hinterlassen wir alles sauber und ordentlich. Nach einer letzten Schüssel Ramen ums
Eck geht es zum letzten mal aufs Zimmer im Toyoko-Inn.
20. Tag: Ueda 26.10.
Dieser Tag diente zu unserer Erholung. Ausgeschlafen und in dem Onsen gehüft konnte der Tag beginnen. Zum Frühstück gab es Toast, Gemüsesalat, Wurst und Marmelade. Für die Japanfans gab es eine Kostprobe "Natto", gegorene Sojabohnen, die schlimmer rochen als schmeckten.
Unser Reiseleiter Andreas führte uns anschließend durch die Gegend, und wir sogen die unglaublich reine Alpenluft regelrecht in uns auf. Herrlich! Der Spaziergang war entspannend und wir bewunderten die schönen Herbstfarben der Bäume hier in Ueda.
Mittags wartete der Hotelbus mit laufendem Motor schon auf uns, und wir konnten in der Innenstadt im Supermarkt einkaufen. Dann wieder zurück ins Hotel und Mittagessen. Die meisten gingen danach das erste oder zweite Mal ins heiße Onsen und genossen die wohltuenden Kräfte dieses Bades.
Zum Abend gab es dann wieder reichlich japanische Köstlichkeiten, Bier und Sake. Die Stimmung der Gruppe war super und wir hatten sogar einige gestellte Samurai-Fotos in Yukatas geschossen!
In der Nacht genossen die Meisten von uns dann noch einmal das Onsen an der frischen Luft. Im traditionellen Zimmer schliefen wir schließlich unter der warmen Decke des bequemen Futons ein!
(Anmerkung: Ich werde mein Bett vermutlich auch gegen ein Futon eintauschen)
Manuel H. aus Kamen
19. Tag: Ueda So
25.10.
Eine weitere Station auf unserer Reise erwartete uns heute. Um 7:50 Uhr setzte sich die Gruppe in Richtung Bahnhof in Bewegung. Unser Ziel ist Ueda und dafür fahren wir über Umeda/Osaka,
Kanazawa, Nagano. In Ueda wartete der Hotelbus, der uns so gegen 14 Uhr am dortigen Hotel absetzte. Nach der Reise mit Thunderbird, Shinkansen, erwartete uns Ruhe und Erholung in den Japanischen
Alpen. Nach einem kurzen Rundgang durch das Hotel bezogen wir unsere Zimmer und mein erster Weg führte mich zum Onsen, wo ich ca. eine Stunde (nach der gründlichen Reinigung) im schwefelhaltigen
Wasser verbrachte. Mag es auch Einbildung sein, aber ich glaube schon die positive Wirkung des Wassers für die Haut zu spüren.
Um 18 Uhr gab es Abendessen, wieder reichlich und lecker! Es ist immer wieder ein kleines Fest, wenn die Gruppe zum Essen bei Bier, Sake oder auch nur Wasser zusammen sitzt. Hier sieht man wie
gut sich die Gruppe versteht. Satt und zufrieden endet dieser Tag.
Thomas aus Beelitz
18. Tag: Juso/Nara 24.10.
Carina aus Langenfeld
Und als Bonus ein Auszug aus dem Blog von M.M.:
Das mittägliche Highlight: essen von Ramen-Nudeln – aber nicht irgendwelche, sondern in der Variante Tori Paitan Tukemen. Eine Geschmacksexplosion sondersgleichen, auch wenn man eine kleine Gebrauchsanweisung benötigt und bekommt. Zuerst tunkt man die separat gekochten und servierten, kalten Ramen-Nudeln in eine sämige und sehr aromatische heiße Hühnerbrühe, die mit ein bisschen Bonito-Fischpulver nachgewürzt werden kann. Sind die Nudeln alle rausgeschlürft, erhitzt man die restliche Soße mit etwas Wasser und Reis; (immer gut rühren) am tischeigenen Einplattenherd, rohes Ei ver- und reinrühren, restliches Fischpulver drüber – und zum 2. Mal genießen – grandios.
17. Tag: Juso/Kyoto 23.10.
Heute war unser letzer, mit viel Programm vollgepackter Tag in Kyoto. Bevor wir uns alle Sehenswürdigkeiten ansehen konnten, wurden wir in der U-Bahn erst einmal selber zur Attraktion für eine japanische Grundschulklasse. Danach ging es mit dem Bus zum leider etwas überlaufenen Kinkakuji Tempel mit seinem goldenen Pavillion.
Dann ging es weiter zum Ryoanji-Tempel, in dessen Steingarten natürlich auch wir scheiterten, alle 15 dort aufgestellten Felsstücke gleichzeitig zu sehen.
Nachdem feststellen konnten, dass man mehr Japaner in einen Bus quetschen kann, als es die Gesetze der Physik eigentlich erlauben, gab es zum Mittagessen eine ganz besondere japanische Spezialität: Pizza (lecker).
Unsere nächste Station war der Inari-Fuchs-Schrein mit seinen hunderten Torii, deren Anzahl nur von der Anzahl von Selfi-Sticks chinesischer Touristen überboten wurde.
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher in den beeindruckenden Kyotoer Hauptbahnhof um von dessen Aussichtsplattform aus den Anblick von Kyoto zu erleben.
Es war ein sehr schöner und ereignisreicher Tag. Uns tun die Füße weh.
Ute + Micha aus Ingolstadt
16. Tag: Juso/Kyoto22.10.
15. Tag: Juso/Kyoto 21.10.
Heute war Kyoto Sightseeing Tag Nummer 1. Putzmunter fuhren wir von Juso/Osaka los. Mit einem Trick des Reiseleiters fuhren wir zuerst in die entgegen gesetzte Richtung zur Endstation, um dort heiss ersehnte Sitzmöglichkeiten im Zug zu sichern. Der Großraum Osaka/Kyoto ist immerzu gut besucht, viele Pendler werden tagtäglich von uniformierten Bahnangestellten in die rotbraunen Waggons gequetscht.
Etwas Schlaf nachgeholt, Hände waschen, und schon ging es Richtung Tempel. Unser erstes Ziel war der Ginkakuji, der sogenannte "Silberpavillon". Kyoto zeigte uns schon, dass es eine Touristen Stadt ist, denn einige Menschen (und wieder Schulkinder) waren hier unterwegs. Andreas zeigte uns die regionale Spezialität, eine Süßigkeit aus einer frucht- oder Schokoladenpaste umhüllt in einem dünnen Teigmantel. Wir haben es für sehr lecker befunden (vor allem Banane) und uns damit reichlich eingedeckt.
Der Silberpavillon stand recht unspektakulär in einem wunderschönen Landschaftsgarten. Trotz vieler Besucher konnten wir keine Hektik spüren. Highlight war neben dem Pavillon der Trockengarten mit Fuji-Nachbildung aus einem Sandkegel.
Nun wanderten wir entlang des Philosophenwegs zur nächsten Station. Es war wirklich eine sehr schöne, ruhige und entspannte Strecke, und wir entdeckten hin und wieder ein paar nette Motive für unsere Kameras. Auf dem Weg zum "Heian Schrein" entdeckten wir zudem eine Baustellenabsperrung, der japanischen Art (mit Häschen)!!! Einfach liebevoll, verrückt unser Gastgeberland :-)
Mittags versorgten wir uns mit leckerem Curryfleisch oder Snacks aus dem Supermarkt.
In Kyoto fuhren wir des öfteren Bus, in Japan steigt man generell hinten ein und bezahlt vorne beim Fahrer, wenn man aussteigt. Man wird an jeder Station (ob Bus oder Bahn) mit verschiedenen Sounds berieselt, die wir so langsam mehr oder minder in unserem Alltagsleben hier aufgesogen haben!
Wir besuchten nachmittags dann den "Tempel des reinen Wassers". Ein Schluck aus dieser Quelle versprach langes Leben und Gesundheit. Ergo labten sich einige aus unserer Gruppe an diesem Quellwasser und hatten sichtlich Spaß an diesem Ritual, denn die Kamera des Reiseleiters lauerte bereits in der Warteschlange!
Ich vergaß zu erwähnen, dass der Weg zu diesem Schrein sehr, sehr schwierig zu laufen war, denn hier ist der wahre Tourismusboom von Kyoto zu sehen bzw zu erleben. Wir sind quasi die Gasse zum Tempel hinauf gedrückt worden, ob man wollte oder nicht.
Ein Teilnehmer von uns musste Rede und Antwort einiger Englisch-Schüler stehen - eine Art Interview. Zum Schluss bekam er nach einem Autogramm ins Hausaufgaben-buch noch selbst gebastelte Visitenkarten der Kinder überreicht. Ich finde es immer sehr toll, wenn wir Begeisterung unter der Bevölkerung Japans entfachen.
Manuel H. aus Kamen
14. Tag: Juso/Osaka 20.10.
Wie oft, ein Tag der großen Kontraste: Wir starten in einem ruhigen Wohngebiet mit der früheren Residenz einer wohlhabenden Handelsfamilie. Heute pflegen ehrenamtliche Helfer, meist Rentner, die stattliche Anlage. Unser betagter Führer lässt uns in den Charme vergangener Tage eintauchen; wir sehen großzügige Tatami-Zimmer, Teeräume, das erste Telefon der Gegend (Rufnummer 1) und einen wundervollen verwinkelten Garten (mit üblen Mücken). Von den sonnenbeschienenen Fensterfronten zum Garten hin werde ich noch lange träumen!
Es geht weiter zum zweiten Telefonanschluss (Rufnummer 2): Asahi Brauerei! Ein euphorischer junger Mann führt uns durch den Besucher-Rundweg. (Von den Erklärungen und Infofilmen zur Brauereikunst bleibt nur hängen, dass bei der Bierherstellung scheinbar Pacman-artige Einzeller entstehen, deren sanfte Rülpser den Bierschaum erzeugen...) Jetzt kommt die japanische Sendung mit der Maus und wir sehen wie tausende kleine Bierdosen verdeckelt werden und auf Förderbändern durch die Fabrikhalle in ihre Verpackungen fahren. Respekt, das geht zackig! Noch eine Bierprobe zum Abschied und die Asahi-Stewardessen entlassen uns in den Shop, wo schicke Bierkrüge und Gläser erstanden werden.
Soweit das offizielle Programm. Wir teilen uns auf in Heimfahrer, Schlossgucker und Umeda-Shopping-Touristen. Letztere wuseln sich durch unterirdische Gänge und dutzendstöckige Kaufhäuser. Liebling bislang: Kaufhaus HEP five, da ist alles rund und rot, es hängen lebensgroße (auch rote) Wal-Attrappen drin und oben drauf kann man mit dem (roten) Riesenrad über die Stadt gondeln. (Coole Sache: in den Gondeln hats Lautsprecher mit Kabel, kann man sein Handy anschliessen und sich mit Eigenmusik bedudeln. Wär in Berlin nach einem Tag entweder kaputt oder weg...)
Noch auf einen Kaffee im Themencafe zu GuDeTaMa, dem immer müden Eidotter-Wesen, wo ein Eidotter-Marshmallow im Kaffee schwimmt und auch sonst jedes zu bekommende Nahrungsmittel mit dem bekannten
Dotter-Gesicht verziert ist.
Dann eilig zurück nach Juso, denn Koyama läd zum Essen. Super lecker Gyoza (Teigtaschen), Schweinefleisch mit Kimchi und gebratenem Reis, vielen Dank!
Der kleine Umeda-Trupp zieht nochmal los, diesmal nach Namba, um einer lokalen Sehenswürdigkeit, der leuchtenden Werbe-Fassade mit dem Glico Runner, zu huldigen. Vorher noch durchs amerikanische Viertel getrapst, gibt das einen entdeckungsreichen, bunt beleuchteten, wieder wuseligen Abendspaziergang.
Ein toller Tag :) !
PS: Telefon-Rufnummer 3, das Amt, haben wir nicht angeschaut.
Mirjam aus Berlin
13. Tag: Juso/Osaka 19.10.
12. Tag: Takamatsu So 18.10.
Ausflug nach Kotohira
Der Sonntag in Takamatsu begann euphorisch, denn wir alle wussten, was uns heute erwartete: Der Koyama Geheimtipp! Es mussten einige Treppenstufen erklommen werden. Auch meinerseits eine Herausforderung, da ich ja in den letzten Tagen einige Weh-Wehchen an meinen Knien hatte.
Wir fuhren mit der Bahn. Eine schöne Strecke quer durch die ländliche Region. Die Waggons waren schon älter und schaukelten bei jeder Unebenheit. Aber Top gepflegt und voll funktionsfähig! Ins besondere interessierten sich die Reisenden für die streng, an jeder Station durchgeführten Hand Gesten der jungen Zugführerin. Wir fanden heraus, dass dies zur Selbstkontrolle und den reibungslosen Ablauf der Maschinerie des Zuges diente. Es ist erstaunlich, mit was für eine Disziplin die Japaner an ihre Arbeit gehen!
Angekommen in Kotohira, ca 9:30, war es wieder extrem heiß in der prallen Sonne. In den ersten Gassen zum Tempel (unser Ziel) lockten die zahlreichen Souvenierläden mit vielen Artikeln die Touristen. Dann endlich: die ersten Treppenstufen. Es warteten 1368 Stück davon auf uns!!!
Die Stufen gingen anfangs recht leichtfüssig, doch schnell wurde es steil und unebenen. Dennoch, ein schöner Ort hier.
Mühsam (meine Beine machten noch mit) erreichten wir den Kompira-Hauptschrein, welcher um 1160 gegründet worden sein soll. Eine grandiose Aussicht, Selfies wurden geknipst und Glücksbringer
erworben. Doch das waren ja leider "nur" 785 Stufen, denn der innere Schrein des Seefahrergottes "Omononushi" lag 583 Stufen höher. Weiter ging es...
Es nahm kein Ende, Treppen wo man nur hin sah. Endlich - Unser Ziel, der innere Schrein, war erreicht. Nun konnten wir für unsere morgige Seefahrt am.Schrein beten und die atemberaubende Aussicht genießen! Ein echter Koyama-Geheimtipp!
Der Weg runter war etwas schmerzhafter für meine Knie, aber ich habe es ganz gut geschafft. Mittagspause im Dorf und anschließend wieder zurück mit der Bahn (die selbe junge, disziplinierte Zugführerin von der Hinfahrt mit den merkwürdigen Handzeichen).
Nachmittags besuchten wir dann den wunderschönen, sehr alten Ritsurin-Garten in Takamatsu! Hier findet man auf 75 ha gute Fotomotive und Natur pur. Die Sonne drehte nochmal am Temperaturregler und bescherte die nicht mit Sonnencreme eingeschmierten Besucher des Parks einen ordentlichen Sonnenbrand. Gut, dass es hier auch Schatten gibt.
Abend mussten wir alle zeitig ins Bett, denn der Wecker klingelt bereits um 4 Uhr morgens!!!
Manuel H. aus Kamen
11. Tag: Takamatsu 17.10.
Ausgeruht beginnt der Tag mit einer Bahnreise von Japans zentraler Insel Honshu über die Inlandsee zur Insel Shikoku. Landschaft und Städtchen zeigen sich idyllisch mit sattgrünen Hügeln und kleinen herbstgelben Reisfeldern. Übers Meer dann geht es auf einer gigantischen weißen Brückenkette (13km!). Wir geniessen noch die Aussicht aufs glitzernde Wasser und die vielen kleinen Inseln, bis wir in der Stadt Takamatsu ankommen.
Beim ersten Rundgang sind die empfohlenen Sehenswürdigkeiten (Hafen mit Leuchtturm, Gartenanlage mit Burgruine) schnell vergessen, denn in der Einkaufsstrasse geraten wir in einen kleinen Festumzug mit wuselnden Drachenkindern, viel Getrommel und Gepfeife und dem Maskottchen der Stadt aus wandelndem Plüsch: ein Mädchen mit Udon-Nudel-Haar (wäre besser zu erkennen wärs nicht hellblau...)
Erschöpft vom Einkaufsangebot retten wir uns in den nahen Park, in Hoffnung auf weitere örtliche Festlichkeiten. Die gibt es auch, aber in Form von einem bayerischen Oktoberfest! Nach kurzem Schock lassen wir uns anstecken und genehmigen uns gemütlich ein Bier (lecker!!), kaltes Sauerkraut (ok) und Brezen (etwas seltsam im Abgang) in der Nachmittagssonne. Die Sitznachbarn essen Muscheln und Leberkäse mit Stäbchen. Das mit der Gemütlichkeit haben die Japaner auch verstanden, auch wenn sie kein Wort dafür haben wie die Deutschen.
Kurz haben wir vergessen, dass wir in Japan sind, deswegen bleibt uns heute noch: Regionale Spezialität Udon essen gehen! (Und vielleicht doch nochmal aufs Oktoberfest...)
Mirjam aus Berlin
10. Tag: Hiroshima 16.10.
Heute hatten wir unseren „freien“ Tag. Da hieß es natürlich erst mal ausschlafen, frühstücken und dann Hiroshima auf eigene Faust erkunden. Unsere kleine Dreiergruppe hatte diesen Tag natürlich schon voll verplant. Zuerst suchten wir verzweifelt an einer der vielen großen Kreuzungen und ohne Karte das örtliche Pokémon Center. Nach einiger Zeit fanden wir es im Obergeschoss eines riesigen Kaufhauses. Jippiiieeee!!!Hier litt unsere Geldbörse das erste Mal an diesem schönen Tag.
Nun gab es eine lange Rast im schönen Schlosspark vom Schloss Hiroshima, wo es sich sehr gut aushalten ließ, dank der zahlreichen Bänke im angenehm kühlen Schatten. Neben dem Park wurden Vorbereitungen für das Hiroshima Food Festival getroffen.
Ausgeruht schlenderten wir Richtung Einkaufspassage, wo wir unseren Großeinkauf starteten. Bei der Vielzahl an Läden gab es keine Probleme irgendetwas nicht zu finden. Sogar einen Laden mit Fotoautomaten haben wir besucht. Mit Hilfe des Automaten und den vielen, vielen Dekorationen die man eingeben konnte haben wir uns natürlich besonders „schön“ gemacht.
Hungrig vom Einkauf gingen wir abends mit einigen Mitreisenden Okonomiyaki essen. Dies ist hier eine Spezialität, welche man UNBEDINGT essen sollte.
Carina aus Langenfeld
09. Tag: Hiroshima 15.10.
Stairway to (Mt.) Misen
Heute gab es den Ausflug nach Miyajima, einer heiligen Insel nahe Hiroshima und ja, vielleicht ist es wirklich eine der drei schönsten Landschaften Japans wie propagiert.
Doch vor dem Inselbesuch eine lustige Reise mit der Straßenbahn bis zum Fährhafen. Man könnte selbige als leichten Anachronismus bezeichnen: da ist man in einem Hightechland, aber die Waggons
versprühen Aura und Charme der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Und zwischen jeder der 40 Haltestellen auf Linie 2 läuft ein akkurat gekleideter Schaffner durch den Gang von vorne nach hinten -
um zu fragen, ob man Geld wechseln möchte. Weil: man zahlt nicht beim Einstieg und bekommt auch kein Ticket, sondern zahlt (passend) am Fahrtende beim Ausstieg - unter den wachsamen Augen des
rechtzeitig zurückgekehrten Schaffners. Alles sehr gesittet und geordnet.
Schon von der Fähre aus sieht man den bekannten orangefarbenen (offiziell: zinnoberroten) Torii Oo-Torii im Wasser stehen (es war Flut), im Querbalken beschwert von 7 Tonnen Steinen, damit er
Gezeiten und Taifunen trotzen kann. Das Teilchen dürfte zurecht die meistfotografierte Sehenswürdigkeit in Japan sein, sieht wirklich aus als schwebe er über dem Wasser - und selbst bei Ebbe
wirkt es sehr majestätisch, wenn dann die kräftig grünen Algen einen Teppich um und Kontrast zum Torii bilden.
Im Itsukushima-Schrein dominiert auch die Farbe orange/zinnober, das ganze Gelände ist recht weitläufig, Bühnen für Tanzvorführungen, Bogenbrücke und diverse andere Gebäude sorgen dafür, dass man
locker 45 Minuten durchlaufen und staunen kann, zumal wir wieder das Glück hatten, eine Zeremonie zu sehen. Auch die zahllos hier rumlaufenden Rehe/Hirsche hatten immer was zu schauen und
knabberten fröhlich am Kleinkram an den Taschen und Papier - Wild Creatures.
Im buddhistischen Daishoin-Tempel konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Zweig des Buddhismus entweder sehr relaxt ist oder die Jungs dort echte Komiker sind. Die Figuren
im Tempelgarten brachten mich permanent zum Lachen, da hatte jede eine Besonderheit, die es so selten zu sehen gibt. Cool auch ein stockdunkler Gang unter dem Tempel, Darkroom einmal anders ;-).
Und die mittig am Handlauf angebrachten Gebetsmühlen stellten sicher, dass man mit einmal hoch- und wieder runterlaufen wirklich alle Gebete einmal durchbekommt - clever...
Danach folgte der heimliche Höhepunkt des Tages: die Besteigung des heiligen Berges Misen. 530 Meter wirken nicht so heftig, aber wenn man auf Meereshöhe anfängt, kein Meter des Weges wirklich
gerade oder eben ist und die Treppenstufen sich der Zählung entziehen, weil man irgendwann mittendrin Treppe und Steinblöcke nicht mehr auseinanderhalten kann und es schlicht unendlich viele zu
sein scheinen - dann schwitzt man zwar wie ein Bär im Sommer und denkt manchmal nicht Buddha-korrekt. Aber wenn man es nach oben geschafft hat, überwiegt eindeutig die Freude und der grandiose
Ausblick entschädigt für den potenziellen Muskelkater. Bis man ans runterlaufen denkt ...
Apropos unten: heute gab es bei mir als Versucherle Fischkuchen aus Seeaal und natürlich die Spezialität der Insel, Momiji Manju, eine kleine Waffel in Form eines Ahornblattes (die
Herbstlaubfärbung hat hier übrigens dezent begonnen), gefüllt mit der schon erwähnten süßen rote Bohnen-Paste oder einer der anderen 15 Variationen.
M.M.
08. Tag: Hiroshima 14.10.
Unser "Kurzurlaub" in Futo war auch schon wieder vorbei. Nach dem ziemlich heißem Onsen und dem westlich angehauchten Frühstück unserer Herbergseltern, brachen wir mit der Bahn Richtung Atami auf, um dort in den Shinkansen "Nozomi" umzusteigen.
Die erste Shinkansenfahrt unseres Lebens konnten wir alle kaum abwarten. Bereits am Bahnhof Atami donnerten diese extrem dynamischen Züge an uns vorbei. Japan ist hier echt super organisiert -
Auf den Bahnsteigen befinden sich überall Markierungen, wo man an welchen Türen/Waggons warten muss. Niemand drängelt.
Im Shinkansen genossen alle Reisende die großzügige Beinfreiheit. Der erste Zug war allerdings nicht der schnellste, da er an mehreren Bahnhöfen anhielt, doch wir stiegen in einen anderen Shinkansen um, welcher dann auch mal auf die Tube drückte und uns binnen 3 Stunden nach Hiroshima brachte.
Diese Stadt machte bereits beim Verlassen des Bahnhofs einen sehr freundlichen, sauberen Eindruck, das Wetter spielte erneut mit (sonnig, 24°C).
Mit den Taxis fuhren wir ins Hotel. Endlich konnten wir auch wieder unser Hauptgepäck in Empfang nehmen. Kurz frisch gemacht, ging es dann noch nachmittags durch die Stadt. Als erstes durchquerten wir das Amüsierviertel, wo sich auch zahlreiche Restarants befanden (Hauptsächlich natürlich Onkonomiyaki). Reiseleiter Andreas erzählte uns Einiges über die Stadt und dieses Viertel, und klärte uns über die lokalen Imbiss-Spezialitäten auf.
Dann wurd es ein wenig ernster, als wir an einer unscheinbaren Stelle, in einer Seitenstraße ein auf eine Gedenksäule trafen. Direkt über dieser Stelle, 600m hoch, wurde damals 1945 die erste Atombombe im Krieg abgeworfen! Ein wenig schauderhaft war jedem von uns zumute.
Etwas weiter, über dem Friedensboulevard, ging es in Richtung Atombomben Dom. Dieses Gebäude ist Zeitzeuge und Mahnmal der Katastrophe von damals. Viele Schulklassen waren unterwegs (Pflichtprogramm der japanischen Geschichte). Eine Besichtigung des Friedensmuseum beendete das Programm. Es ist wirklich unbegreiflich, zu was Menschen in Stande waren.
Eines habe ich aber erlebt in dieser Stadt: Sie ist freundlich, modern, übersichtlich, sehr ruhig und trägt den Namen "Stadt des Friedens" zurecht. Ich finde Hiroshima einfach großartig!
Manuel H. aus Kamen
Und als Bonus: Ein Auszug aus dem Blog von M.M.
In Hiroshima kamen wir gewohnt pünktlich an, irgendwie summt der kleine Mann im Kopf schon "There's a shadow of man at Hiroshima" - und 3 Stunden später stehe ich tatsächlich im Museum und sehe die Treppenstufe, auf der jemand wartete an diesem Augusttag 1945, ehe die Atombombe nur noch einen Schatten von ihm zurückließ. Da schluckte ich, wie noch mehrmals an diesem Nachmittag, etwas heftiger. Es ist immer eine Sache, von Hiroshima zu lesen und zu hören und eine andere, an der Stelle zu stehen, über der in 600 Meter Höhe die Bombe explodierte und die Bilder und Gegenstände der Menschen, die dort lebten und starben, zu sehen.
Und welche Rechtfertigungen, Argumente und Schuldzuweisungen es auf beiden Seiten auch gibt oder gab: es gibt kein überzeugendes Argument, Menschen bei lebendigem Leib zu verbrennen oder radioaktiv über Jahrzehnte zu verseuchen, denn nichts anderes war es zunächst einmal. Dass Japan gerade mit der "Täter oder Opfer"-Rolle sehr lax einseitig umgeht und die Ausstellung mit der etwas kritischeren Auseinandersetzung der Ereignisse vor August 1945 just vor dem 70. Jahrestag geschlossen hat und nun bis 2018 braucht, um eine relativ kleine Teilfläche des Museums neu zu "bestücken" - auch das zeugt nicht gerade von Sensibilität und dem Wille zur umfassenden Aufarbeitung der Geschichte seitens der Regierenden oder Meinungsmacher.
07. Tag: Ito 13.10.
Ausgeruht und das morgendliche Onsen genossen gab es zu unserer Überraschung heute Toastbrot und Marmelade zum Frühstück. Gestärkt traten wir die heutige Wanderung entlang der Küste an. zu meinem
Bedauern kann ich die steilere Passage nicht mitlaufen, da ich mit einen Nerv im rechten Knie gezerrt habe.
An einem Leuchtturm trennten sich unsere Wege und ich konnte auf eigene Faust das felsige, wunderschöne Küstengebiet Japans noch ein wenig weiter genießen. Nach einer kleinen Rast inmitten einer
Schulklasse, die ebenfalls hierhin einen Ausflug machten, ging ich noch ein Stück weiter durch ein kleinesWaldgebiet. Leider wurde der Weg immer weiter, was bei meinem Knie nicht ganz so optimal
war, doch die Landschaft war einfach zu schön um den Tag hier schon abzubrechen! Dann überholte mich, wie eine Ameisenstraße, auf einem schmalen Pfad die o.g. Grundschulklasse mit den gelben
Mützen. Mir blieb keine andere Wahl, als sie an mir vorbei zu lassen und zu warten. Hier merkt man wieder die japanische Freundlichkeit: Jedes der ca 30(?) Kinder grüßte mich am Wegesrand
"Konnichiwa" und ich zurück. Das nahm kein Ende... Zwischendurch dann auch mal "Hallo" und der Lehrer am Ende der Schlange bedankte sich verbeugend für meine freundliche Geduld!
Nun weiter zum Bahnhof, welcher anscheinend recht weit weg war. richtung Leuchtturm zurück musste ich dann doch in einem Cafe nachfragen. Die nette Dame konnte fließend englisch sprechen und
zeigte mir den Weg und dazu noch auf einem Fahrplan, um wieviel Uhr die Züge eintreffen. Arigato gozaimasu und ich hatte 30 Minuten Zeit eine steile Allee hinauf zu kraxeln. Die 30 Minuten
brauchte ich sogar fast, den die Straße war doch recht weilläufig. Der Schaffner konnte nur japanisch sprechen, ich hatte aber dennoch mein Ticket für die Bahn bekommen.
Füße hoch, Tagebuch schreiben und ins heiße Onsen!!! Abend gibt es wieder lecker heimische Köstlichkeiten!
Manuel H. aus Kamen
06. Tag: Ito 12.10.
Heute hieß es dann auch schon wieder abschied nehmen vom lebendigen Tokyo. Von Ueno aus fuhren wir mit der Bahn Richtung Ito/Futo (das liegt südwestlich von Tokyo). Mittags gönnten wir uns in
Atami leckere Bento-Boxen, die wir im Zug verspeisten. Bald auch verschwanden die Betonblöcke und das blaue Meer begrüsste die Koyama-Reisegruppe. Auch hier wurden wieder fleissig Fotos
geschossen.
Im kleinen, verschlafenen Fischerdorf Futo angekommen, sahen wir ein uns noch völlig unbekanntes Japan, jedoch nicht weniger interessant^^ Die Strassen sind sehr steil hier, das Meer ist knallig
Blau und die Ruhe ist einfach herrlich. Nun beginnt der erholsame Teil unserer Reise. Nachdem unsere Gruppe in 3 naheliegenden Unterkünften, sogenannte Minshuku (Familienpensionen), aufgeteilt
wurden, lernten wir auf japanische Art zu baden. In den superheißen Onsen kann man definitiv sagen, dass man bis hierhin alles richtig gemacht hat. Ich hätte nur so ein Bad schon am ersten Abend
benötigt!
Abends um 18:00 Uhr saßen wir alle gemeinsam in der Runde, es gab Sashimi und andere japanische Köstlichkeiten. Unsere Gruppe hatte sehr viel Spaß und wir haben viel gelacht. Letztendlich bin ich
im Yukata über die Straße zu meinem Zimmer gelaufen und konnte herrlich schlafen.
Manuel H. aus Kamen
05. Tag: Tokyo So 11.10.
Es ist schon Sonntag. Da es in Japan kein Wochenende wie bei uns in Deutschland gibt, kommt mir der Tag nicht wie ein Sonntag vor. Obwohl dieser Tag der eigenen Kreativität vorbehalten war, wurde doch eine weitere Etappe auf freiwilliger Basis angeboten. Es ist ja auch der vorerst letzte Tag in Tokyo.
Immerhin sind wir viele Leute, die sich um 10 Uhr auf dem bekannten Weg zur U-Bahn machen. Wir fahren bis Akasakamitsuke und steigen dort um, und fahren weiter bis Shinjuku. Wir verlassen den Bahnhof, der mir eher wie ein großer Flughafen vorkommt. Unser Ziel ist das Rathaus von Tokio, wo uns unser Reiseleiter etwas über den Architekten erzählt. Das Rathaus hat zwei Türme mit Fahrstuhl. Wir steuern einen davon an und fahren 45 Stockwerke nach oben. Dort erwartet uns eine herrliche Aussicht auf Tokyo, die noch besser sein könnte wenn es nicht so düsig gewesen wäre (für diesen Tag war Regen angesagt, vor dem wir aber verschont geblieben sind).
Hier oben kamen auch die Souvenirjäger wieder voll auf ihre Kosten. Ich erwischte einen guten Moment um mit wenigen Leuten nach unten zu fahren. Nachdem sich alle wieder eingefunden hatten, fuhren wir nach einer kurzen Gang zum Bahnhof weiter nach Shibuya. Am Ausgang machten wir ein Gruppenfoto bei Hachiko, den berühmtesten Hund Japans, der hier immer auf sein Herrchen gewartet hat, auch noch sieben Jahre nach dessen Tod. Die wahre Geschichte ist mit Richard Gere verfilmt worden. Hier endet auch die offizielle Führung.
Shibuya ist auch für die sehr große Kreuzung Japans bekannt die oft in Filmen und Dokumentationen gezeigt wird. In Natura kommt sie einen aber nicht so groß vor. Mit diesen Eindrücken fahre ich
zurück Richtung Hotel, denn ich wollte noch einen kleinen Laden besuchen und mir noch den Asakusa Kannon Tempel anschauen, den ich am Anreisetag nicht besichtigt hatte. Also auf ins Getümmel
Richtung Tempel. Der Weg ist rechts und links mit Ständen gesäumt, an denen ich mir Ideen für zukünftige Einkäufe holte. Die Tempelanlage ist der Wahnsinn, kann man nicht beschreiben, muss man
wirklich gesehen haben. Ein schöner Tag neigt sich dem Ende, den ich auf vielen Fotos festgehalten habe
Thomas aus Beelitz
04. Tag: Tokyo 10.10.
Heute früh ging es tatsächlich pünktlich um 7.55 Uhr los, neu beim Frühstück waren dieses Mal die Hackfleischbällchen und Glibbernudeln der Sorte "Götterspeise Alge" - aber: lecker. Bald kam das
Schild "166 Meter (nein, nicht 150, nicht 170, exakt 166) bis U-Bahn Tawaramachi" ins Blickfeld und das fröhliche "Züglein-wechsel Dich"-Spiel begann: von Tawaramachi bis Ueno U-Bahn, von Ueno
nach Ofuna sowie von Ofuna nach Kamakura JRJapan Rail und dann waren wir auch schon im letzten Zug, dem Emoden, nach Hase.
Alle waren etwas gezeichnet von der schlaflosen 2. Nacht und der Fahrt, doch tapfer ging es zum Hase-Kannon-Buddha mit den 3G-Maßen 1252 x 13,35 x 121 (Gebaut, Größe, Gewicht). Beeindruckender Koloss und dabei so groß, dass man ihn sogar von Innen besichtigen kann. Außen übrigens noch eine nette Warnung für die Touristen 3.0: keine Drohnen über Buddha fliegen lassen - offenbar machten das schon so Technik-Helden, dafür ein fröhliches "Geht's noch?"... Die Pinie vor dem Buddha stammte vom König von Siam, also der vom Film "Der König und ich", sag noch einer Hollywoodfilme vermitteln keine Inhalte.
Danach war der Hase-Kannon-Tempel an der Reihe, eine wunderschön an einem Berghang angelegte Tempelanlage mit vielen sehenswerten Besonderheiten: Tausende kleine Götterstatuen, die Jizo, den Kindergott, darstellen; ein Rundweg mit herrlichem (und ersten) Blick auf das Meer - ja, Japan ist tatsächlich eine Insel ;-); eine Höhle mit vielen Buddhas in von Kerzen warm illuminierten Nischen (und man muss sich tief bücken, um durch die engen Gänge zu kommen, das lehrt Demut...); eine Teichanlage mit zimlich großen Kois und last not least eine (Zen?-)Gartenanlage mit akkurat gerechten Kieselstein- oder eher Splitkreisen und auch sonst exakt angelegtem Gartenkunstwerk - Hut ab vor dem Gärtner und eine tiefe Verbeugung dazu.
Noch ein kurzer Abstecher zum Strand, danach Mittagessen in der Essgasse, Lotterie "2 aus 20" bei gefüllten Teigtaschen aus dem Bambus-Dampfkocher. Ich erwischte Meeresfrüchte und Beef "very hot" - very lecker! Und weil wir schon auf dem Weg waren, ging es durch ein paar rote Toriis zum Schrein des Kriegsgottes - der muss mal nicht brav gewesen und den Zorn der Götter auf sich gezogen haben, denn der 1.000-jährige Ginkgo unterhalb der Tempeltreppe wurde 2010 von einem Sturm entwurzelt - schade, sah auf den Bildern von früher gigantisch aus. Etwas fußmüde schlichen wir zurück zum Bahnhof und enterten die ersten beiden Parkbänke, die zugleich auch die einzigen waren. Parkbänke haben in Nippon leider keinerlei Tradition, offenbar sieht das zu sehr nach Müßiggang aus - so zumindest konnte man die fragenden Blicke der Vorbeilaufenden deuten. Irgendwann hatte eine Verkäuferin Mitleid mit den Bankgestalten und bot ihnen Probierkekse aus Reismehl salzig-süß an. Und nun zieht die Landschaft wieder am Zug vorbei, Ankunft in Shinagawa um 16.16 Uhr und gegen 17 Uhr ist der wieder erlebnisreiche Tag schon wieder vorbei - bye bye...
PS: Heute Abend war auf den Bahnhöfen deutlich mehr Trubel als unter der Woche - da steppt nicht nur der Bär, sondern der Feiergott.
M.M.
03. Tag: Tokyo 08.10.
Besuch bei Kaisers
Nach einem langen Freitag nun wieder zurück im Hotel. Der Tag startete nach dem Frühstück mit der ersten U-Bahn-Fahrt, eigentlich recht übersichtlich und auch nicht so voll wie vom Weltspiegel-“2
Mio. Japaner wollen auf einmal in einen U-Bahn-Waggon”-Bericht geprägten Mitteleuropäer befürchtet. Die größte Gefahr ist, dass man sich beim Umsteigen an einem der niedrigen Kanten der
Durchgänge eine Beule holt.
Zu Fuß ging’s zum Meiji-Schrein, mit dem der gleichnamige Kaiser (ja, der aus “Last Samurai”, wurde mit zunehmendem Alter wohl noch richtig gut) verehrt wird. Kaum zu glauben, dass es in Tokio so eine ruhige Ecke gibt. Zufällig trafen wir auch noch auf eine (kleine) Hochzeitszeremonie, die man aber auch gut für eine Trauerzeremonie hätte halten können, so glücklich schauten alle. Vor allem die Braut erschien schwer belastet mit dem hinten ausgestopften Hochzeitskleid und den auf alt getrimmten Plateauschuhen, mit denen sie mehr gehoben und geschoben werden musste als dass sie fröhlich dahinschritt. Weiter ging’s mit der U-Bahn zum Kaiserpalast, der schön anzuschauen ist. Aus der Ferne. Also aus wirklich weiter Ferne.
Volksnähe scheint eindeutig kein Kriterium bei der Wahl des Palastortes gewesen zu sein. Andererseits: ob nah oder fern des Volkes, viel zu melden hat er ohnehin nicht mehr, das übernehmen in den ehemaligen Sümpfen vor dem Schloss, wo früher seine Entourage zwecks besserer Aufsicht untergebracht war, heute die Banken, die dort in Massen und in blinkenden Palästen angesiedelt sind. Und die Jogger freuen sich, dass es ein Fitzelchen unbebautes Land mitten in Tokio gibt, welches sie in der Mittagspause umrunden können. Zum Tokio-Marathon im Februar melden sich 300.000 an – 35.000 dürfen mitlaufen, für schnöde 2.350 Euro und 275 Euro für die garantierte Startnummer geht’s auch. Wir liefen auch, weiter nach Ginza, Mittagessen beim Nudelmann. Davor steht ein Automat, an dem man das Essen (glücklicherweise anhand von Bildern) auswählen und bezahlen kann, es gab Nudeln mit Brühe und Frittiertes obendrauf – lecker.
So gestärkt konnte Ginza durchlaufen werden, im Schatten der Nobelpaläste von Bulgari, Louis Vitton, Tiffany’s und Konsorten. Es gab aber auch nette Kaufhäuser mit erschwinglichen Klamotten. Der
Ameyoko-Markt ist quasi das Gegenstück, Ex-Schwarzmarkt der GIs nach dem 2. Weltkrieg, heute quirliges Open Air-Kaufhaus für jedermann. Und hinterher der Besuch im Spielzeugladen… – ich merke,
dass ich alt werde, mir sagt das ganze Mangafiguren- und Pokemon-Zeug nix mehr. Mit dem Asahi-Feierabendbier geht’s nun in die gar nicht so lange Nacht, 7.55 Uhr morgen früh ist Abmarsch.
M.M.
02. Tag: Tokyo
01. Tag: Hinflug
Frankfurt-Tokyo/Narita 07.10. Mi
Manuel H. aus Kamen