Reisebericht und Bilder D-2 2016


22. Tag: Tokyo/Haneda 28.10.Fr

21. Tag: Tokyo-Asakusa 27.10.

20. Tag: Ito 26.10.

19. Tag: Ito 25.10.

18. Tag: Juso/Osaka 24.10.

17. Tag: Juso/Osaka 23.10.So

"Es ist geomantischer Unsinn, an dieser Stelle einen Tempel zu bauen," sagt Andreas Koyama, nachdem wir am Tag 17 unserer Reise in Kyoto als erstes den "Silberpavillon" (der keineswegs aus Edelmetall erbaut oder auch nur damit belegt ist) besichtigen. "Von Nordosten kommen die bösen Geister. Und hier ist der Nordosten von Kyoto."

 

Tja, der wunderschönen Anlage hat diese Fehlentscheidung offenbar 534 Jahre lang nicht geschadet. Auch heute teilen wir unsere Begeisterung für die kunstvollen Bauten und den Zen Garten mit tausenden anderen Besuchern. Der Fuji im Miniformat und Parallelen im Kies, die nicht mal ahnen lassen, wo derjenige stand, der da am Werk war, sind materialisierte Perfektion.

 

Und dann wieder so eine desillusionierende Ansage: "Es ist historischer Unsinn zu glauben, dass in Japan schon vor 2.400 Jahren ein Kaiser geherrscht hat," geht es mit der Aufklärung durch unseren Reiseleiter bei der nächsten Sehenswürdigkeit weiter. Vor der Besichtigung des Heian-Schreines stellt der studierte Historiker klar, dass der erste japanische Kaiser im 8. Jahrhundert nach Christus von Kyoto aus das Land beherrscht hat. Oder waren das die Shogune, und er war einfach nur da?

 

Heute sind da vor dem Shinto-Schrein besonders auffällig eine Menge kleiner Kinder in Mini-Kimonos mit ihren Eltern im feinen Zwirn. Der Grund ist,  wie Andreas erklärt, ein typisch japanisches Fest: der Tag der drei-, fünf- und siebenjährigen Mädchen und Jungen.

Auch die sind schon fast alle perfekt im Posen vor den Kameras der eigenen Familien und vieler Touries wie uns.

 

Letzter Tempel heute ist dann der "Tempel des reinen Wassers", wo man aus einem Wasserfall, der sich in drei Strahlen teilt, mittels zwei Meter langer Schöpfkellen und viel Geschick trinken kann. Auch im Hinblick darauf gibt es noch mal einen Unsinn zu berichtigen.

 

"Viele Reiseführer behaupten, jeder dieser drei Wasserfälle sei für etwas Anderes gut. Ich habe mich extra bei einem Priester erkundigt und kann Euch versichern, dass das nicht stimmt. Egal, aus welchem Wasserfall Ihr trinkt, das Wasser spendet Gesundheit und ein langes Leben," stellt unser Reiseleiter klar. Wir stellen uns an nach dem Motto, wenn wir für die Fahrt mit dem Riesenrad in Osaka 50 Minuten Wartezeit in Kauf genommen haben, darf uns die Warteschlange vor den drei Wasserfällen nicht davon abhalten, etwas für gesundes Altern zu tun.

 

Soviel Aufklärung an einem Tag war lange nicht.

 

Zum Schluss sehen wir bei einem flotten Spaziergang durch das charmante alte Gion Viertel noch echte Geishas in echten Taxis verschwinden und an uns vorbeifahren zu rätselhaften Zwecken an rätselhaften Orten. Keiner hat ein wirklich verwertbares Foto von einer der Schönen gemacht. Schade. An unserem Guide lag es nicht. Er hat uns zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gebracht.

 

Die wirklich tollste Fotosession des Tages hatte aber sowieso schon vorher an anderer Stelle stattgefunden.

 

Dazu sollten die Beteiligten berichten. 

 

Hannelore S. aus Dresden

 

16. Tag: Juso/Nara 22.10.

Heute könnte jeder seiner Lust und Laune nachgehen. Das Reiseprogramm schlägt das Jidai-Matsuri Fest in Kyoto vor – eine große Parade zur japanischen Geschichte. Andreas meinte, dass es zwar eine recht langweilige Angelegenheit ist, jedoch die einmalige Chance besteht, historische Kostüme und natürlich Samurais zu fotografieren. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen. So sucht sich jeder die optimale Fotoposition. Tatsächlich ist die Parade eher eine Prozession.

 

Ein vorbeikommender Tourist fragte mich, ob hier eine Beerdigungszeremonie stattfindet. Der Eindruck konnte durchaus entstehen. Bei den historischen Trachten hat Andreas nicht zu viel versprochen.  Für Modedesigner gäbe es unendliche Anregungen – allein schon die Kopfbedeckungen. Da wir aber keine Modedesigner sind und uns langes Herumstehen an einer Stelle nicht so behagt – die Parade dauert immerhin gut zwei Stunden - erkunden wir noch die umliegenden Geschäfte bevor wir uns um 15 Uhr zum Besuch einer Teezeremonie treffen.

 

Straffen Schrittes führt uns Andreas in das touristisch belebte Gion-Viertel, wo er bei einer Teemeisterin einen Termin für uns gebucht hat.

 

In einem versteckten Hintereingang finden wir die Räumlichkeiten. Das Ausziehen der Schuhe ist uns schon selbstverständlich geworden, nur fehlt uns  noch das Feingefühl, an welcher Stelle …

Nun, wir sind gespannt, was uns erwartet. Am meisten Unbehagen verursacht die erwartete Sitzposition auf dem Boden. Doch nach erklimmen der steilen Treppe in die „heiligen Hallen“ die hier geschätzte 8 Tatamis groß ist, macht sich Erleichterung breit, es gibt auch Bänkchen.

 

Die Meisterin Keiko-san versucht nun, die eigentlich 4-5 Stunden dauernde Zeremonie in 45 Minuten unterzubringen. Doch selbst in dieser kurzen Zeit wird uns bewußt, dass nur eine Jahre dauernde Schule diese Perfektion der Zubereitung ermöglicht. Jede Bewegung ist wie in einem Ballett festgelegt. Nach Keikos Vorführung dürfen wir auch selbst Hand anlegen und den leuchtend grünen Matcha—Tee mit den Bambusbesen in schaumige Konsistenz bringen. Vorher bekommen wir noch eine Süßigkeit. Wie immer in Japan eine Überraschung – wir halten einen harten kleinen Barren in der Hand und als wir hineinbeißen, durchbrechen wir eine hauchzarte Zuckerschicht, um bei einem Gelee anzukommen, der von einer leichten Zitrusnote durchzogen ist. Einfach himmlisch. Unser folgendes Schaumigschlagen des Matcha-Tees klappt schon recht gut, doch an der Lockerheit des Handgelenkes müssen wir noch arbeiten. Der herbe Tee ist der perfekte Abschluss.

 

Selbst mit dem Aufstehen nach der Zeremonie haben wir keine Probleme. Jetzt fühlen wir uns noch mehr in Japan angekommen und lassen den Abend ruhig ausklingen.

 

 

Petra 

15. Tag: Juso/Kyoto 21.10.

14. Tag: Juso/Kyoto 20.10.

Heute ist freiwilliges Programm ab 10 Uhr. Bis auf das heutige Geburtstagskind kommen alle mit zum alten Anwesen der wohlhabenden Nishio-Familie. Dort sind viele überrascht: selbst die Superreichen des frühen 20. Jahrhunderts haben auf - für deutsche Verhältnisse - recht kleinem Raum gelebt. Dafür wurden Star-Architekten engagiert und Telefonleitungen verlegt (Rufnummer: 1).

 

Zur geplanten Brauereiführung will dann plötzlich niemand mehr mit - ich muss dort also absagen. Alleine fahre ich nach Namba - dem bunten Aushängeschild des modernen Osaka. Ich höre dort aus Mündern und Lautsprechern hauptsächlich Chinesisch und habe nach einer Stunde genug gesehen - kaufen möchte ich heute nichts, nur Fotos machen.

 

Abends treffen sich Gruppe 3 und 4 zum Essen. Jetzt mit Geburtstagskind. Nachdem dieses einen Schnaps spendiert, geht es noch auf ein paar Snacks und Getränke in eine kleine Kneipe in der Nähe des Hotels. Dort wird unser bisheriger Eindruck von Osaka vom einheimischen Barkeeper bestätigt: In Osaka sei man Fremden gegenüber aufgeschlossener als im etwas unterkühlten Tokio. Darauf ein Kampai.

 

Andreas K. aus Rösrath (Reiseleiter)

13. Tag: Juso/Osaka 19.10.

Heute fröhliches Aufstehen um 04:30. Am Hafen Polizeieinsatz - völlig harmlos - aber kurzzeitig sind alle wach. Auf der Schifffahrt von Takamatsu nach Osaka schlafen die meisten. An Deck scheint die Sonne, perfekt für ein Gruppenfoto.

 

In Osaka angekommen schnell mit Shuttlebus und Bahn durch die Friendly Street zum Hotel in Juso. Dort gibt es ein Paket für Alex; der MP3 Player ist wieder da!

 

Nach der Mittagspause geht es nach Umeda zum Osaka Sky Tower. Hochfahren ist kostenlos und ein mulmiges Gefühl beim Blick aus dem gläsernen Aufzug gibt es auch noch dazu.

 

Der restliche Nachmittag ist Privatvergnügen.

 

Abends Einladung zum Essen für Gruppe 1 und 2. Es gibt einen riesigen Berg Dumplings und andere Leckereien (83 Minuten)

 

Isabel aus Berlin

12. Tag: Takamatsu 18.10.

Das standardisierte Frühstück unserer Toyoko-Inn-Kette hält doch immer wieder eine Überraschung parat. Heute soll uns wohl der Curry-Reis „heiß“ machen auf den – laut Reiseprogramm gekennzeichneten – Geheimtipp.

 

Wir starten mit der Vorortbahn von Takamatsu. Bei der Fahrt fragen wir uns, ob das vielleicht schon der Geheimtipp ist, denn nach jeder Weiche, von der es einige gab, waren wir froh, das der Zug noch immer in den Gleisen lief…. Aber unser Vertrauen in die japanische Bahn ist nach 11 Reisetagen unerschütterlich. Nach einer Stunde steigen wir in Kotohira aus und können die Berge schon greifen.

 

Der frühe Start macht sich bezahlt, denn wir pilgern durch einen fast menschenleeren Ort in Richtung des Schreines. Die Zunahme an Verpflegungs- und Souvenirständen zeigt an, dass wir bald am Fuße des Berges sind. Die Temperatur ist auch erträglich, so dass die sich vor uns auftürmenden Stufen kein Hindernis darstellen …. niemand entscheidet sich für eine Trage.

 

An unzähligen Granitstelen vorbei erklimmen wir nach 785 Stufen die erste große Plattform mit dunstiger Aussicht ins Land und einer beeindruckenden Tempelanlage. Jeder versorgt sich noch mit seinem „Wunschsäckchen“ und auf geht es zur nächsten Etappe. Durch unser Vortraining auf Miyajima schaffen wir auch die nächsten 583 Stufen zu dem obersten Tempel mit einem tollen Ausblick. Jetzt ist mir klar, dass Shintoisten einfach die sportlichsten Gläubigen sein müssen, denn irgendwie liegen alle Tempel weit, weit oben.

Zurück ist alles einfacher, wir lassen uns sozusagen die Treppen bis zu den leckeren Verpflegungsständen hinunter rollen. Auch wenn sich für manchen der saftige Fleischspieß als gewürztes Reispopcorn (oder wie bezeichnet man das fachmännisch?) entpuppt, werden wir doch alle für den Nachmittag gestärkt.

 

Die Bahn bringt uns zurück nach Takamatsu, wo wir am Ritsurin-Park aussteigen. Nach Andreas‘  Aussagen soll es der schönste japanische Landschaftsgarten sein. Damit hat er nicht zu viel versprochen. Sofort nach Durchschreiten des Tores ist man mitten in der Stadt in einer völlig entspannenden grünen Oase. Es wird mir wieder bewusst, dass es in Japan außer im Wald anscheinend keinen Baum gibt, der unbeschnitten ist und das dann in einer Perfektion, die jeden deutschen Hobbygärtner neidisch machen muss.

 

Diesen beeindruckenden Tag runden wir mit einem würdigen Abendessen ab. Unsere Entscheidung fällt auf die Fischzubereitung, die wie Eis auf der Zunge zergeht – Sashimi – ein Traum.

 

 

Petra 

11. Tag: Takamatsu 17.10.

Heute können wir wieder eine Lektion in Pünktlichkeit, Zuvorkommenheit und Versorgungssicherheit erleben – wir fahren hauptsächlich Bahn.

 

Auch nach 10 Tagen Japan staunen wir immer noch über weißbehandschuhtes Bahnpersonal, dass in wohlberechneten Winkelgraden den Fahrgästen für ihr Dasein in den Zügen dankt.

 

Bei der Auswahl an Heiß- und Kaltgetränken in den Automaten bleibt kein Wunsch offen. Die Entscheidung, welches Mittagsmenü wir während der Bahnfahrt genießen stellt uns auch vor schwere Entscheidungen. Sind die Sandwiches den Bento-Boxen vorzuziehen, oder sollen es doch lieber Sushis sein? Die Kioske (ja die heißen wirklich so) bieten eine unglaubliche Auswahl zu bezahlbaren Preisen.

 

Unser cleverer Reiseleiter buchte für die Strecke von Okayama nach Takamatsu den letzten Waggon, so dass wir Aussicht nach hinten auf eine der längsten Brücken der Welt genießen konnten. Auf 13 km Brückenlänge kleben wir förmlich mit unseren Fotoapparaten an der Scheibe, um die spektakulärsten Bildeinstellungen zu erhaschen. Irgendwie waren zu viele Stützen, die die Aufnahmen störten. Das sollten die Architekten beim nächsten Mal beachten.

 

Nach dem Einchecken in „unserer“ Hotelkette verflüchtigte sich jeder in seine favorisierten Zonen. Es gibt für jeden etwas – Spielhölle, Daisu, Burganlage, Bonsais, Kai oder Hochhausblick ….

 

 

Petra

10. Tag: Hiroshima 16.10.So

Heute fahren wir mit der Straßenbahn eine Stunde an den Stadtrand von Hiroshima, um mit der Fähre zu der heiligen Insel Miyajima überzusetzen.  Das beeindruckende Torii können wir schon vom Schiff aus bewundern.

Auf der Insel begrüßen uns zu unserer Überraschung zahme, fressgierige Rehe. Auch wenn Sie uns unsere Tagesverpflegung stibitzen, dürfen wir nicht zürnen, da die Rehe heilig sind.

 

Wir schreiten in korrekter Zweierreihe durch den Eingang mit den zähnefletschend en Löwen und wandeln auf Holzstegen durch die beeindruckende Architektur der shintoistischen Tempelanlage gegenüber des riesigen Torii.

Dabei können wir aus der Ferne eine Hochzeitsgesellschaft bewundern und aus der Nähe Männer, die kunstvoll Kaligraphien in die Reisetagebücher der japanischen Touristen zeichnen.

 

Nach dem Wandeln durch den Schrein folgt der Aufstieg auf den Berg Misen. Eine gute Stunde treppauf. Jetzt wissen wir, wofür wir ein Handtuch mitnehmen sollten! Auch wenn der Ausblick vom Gipfel diesig ist, er entschädigt für die Mühen!

 

Abwärts ging’s, vorbei am ewigen Feuer (die Flamme währt seit 1000 Jahren) meist zu Fuß oder mit den Seilbahnen. Unten empfingen uns viele Souvenirläden mit winkenden Katzen, Kimonos und großartigen Schnitzereien. Unten angekommen war Ebbe und man konnte zu Fuß zum Torii, seine wahren, riesigen Ausmaße bewundern. Nach einer kleinen Stärkung ging es zurück zur Fähre und mit der Straßenbahn, gefühlt endlos lange, zur Ausgangshaltestelle in Hiroshima.

 

Ein Tag mit spektakulären Höhepunkten geht zu Ende.

 

Petra, Sabine und Herbert (Dresden/Berlin)

9. Tag: Hiroshima 15.10.

Ein Reisebericht über Hiroshima fällt nicht nur deswegen schwer, weil man abends lieber Sushi Essen und Wein trinken will.

 

Die Geschichte des Mädchens, das eines der vielen Atombombenopfer war und hoffte, 1.000 gefaltete Papierkraniche könnten ihre Leukämie besiegen, hatte ich schon als Zehnjährige in der Schule gehört. Zu dem Song von "Hiroshima" der englischen Gruppe "Wishful thinking" haben wir auch in der DDR in den 70er Jahren eng umschlungen getanzt.

 

Und jetzt waren wir am Ort der schrecklichen Erinnerungen, von dem uns Andreas Koyama erzählt hat, dass es alte Menschen gibt in dieser Stadt, die jeden Morgen zum  Atombomben Dom kommen. Andererseits macht es nachdenklich, wenn der Teil des Friedensmuseums seit reichlich einem Jahr geschlossen ist, der wohl die Haltung Japans im und zum 2. Weltkrieg aufarbeiten soll. Als Dresdnerin weiß ich, wie schwer es ist, sich eine dialektische Haltung zu den Ereignissen dieser Zeit zu erarbeiten. Nicht jeder will mit auf's Gruppenfoto vor diesem Hintergrund. 

 

Man schaut nach diesem Tag den Leuten hier noch mal anders ins Gesicht. 

 

Aber viele alte Leute sind in den Straßen kaum zu sehen. Die Stadt ist hipp und jung 70 Jahre DANACH.

Lebhafter als in Tokio ist die Szenerie vor allem nach Einbruch der Dunkelheit. Stylish sind Männer und Frauen. Soviel Modebewusstsein in den unterschiedlichsten Preiskategorien macht Spaß und ein bisschen neidisch.

 

Und mehrmals am Tag treffen wir auf Fans der einheimischen Baseballmannschaft beim Public Viewing - da geht die Post ab.  

 

 

Hannelore aus Dresden

8. Tag: Hiroshima 14.10.

Zugtag nach Hiroshima:

Wir fahren über Nagano und Nagoya nach Hiroshima. Ein halber Tag im Zug. Wunderschoene Berglandschaften fliegen vorbei - und immer und überall Staedte und kleinere Orte. Es gibt erstaunlicherweise keinen Landstrich entlang der Trasse, der nicht bewohnt ist. Auf den Bahnhoefen beeindrucken die Sauberkeit und die Disziplin der Reisenden beim Anstehen am Shinkansen-Einstiegsportal. In Nagoya muss Reiseleiter Andreas vom Personal allerdings aufgefordert werden, seine Schützlinge zu ermahnen, sich nicht zu nah an die Bahnsteig-Absperrung begeben. Jeder will den schnittigen Zug vor die Linse bekommen.

 

Am Nachmittag dann Hiroshima. Den Namen der Stadt kennt man von Kindheit an und verbindet ihn mit dem Schlimmsten. Eigenartig, eine so quirlige Stadt zu erleben.

 

Sabine

7. Tag: Ueda 13.10.

Was fuer ein Kontrast: Gestern noch die Straßenschluchten von Tokio, heute die Berge von Ueda. Ein kleiner ruhiger Ort, der uns Luft holen lässt. Wir durchstreifen das Dorf, wandern durch den Wald, treffen einen Pilzesammler und alte Leute in auf ihren Feldern und wir genießen unser Ryokan. Andreas sagt, die Haelfte der Zeit werden wir mit dem Suchen unserer Zimmer verbringen. Aber so schlecht sind wir gar nicht.

 

Lustiger ist schon der Versuch, immer die richtigen Latschen anzuhaben. Gestern nach dem Abendessen fehlte glatt ein Paar. Irgendeiner muss auf allen Vieren durch die Flure zu seinem Futon "gelatscht" sein. Apropos Abendessen: Es war ein Fest für Auge und Gaumen! Und das Bad im Onsen ein Fest für den Koerper.

 

Sabine 

6. Tag: Ueda 12.10.

Heute haben wir die Grossstadt Tokyo verlassen und machten uns auf den Weg in die Berge nach Ueda. Wir nahmen den Schnellzug Hakutaka (white hawk - weisser Habicht), wie angenommen, kamen wir auch ganz pünktlich an. In Ueda angekommen, wurden wir nach kurzer Proviantpause vom Hotelbus abgeholt. Heute übernachten wir in einer traditionellen japanischen Unterkunft, im Ryokan mit einem eigenen Thermalbad, dem Onsen. 

 

Schon bei der Ankunft konnte man in bisschen riechen, dass es sich um eine schwefelhaltige Thermalquelle handelt. Im Ryokan ist es üblich, gleich am Eingang die Schuhe auszuziehen und Hauspantoffeln anzuziehen. Die Zimmer sind nett und schlicht, mit Tatamifussboden, am Abend wird zum Schlafen Futon ausgerollt.

Dann erklärte uns Andreas, wie man sich im Onsen zu verhalten hat. Zuerst muss man sich gründlich waschen, es wurde gesagt, unter 5 Minuten geht es nicht, (japanische Frauen, die zusammen mit mir in Onsen waren, haben es in 30 Sekunden geschafft...)

 

Dann geht es in das 38 Grad warme Thermalwasser, oh war es schön!

 

Der Höhepunkt des Tages war jedoch das Festessen am Abend. Es gab Sashimi, mariniertes Gemüse, und auch weitere Gänge, deren Namen ich nicht weiss. Wir haben sehr gut gegessen, alles war sehr lecker, die Gesellschaft war nett, also insgesamt ein sehr gelungener Abend. Nur als wir zurück im Zimmer waren, hat mein Mann eine Geisha vermisst, da gibt es bei KoyamaReisen noch Verbesserungspotential.

 

A teď jeste zdravime Marťouska a přejeme všechno nejlepší! 

 

Blanka aus Prag

5. Tag: Tokyo 11.10.

4. Tag: Tokyo 10.10.

7:00h o-hayô gozai-masu, Tokyo.

Heute machen wir unseren ersten Ausflug außerhalb Tokios.

 

Unser freundlicher Herr Reiseleiter Andreas "kapert" kurzerhand einen Minibus der uns zum Bahnhof Ueno bringt. Von da aus geht es mit dem Zug über Ofuna nach Kamakura und schließlich nach Hase.

 

Dort besichtigen wir einen riesigen sitzenden sehr schönen Buddha, der so groß ist, das man sogar reinklettern kann. Danach geht's auf den "Tempelberg" auch wieder sehr schön mit hunderten Statuen großen und kleinen Tempeln und sorgsam angelegten Wegen, es folgt ein Abstecher zum Pazifik - Strand und Muscheln und ein Bummel durch Kamakura inklusive Shinto-Schrein und einen wenn auch leider leicht reduzierten tausendjährigen Ginkgobaum danach gings mit dem Zug wieder zurück nach Tokio.

 

Es ist erst Tag 4 und doch hat man schon das Gefühl eine ordentliche Portion Japan gesehen zu haben so kann es gerne weitergehen. :-)

 

Alex aus Willich

3. Tag: Tokyo 09.10.So

Das Frühstück im Hotel ist besser als der Ruf, den es im Fahrstuhl hat. Toast und Kaffee sind nicht limitiert. Aber Toast interessiert auch keinen. Alle essen Japanisch, die meisten sogar mit Stäbchen: Reis, Bohnen, Rührei in Würfelform.

 

Dann nach Plan: Meiji-Schrein. Trotz strömenden Regens Begeisterung über die Kurzgeschichte des progressiven jungen Kaisers, dem Japan die Öffnung für westliche Werte und Errungenschaften zu verdanken hat. Noch mehr Begeisterung für wunderschöne Frauen in traditionellen Kimonos, die zu einer shintoistischen Hochzeitsgesellschaft gehören. Fotoapparate klicken trotz strenger Wächterverbote. Danach Amüsement über eine Hochzeit im europäischen Stil mit Akkordeonständchen.
Für die Braut in Weiß, den Bräutigam und die Hochzeitsgesellschaft sind wir fotografierenden Europäer ganz offensichtlich der zusätzliche Gag an diesem Tag. Danach das Gruppenfoto "Koyama.Japanreisen" des Tages vor dem Kaiserpalast, der beeindruckend schlicht ist. Den wirklichen Paparazzi unter uns gelingt ein paar Minuten später ein Foto der die Brücke überschreitenden kaiserlichen Familie. Die gebeugt gehende ältere Dame in edlem Grau war doch die Kaiserin, oder nicht? 
Dann als extremer Gegenpol zu vornehmer Zurückhaltung das Bankenviertel auf Mitsubishi-Grund und Boden mit Wolkenkratzern, Glasfassaden und viel Pomp, aber weil heute Sonntag ist, ohne Banker, sondern mit flanierenden Menschen, Strassenmusikanten und uns...
Das Gleiche dann auf der Ginza, "der Kö von Tokio", wie Andreas sagt. Dort allerdings mehr Trubel, Familien, Pärchen,Einkaufstouristen, die die breite Straße und alle Kreuzungen bevölkern. Aber tiefenentspannt sind die Menschen auch hier, keiner drängelt, hat Eile, rempelt andere an.
Pünktlich sind alle wieder am vereinbarten Treffpunkt: die Männer der Gruppe mit vollen Einkaufstüten, die Frauen ganz relaxed ohne. Das Shoppen heben wir uns für den Schluss auf. Nur Briefmarken im Hauptpostamt musste heute die halbe Gruppe haben und damit sicher ein sehr spezielles Einkaufserlebnis mit Schlangestehen und Nummernziehen wie wie beim deutschen Arbeitsamt.
Per U-Bahn geht's weiter vom Edeltrubel zum bunten Gequirle auf dem Schwarzmarkt. Laut, schrill, voll. Vom Turnschuh bis zum rohen Fisch wird da ein Sortiment angeboten, das keinen Wunsch offen lässt. Oder doch: einen Kaffee zum Ausruhen.
Hannelore S. 

2. Tag: Tokyo 08.10.

1. Tag: Hinflug Frankfurt-Tokyo/Narita 07.10.Fr