Reisebericht und Bilder

"Hokkaido und Fuji"

31.07. - 23.08.


Hier präsentieren wir nach Möglichkeit täglich neue Fotos unserer Reise durch Japan im Hochsommer.

Vielen Dank an unsere Teilnehmer für das freiwillige Verfassen der authentischen Reiseberichte!


Die Reise beginnt am Seitenende!

 24. Tag: 23.08. Haneda>Frankfurt

Nach Frankfurt

 23. Tag: 22.08. Tokio

FREIER TAG

Ab 20 Uhr Kleiner Abschied

 22. Tag: 21.08. Tokio->Nokogiriyama

Reisebericht FREIER TAG Freiwillig

 

21.08.2024 22 Tag

 

Das heutige Ziel war Nokogiriyama auf der anderen Seite der Bucht von Tokio.
Meistens bleiben wir alle im dichten Besiedlungsgebiet der Stadt und denken das wäre alles, was Tokio zu  bieten hat. Und doch ist der Großraum genau das. Grösser.

Zum Beispiel gibt es auf dem Berg Nokogiriyama den vor 1300 Jahren gegründetn Nihon Tempel, der auch als Steinbruch für die Gebäude Tokios gedient hat zwei große Buddha Statuen. Sowohl direkt in den Stein gehauen,  als auch aus dem Stein heraus gelöst. Andere sind nur so groß wie Puppen, alle mit ihrem ganz eigenen Gesichtsausdruck und eigener Modellierung in verschiedenen Nischen stehend. Die größte, vielleicht sollte ich besser schreiben mit 31 Metern Höhe "riesige" Buddha Statue Daibutsu dient gleichzeitig als Fokuspunkt der Tempelanlage.

Der Weg dorthin ist allerdings nicht kurz. Um ihn etwas interessanter zu gestalten fahren wir erst mal wieder zum Bahnhof von Tōkyō. Diesmal aber mit etwas mehr Rush-hour Gefühl. Das Ziel diesmal ist jedoch kein Shinkansen, sondern der Busbahnhof im 2. Untergeschoss.
Mit 2 getrennten Warteschlangen - je nach Buslinie angeschrieben an der Tafel. Wobei der nächste Bus auf "b" warten sollte, welches nicht ganz so einfach zu finden war.
Nachdem das geklärt war, geht es mit einem Regionalbus auf ride etwas andere Sightseeing Tour vorbei bzw über ein Hafengebiet, weiter am Flughafen Haneda vorbei auf die Tokio Wan Aqua Line , welche mit der Brücke und dem 9,6 km langen Tunnel eine Alternative zur Fähre über die Bucht von Tokio liefert. Nämlich einfach nach mitten durch.


Auf der anderen Seite - Präfektur Chiba - sieht die ganze Welt plötzlich ganz anders aus. Bewaldete Berge, Reis reif zur Ernte oder auch noch ein wenig mitgenommen vom Wind. Und wesentlich lockerer Bebauung.  Dementsprechend aber auch mehr Autos.
Die Busbahnhöfe etwas abgelegen, so dass man sich frägt, wie man überhaupt dort hin oder von dort weg kommt. Unser Stopp ist zum Glück der Bahnhof Kimitsu. Und der Busfahrer nimmt auch Pasmo.
Nun mal eben schnell auf der Tafel das Gleis für unseren Zug gesucht, nur um dann freundlich von der Reinigungskrqft darauf hingewiesen zu werden,  dass das Schild nur am Nachmittag gilt und sich unser Zug am Vormittag zeitlich knapp hinter einem Anderen auf einem anderen Gleis versteckt.
Mit dieser Hürde hinter uns erreichen wir unser Ziel Hama-Kanaya erfolgreich.


Die Idee zum Tempel zu Fuss aufzusteigen wird uns von Koyama-San gleich ausgeredet.  Zudem es auf dem Weg auch einen Felssrurz gegeben hat und unklar sei, ob und wenn ja, welcher Weg nun funktioniert.
Der Weg zur Seilbahn zeigt uns ein nettes kleines Fischerdörfchen und jede Menge feuchtwarmes Wetter. Wobei es sich do schlimm auch gar nicht anfühlte. Trinkwasser dabei zu haben ist also definitiv keine schlechte Idee.
Die Seilbahn mit ihrem 15 Minuten Takt bringt uns schnell in die Grünen Felsen. Grün wegen der Vegetation.
Oben angekommen dann erst mal ein paar Stufen aufwärts zum ersten Aussichtspunkt über die Buch und das Dorf. Weiter geht es dann über einen kleinen Wanderpfad mit Treppen aus Natursteinen zum oberen Eingang und Bezahlpunkt der Tempelanlage Nihonji.

Als der Verkäufer und Deutsch sprechen hört geht plötzlich die Tür auf und wir werden auf Deutsch begrüßt und unterhalten.

Nach dieser Überraschung ging es  erst mal 30m über Treppen aufwärts zu einem Aussichtspunkt über die Bucht (natürlich nur echt mit kleinem Schrein und Spendenbox). Leider heute etwas diesig, so dass die Sicht nicht ganz bis zur Metropole reicht.
Also wieder runter und rauf zum Gipfel des Nokogiriyama.  Kurz vor dem Gipfel aber unbedingt erst mal abbiegen und durch eine bei den Abbauarbeiten erzeugte Schlucht zur 30m hohen in den Stein gemeißelten   Hyaku-Shaku Kannon (der Göttin der Vergebung). Wohl erst im Jahr 1966 erstellt soll sie wohl denjenigen gewidmet sein, die in Krieg, Krankheit oder Unfällen ums Leben gekommen sind.

Nach dem obligatorischen  Foto vor der Skulptur ging es nun endlich auf den Gipfel. (Nur ein paar weiter Stufen. :) ).
Dieser ist zwar von einem massiven Geländer umgeben, aber ansonsten Naturbelassen. Und wer ein nettes Foto haben will kann sich auf einen Felsvorsprung stellen und sich über dem nichts stehend fotografieren lassen.
Dass die Aussicht über die Bucht und auch das Umland mit den vegetationsreichen Bergen spektakulär war brauche ich vermutlich nicht mehr sagen.

Nachdem man am Gipfel ist kann es ja doch eigentlich nur runter gehen. So auch bei uns. Über Treppen nach Treppen, nach Treppen wurden wir an verschiedensten Nischen vorbei geführt in welchen kleine Figuren von  Rakan (buddhistischer Anhänger) aufgestellt sind. 1500 Stück sollen es insgesamt sein.
Diese Figuren sind alle einzigartig. Mal sind es nur die Gesichtsausdrücke, mal ist es aber auch die ganze Darstellung der Person bis hin zu durchscheinenden Knochen, welche sich unterscheiden.

Ach ja. Treppen. Und warmes Wetter.
Trotz alledem kamen wir schließlich aber auch beim Yakushi Buddha (ein Bildniss des Rurikō Bhêchadjaguru Thathagata) an. Diese frei stehende Statue wurde von 1870 an in nur drei Jahren von Jingorō Eirei und 27 seiner Gesellen aus dem Stein gehauen  (renoviert 1966 - 1969) . Und ist wirklich imposant. Davor auch ein kleiner Schrein mit Glocke, damit man sein Gebet auch richtig zu Gehör bringen kann. Ob man hier auch Stempel und/oder Kalligraphien bekommen kann habe ich jedoch nicht erforscht.
Die Getränkeautomaten haben der Lokation entsprechend aber etwas höhere Preise aufgerufen. Aber wat mutt datt mutt.

Nach einer Pause an den überdachten Picknicktischen machten wir uns dann wieder auf den Weg zum Eingang bzw zur Seilbahn. Und zwar natürlich wieder über ... . - Nein diesmal erst mal nicht Treppen, sondern eine Straße aufwärts, die neben netten Ausblicken, Zikadenkonzert mit verschiedenen Melodien auch einen kleinen Bambuswald anbot. Erst danach wieder Treppen. Der Wasserfall war eher ein Rinnsal. Die Figuren immer noch seit der Meji-Restauration im großer Zahl geköpft.

An der Seilbahn angekommen waren wir pünktlich zur nächsten Abfahrt. Am offenen Fenster der Gondel zu stehen sorgte für sehr angenehme Temperatur.

Der Weg zur Fähre, welche unsere Rundereise um die Bucht weiter führen sollte, war recht unaufgeregt der Straße entlang. Tickets bekamen wir jedoch erst für die angepeilte 15:20 Fähre. Die davor hatten wir knapp verpasst.

Für einige der Mitfahrer war das anlocken und füttern der Möven scheinbar der ganze Zweck der Überfahrt. Warum sich dann jedoch einige der Passagiere panikartig zu Boden warfen, wenn die Mövenpick im Sturzflug auf sie zu kamen, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Wirkte hier Hitchcock noch ein wenig nach.
Ich persönlich fand den Schiffsverkehr und die Ufer der Bucht interessanter.
Kojama-San, der die ganze Zeit dabei war, machte es sich erst mal auf dem Achterdeck gemütlich.

Vom Anleger der Fähre ging es dann mit dem Bus weiter zur Station Keikyu Kuriham und von dort mit einem Expresszug, der sich dann zum Lokalzug wandelte zurück nach Kuramae. Interessant war die Belegung des Zuges, welcher immer voller wurde, bis er sich beim Namenswechsel der Linie plötzlich sehr leerte um dann wieder voller zu werden.

Am Bahnhof Kuramae dann natürlich wieder: Treppen

 

Cyril B. aus Karlsruhe (zum 2.mal dabei)

21. Tag: 20.08. Tokio

20. Tag: 19.08. Fujinomiya

19. Tag: 18.08. Fujinomiya

Reisebericht 18.08.2024 C-2

 

Fuji Bergbesteigung

 

Geschichten, die das Leben so erzählt, tragen oft die Erinnerungen und die Essenz unserer Erfahrungen in sich und ja, wenn man das Land der aufgehenden Sonne bereits mehrfach bereist hat, entfalten sich in den Bergen Japans ganz besondere Erlebnisse. Ich denke, jedes Mal wenn ich dort bin, erlebe ich in der Natur eine harmonische Szenerie, die es wert ist, genossen und vielleicht sogar zu einem Teil meiner eigenen Geschichte gemacht zu werden.

 

Natürlich trägt Japans heiliger Berg, der Fuji-san, maßgeblich zu diesen Erfahrungen bei, obgleich auch er, zumindest für mich, ebenso unter den touristischen Wellen zu leiden hat wie beispielsweise die alte Stadt Kyōto.

 

Ein altes japanisches Sprichwort besagt: „Ein weiser Mensch erklimmt den Fuji einmal, während nur ein Tor ihn zweimal bezwingt“ (一度も登らぬ馬鹿、二度登る馬鹿). Zugegeben, ich habe das Sprichwort ein wenig zweckentfremdet und auch die Übersetzung könnte präziser sein. Letztendlich geht es darum, aus Erfahrungen zu lernen und kluge Entscheidungen zu treffen, anstatt sich unnötigen Schwierigkeiten auszusetzen.

 

Ach ja, da wir gerade bei Schwierigkeiten sind … Heute stand die Besteigung des Fuji-san auf dem Programm. Auch wenn der Verfasser dieser Zeilen diese Herausforderung schon mehrfach auf sich genommen hat, ist es jedes Mal wieder ein erhabenes Gefühl, die ersten vorsichtigen Schritte auf diesen Berg zu setzen. Seit er zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, hat sich der Ansturm jedoch erheblich vergrößert, und um die Menschenmengen zu bewältigen, ist mittlerweile eine Registrierung notwendig. Besonders an den Wochenenden sind die Pfade so überlaufen, dass an einigen exponierten Passagen uniformiertes Personal mit Leuchtstäben den Verkehr der auf- und absteigenden Wanderer regelt.

 

Auf meinem heutigen Weg zum Gipfel erinnerte ich mich mit einem Lächeln an meine erste Begegnung mit „Mister Fuji“. Noch am Vortag hatte ich nichts über ihn gewusst, bis ich zufällig eine Reportage eines lokalen japanischen Senders sah. „Mister Fuji“ begann im Alter von etwa 70 Jahren, den Berg regelmäßig zu besteigen. Mit Bedacht und stets gut gesichert mit seinem blauen Helm hatte er den Fuji damals mittlerweile über 1.700 Mal erklommen. Nur einen Tag später, auf halber Höhe des Berges, traf ich ihn zufällig - erkannt an seinem Helm. Die Freude über diese unerwartete Bekanntschaft bis nach Fernwest war unübersehbar. Wir tauschten Visitenkarten aus, bewunderten die Leistungen höflich und hielten diesen besonderen Moment mit gemeinsamen Fotos fest.

 

Ich denke oft und gerne an „Mister Fuji“ zurück und daran, wie einfach das Leben manchmal doch sein kann, während wir es uns selbst oft unnötig verkomplizieren. Ein Beispiel aus eigener Erfahrung dafür ist, wenn Japaner improvisieren müssen, um eine Aufgabe zu bewältigen, für die es keinen vorgefertigten Plan gibt – wie das Aufteilen von fünf Personen auf zwei Taxis. In solchen Fällen kann es oft eine bis zu dreißigminütige Diskussion erfordern, um zu klären, wer mit wem fahren sollte und aus welchen Gründen.

 

Während der heutigen Besteigung traf ich zwar „Mister Fuji“ nicht neuerlich, dafür jedoch eine sportliche Gruppe aus Kanazawa, mit einem Mädchen aus Shizuoka als Guide, die sich das ehrgeizige Ziel gesetzt hatten, den Berg vom Meer bis zum Gipfel zu erwandern, sohin fast 4000 Höhenmeter. Ein Mitglied dieser Gruppe nahm die Strapaze sogar barfuß auf sich – eine besondere Herausforderung auf dem vulkanischen Gestein.

 

Im übrigen sind mir die Gepflogenheiten in Japans Bergwelt in Form hundertfach gehörter Worte und aufmunternder Gesten der völlig fremden Wanderer, wie „ganbatte kudasai“ oder „konnichi wa“, ein emotionaler Antrieb, der die Protagonisten für einen kurzen Augenblick verbindet und den man in dieser positiven Atmosphäre gerne und hundertfach wieder zurückgibt.

 

Die gesamte Route von „Omotefujinomiyaguchigogome“ am Fujinomiya-Trail lässt sich mit einer gewissen sportlichen Fitness in etwa drei Stunden bewältigen – vorausgesetzt, man ist körperlich fit. Und falls sich jetzt die Frage stellt, ob sich der Schreiber dieser Zeilen verzählt habe: Nein, das habe ich nicht. Diese Zeit umfasst den Aufstieg zum Gipfel, eine Pause für Fotos, eine Runde um den Krater und schließlich den Abstieg zur Bus-Station. 


(Anmerkung von Koyama: Bei aller Liebe und Respekt - 3 Stunden sind KEINE normale Zeit. In der Regel brauchen Einsteiger knapp das Dreifache!)

 

Wenn ich jetzt darüber resümieren darf, so ist die Besteigung des Fuji-san für mich aber nicht nur ein sportliches, sondern zugleich auch ein spirituelles Erlebnis, das durch immer neue Begegnungen mit anderen Wanderern, den Geschichten die daraus entstehen und der Schönheit der Landschaft bereichert wird. Es ist für mich eine Erinnerung daran, dass der Weg den man geht, einen Schritt für Schritt prägen wird und ich weiß auch, der Fuji-san wird immer ein Teil dieser, meiner Geschichte sein.

 

Für allerlei Sinniges und Unsinniges verantwortlich:

 

R. F. aus Salzburg (schon ein paar Mal - aber immer wieder gerne - dabei)

Reisebericht 18.08.2024 Fuji Bergsteigung

 

Der Aufstieg  zum Fuji. Kommen wir überhaupt hin? Klappt es? Wie wird das Wetter? Sollten wir heute oder lieber am Ausweichtag gehen?

Diese Fragen haben wir uns an den letzten Tagen mit Taifun Nummer 7, dem vollkommen still gelegten Bahnverkehr an der Ostküste und unter ständiger Beobachtung des Bergwetters regelmäßig gestellt.
Und jetzt stehen wir da. An der Bushaltestelle Nummer 6. Der Wetterbericht sagt alles gut. Um 15 Uhr vielleicht mal leichter Nieselregen.
Die Schlange war bereits um 6 Uhr beängstigend,  um Viertel nach 6 angestellt, gab es nur noch einen Stehplatz im Bus. Dieser fuhr pünktlich  um 6:35 los.
(Den Verstärkerbus, der kurz danach zur Verfügung gestellt wurde, verschweigen wir mal.)
In 80 Minuten geht es dann gemächlich rauf auf Station Nummer 5 auf knapp 2400m Höhe. Gemächlich ist in dem Fall gut für die Akklimatisierung.
Man sollte meinen, dass der so hohe Ausgangspunkt den Berg etwas weniger imposant und ehrerbietend machen würde.
Was soll ich sagen: Es hilft, den Gipfel auf 3776m Höhe nicht sehen zu können.
Unten schrieben wir uns erst mal ein, damit bekannt ist wieviel Verrückte heute mal wieder versuchen, den Berg zu beklimmen. Die Helme, welche daneben verliehen werden sind vielleicht auch keine schlechte Idee. Of genug verlaufen die Kehren übereinander.
Langsam und stetig begann dann die Erklimmung des Berges. Entweder jeder in seinem Tempo oder - so wie es die Guides hier machen - im Schleichschritt.
Ich gehöre eher zu den langsamen Ausdauernden und mein Trainingszustand ist eher unter "Verbesserungswürdig" einzustufen. Ging früher alles viel besser und das Vorbereitungstraining ist leider etwas zu kurz gekommen. Ob ich oben ankomme ist ungewiss.
Den Rest der "normalen" Gruppe holte ich dennoch bei den ersten Stationen immer wieder ein. Sie erholten sich von der schnellen Etappe, ich trinke nur kurz was um dann weiter zu schleichen. Kurz darauf wieder überholt und von neuem an der nächsten Station. Erst kurz vor der letzten Station habe ich sie dann aus den Augen verloren.
Der Weg war immer gut durch ein Führungsseil abgegrenzt.  Verirren also eher nicht möglich. Der Boden ist aber typisch für Gebirge. Kein Waldweg oder Treppenhaus. Nur am Anfang noch sowas wie Erde, mal spitzes Vulkangestein für die Trittstufen, dann statt Erde Schotter, gerne auch mal höhere Tritte. Nichts ausgesetztes, kein Klettersteig. Dem Gestein ist zu trauen, allem was kleiner ist eher nicht.  Gutes Schuhwerk, Trittsicherheit und Handschuhe sind definitiv zu empfehlen.  Etwas Erfahrung im Gebirge ist sicher auch nicht falsch. Ansonsten geht es sehr stark auf die Kondition. Zuhause und I  der Arbeit die Treppenstufen zu nehmen schadet in der Vorbereitung sicher nicht.

Die Höhenluft sollte man ebenfalls nicht unterschätzen. Sie zieht ohne dass ma  es gross merkt. Regelmäßig mal eine kurze Pause einzulegen, fand ich sehr hilfreich.
Und Wasser. Alleine für den Aufstieg habe ich 2 Liter getrunken.  Das mag auf der exzessiven Seite sein; aber lieber gut hydriert, ohne Höhenkrankheit, als Gewicht gespart.
Wer das Wasser nicht alles hoch schleppen will: Auf allen Stationen gab es kalte Getränke zu kaufen. Die Preise hatten einen deutlichen Aufschlag, man sei gewarnt. Ebenso mögen 300 Yen für einen Toilettengang vielleicht viel erscheinen. Schaut man sich an, in welcher Umgebung man hier eine ordentliche und saubere Toilette vorfindet ist das schon wieder anders.

Meine persönliche Warnzeit hatte ich auf 13 Uhr für eine Entscheidung (wenn es noch ein paar Meter zum Gipfel sein sollten) und 13:30 für die Rückkehr gesetzt. 14 Uhr kam mir etwas optimistisch vor, da ich wusste, dass ich Abwärts teilweise so lange brauchen würde, wie rauf. Auch wenn die Karten und offiziellen Zeitangaben hier ein wenig etwas anderes vorgeben. Dazu war ich noch durch den Sonnenuntergang um 18:30 und den letzten Bus um 19:00 Uhr beschränkt.

Nach Station 8 war ich mir auch nicht so sicher, ob ich es wirklich bis auf den Gipfel schaffen würde. Mir tat zwar nichts wirklich weh. Aber ich war doch erschöpft.  Die kurzen Verschnaufpausen immer häufiger. Und die Absteigenden immer zahlreicher.
Auf der andere  Seite war es noch nicht 13 Uhr und es ging. Also weiter. Dann der 13 Uhr Alarm und die Schilder "500m zum Gipfel",  "500m zum Schrein" waren auch gerade passiert.
Ok. Also doch. Noch mal alles rein und das gefühlt steilste Stück noch hoch. (Es gab davor öfter Teilstücke, die steiler waren. Immer wieder gerne kurz vor der Hütte. :) Darum gefühlt.)

Und so stand ich dann kaputt aber glücklich vor dem höchsten Postamt Japans. Freundlich begrüßt und beglückwünscht von zwei Mitarbeitern der Japanischen Post. Diese machten dann auch gerne das Gipfelfoto. (War vielleicht auch ein wenig Ablenkung für sie. )

Nach einer kurzen Brotzeit und einem Schluck Wasser waren die Strapazen dann auch wieder erträglicher.
Kraterumrundung und die Suche nach dem besten Gipfelbild entfielen jedoch aus Zeit und Konditionsgründen.

Der Abstieg verzögerte sich dann doch etwas auf viertel vor 2 , da ich noch auf jemanden wartete.

Der Abstieg hat ein paar Passagen,  die ohne Technik sehr hart sind. Mit etwas Vertrauen und Trittsicherheit jedoch ganz gut gehen. Ich würde jedem empfehlen sixh anzuschauen, wie man Schotterfelder richtig absteigt und hier auch schon etwas Zeit zu gewinnen. Ab und zu lohnte es sich jedoch, sich auch mal umzudrehen und den Weg rückwärts abzusteigen. Stöcke waren gerne mal hinderlich.
Manche Stellen waren durch kleine Steine etwas rutschig und es hat genug Leute auch mal auf den Hintern gesetzt.
Insgesamt ist mein Eindruck: Lieber etwas früher umkehren und dafür etwas vorsichtiger den Berg runter.
Dass sich der Berg dann noch in eine Wolke kleidete, machte den Abstieg auch nicht Vertrauenserweckender. Es regnete jedoch zum Glück nicht, der Reif in den Haaren war aber ganz nett anzusehen. Die 20m, die man sehen konnte.

Mittlerweile kamen uns dann auch die Fuji-Guides mit ihren Gruppen im Schleichschritt entgegen. Das Tempo noch mal deutlich langsamer als meines. Nicht weiter als Ferse an Fussspitze. Aber vermutlich durch die Ausdauer am Ende doch schneller. Alle  Teilnehmer in voller Regenmontour.

Der Weg von der 8. zur 7. Hütte im Nebel zog sich kräftig hin. Die 6. Station war zwar mehrfach zu sehen, der Weg erschien auch einfach. Betonung auf "erschien".
Unebener, scharfkantiger Boden, feines Gestein und schlechte Sicht machten das zu einer noch mal sehr langen und anstrengenden Etappe. Nichts mit mal eben runter rennen für mich.

Um kurz vor 18 Uhr war ich dann endlich kurz vor der 6. Station (und damit der letzten Hütte). Den Boden habe ich auch ein paar mal näher betrachtet als es mir lieb war. Der Nebel und das nachlassende Tageslicht ließen mich froh sein, nur noch 500m auf gut ausgebauten Wegen bis zur Bushaltestelle vor mir zu haben.
Der Bus um 19:00 fuhr dann auch bei absoluter Dunkelheit zurück nach Fujinomiya. Zumindest hatten alle 7 Fahrgäste eine  Sitzplatz.
Auch wenn ich den Rest der Gruppe vorgewarnt hatte, dass die letzten beiden Mohikaner im Bus sitzen, waren Kojama-San und das Hotelpersonal dann doch deutlich erleichtert uns wieder begrüßen zu können.

 

 

 

Cyril B. aus Karlsruhe (zum 2.mal dabei)

 

18. Tag: 17.08. Fujinomiya

17. Tag: Aomori 16.08.

Reisebericht 16.08. 2024 C-2 Aomori FREIER TAG

 

Aomori, die alte Stadt am Meer, schien mich nicht gerade mit offenen Armen zu empfangen. Der Himmel war von einem trüben Grau verhangen, und die Stadt selbst verweilte deutlich sichtbar in einem tiefen Schlummer. Irgendwie schien sie wohl zu hoffen, dass nicht nur die Zeit, sondern auch die Reisenden an ihr vorübergehen mögen … Nun ja, ein etwas holpriger Start für uns … auf den ersten Blick …

 

Wenn es ein Produkt gibt, das die Stadt Aomori in der gleichnamigen Präfektur im Norden von Honshū per se verkörpert, dann ist es zweifellos der Apfel. Kein Wunder, dass die Gründe, Aomori zu besuchen, in neun von zehn Fällen auch irgendwie damit verknüpft sind. Egal ob man als Obstbauer, Apfelpflücker, Schnapsbrenner, Apfeldieb oder einfach nur als leidenschaftlicher Apfel-Liebhaber unterwegs ist – hier gibt es zweifellos mehr Äpfel als Einwohner …

 

Ich wunderte mich als westlich orientierter Reisender natürlich auch darüber, dass sich der Apfel, in all seinen Facetten und optischen Schattierungen, im Zentrum der Stadt auf einer großen Schautafel präsentierte und dabei die unerwartete Komplexität eines scheinbar einfachen Apfel-Lebens offenbarte. Japaner hingegen wundern sich allenfalls darüber, dass wir uns darüber wundern …

 

In Aomori erlebte ich übrigens zum ersten [sic!] Mal einen Verkäufer, der mir nicht das gewohnte „Irasshaimase!“ entgegenschleuderte. Und falls sich jetzt jemand fragt: Nein, er warf auch keinen Apfel nach mir.

 

Auf den zweiten Blick hat mich Aomori auf unerwartete Weise tief beeindruckt. Die Menschen strahlen zwar die typische japanische Freundlichkeit aus, wirken jedoch möglicherweise noch ein wenig zurückhaltender als anderswo.

 

Über der Stadt und den manchmal schon recht verblassten Fassaden liegt zweifellos ein Hauch von Nostalgie. An trüben Tagen könnte man meinen, die Stadt befinde sich in Agonie aber erst im warmen Licht der Sonne offenbart Aomori, dass hier in ihren Gassen, Winkeln ja und sogar bis hinunter an den Kai noch lebendige Geschichten und ein pulsierendes Leben verborgen sind.

 

Die Kultur dieser Region faszinierte mich schon früher, jedoch trägt sie zugleich eine gewisse Wehmut in sich. Die beeindruckenden Relikte aus der längst vergangenen Jōmon-Zeit im nahegelegenen Sannai-Maruyama, also aus dem Halbdunkel der japanischen Urgeschichte die ich bislang nur aus Büchern kannte, erzählen von einer reichhaltigen Vergangenheit, die fest in der Identität Aomoris verwurzelt ist und geben Zeugnis von der Tiefe seiner Kultur.

 

Individuell betrachtet splittete sich die Gruppe heute entsprechend ihrer Interessen. Zusätzlich zu Sannai-Maruyama und dem nur wenige Gehminuten entfernten Kunstmuseum, die beide bequem mit dem Bus erreichbar sind, besuchten einige per Zug auch die Burg Hirosaki, die vor allem zur Zeit der Kirschblüte sehenswert ist. Koyama-shachō seinerseits hatte sich seine Entspannung bei einem Onsen-Besuch ohnehin redlich verdient.

 

Kulinarisch bietet der Norden von Honshū zweifellos eine Fülle köstlicher Genüsse, die jeden auch noch so verwöhnten deutschen Gaumen erfreuen. Achja… und was habe ich als Österreicher in der Stadt der Äpfel getan? Ich habe mir, sozusagen als kulinarische Rebellion, am Obst-Markt zwei Birnen gekauft…

 

Wenn ich abschließend über Aomori resümieren darf, erinnere ich mich nicht nur gerne an die verborgene Schönheit und die freundliche Zurückhaltung ihrer Menschen, sondern manchmal auch an das was niemand sieht und das es dennoch wert ist, aufgeschrieben zu werden.

 

Der nahende Abschied aus Aomori, der alten Stadt am Meer, erfüllt einen nun doch ein wenig mit Melancholie, und ich weiß, dass ich eines Tages wohl hierhin zurückkehren möchte, um die Geschichten der Menschen, die ich hier getroffen habe, weiterzuerzählen.

 

Für allerlei Sinniges und Unsinniges verantwortlich:

 

R. F. aus Salzburg (schon ein paar Mal - aber immer wieder gerne - dabei)

 

Konnichi wa Koyama-shachō,

anbei noch ein paar Fotos aus Sannai-Maruyama zum heutigen Reisebericht (C 2 - Tag 17).

取り急ぎお礼まで.

Raimund

Eine größere Gruppe hat sich heute am ‚freien Tag‘ früh auf den Weg zur Burg Hirosaki gemacht. Neben der Burg gab es einen schönen Park mit botanischem Garten, einen gigantischen Lotusteich und das wunderbare Café Buruman außerhalb des Parks.

 

Julia

16. Tag: 15.08. Aomori

Reisebericht 15.08. C-2


Am Morgen ging es mit der Bahn nach Asamushi Onsen, einem kleinen Küstenort. Die Zugfahrt dauerte rund 20 min. Dann noch mal 10 min Fußmarsch bis zum Strand.
Es folgte die übliche Einweisung durch den "Chef", hier die Umkleidekabinen und dort die Toiletten. Links Weiblein, rechts Männlein.
Danach wurden noch 2 grosse Plastikfolien als Unterlagen ausgebreitet und schon konnte der Badespaß beginnen.
Beim Wetter hatten wir Glück. Es war zwar bewölkt aber angenehm warm. Das Wasser hatte auch eine angenehme Temperatur.
Der Schwimmbereich war "eingezäunt", aber auch tief genug, um richtig schwimmen zu können.
Das Wasser selber war relativ klar.
Nach guten zwei Stunden ging es wieder zurück nach Aomori.

Da der Tag noch jung war, haben wir das Museum Wa Rasse besucht. Dieses widmet sich dem berühmten Nebuta-Matsuri, einem der größten Feste Japans, das jedes Jahr im August stattfindet.
Es gab auch noch eine schöne musikalische Darbietung, wobei der Eröffnungsschlag auf die Trommeln (Taiko) noch leise in unseren Gehörgängen nachklingt.

Gegenüber dem Museum liegt das Einkaufszentrum A-Factory, welches sich auf lokale Produkte spezialisiert hat. Es werden unter anderem viele Apfelspezialitäten angeboten.

Und wo wir schon mal am Shoppen waren, ging es anschließend noch in den Bahnhof von Aomori. Hier gibt es einige Geschäfte,
mit Souvenirs, Lebensmitteln, Kleidung, die das Gewicht des Reisegepäcks weiter erhöht haben.

Mit einem guten Essen und bei anschließender lustiger Runde mit Kaltgetränken haben wir den Abend im Foyer des Hotels gemütlich ausklingen lassen.

Viele Grüße
Martin (zum 2. Mal dabei) und Birgit aus Hannover

15. Tag: 14.08. Aomori

Reisebericht 14.8.2024 C-2

 

Weiterreise nach Aomori

 

Gestärkt vom Frühstück, ging es mit der U-Bahn zum Bahnhof von Sapporo. Dort holten wir uns was zum essen, für die lange Zug Fahrt.

 

Diese Startete um 8.45 Uhr vom Bahnhof Sapporo und um 12.20 Uhr waren wir am Bahnhof in Shin Hakodaten angekommen.

 

In Shin Hakodaten stiegen wir in den Shinkansen um und durften nochmals eine Stunde, nach Shin Aomori fahren.

 

Man muss dazu sagen, das diese fahrt angenehmer war als die erste.

 

In Shin Aomori hatten wir nochmals Aufenthalt und schauten den Bahnhof an. Es gab viele Laternen, in den verschiedensten Farben und Formen.

 

Dann ging es weiter zum Bahnhof Aomori von dort aus ins Hotel.

 

Nachdem wir eingecheckt wurden, konnten wir auf unsere Zimmer.

 

15.30 Uhr ging es nochmals mit Koyama san los.

 

Er zeigte uns wo wir essen können und wir haben den Sightseeing und Produktcenter angeschaut sowie Schiffe und das Meer.

 

Auch wurde uns gezeigt wo wir Äpfel kaufen können, denn Amori ist bekannt für den Apfel.

 

Am Abend traff sich nochmals eine kleine Gruppe, um essen zu gehen.

 

Später ging es zurück zum Hotel und ins Bett.

 

Katharina, zum 2. mal dabei

14. Tag: 13.08. Sapporo

Reisebericht 13.08. 2024 C-2


14. Tag:

Heute standen die Besichtigung der Skischanze von Sapporo und ein weiterer Besuch des Bierfestes auf dem Programm. Da einige aus der Gruppe andere Pläne hatten, z.B. einen Tagesausflug in die Hafenstadt Otaru, den Besuch von Tempeln oder des historischen Freilichtmuseums, waren wir zu zweit mit Koyama-san unterwegs.

Es nieselte leicht, daher sind wir durch eine sehr lange unterirdische Passage entlang von vielen Geschäften zur U-Bahn-Station gelaufen. Trocken angekommen, sind wir dann ein paar Stationen mit der Bahn gefahren und anschließend mit dem Bus weitergefahren. Erfreulicherweise hat der Bus direkt vor der Skischanze gehalten. Unerfreulicherweise hatte es stärker angefangen zu regnen, so dass wir unsere Schirme rausholen mussten. Geplant war eigentlich, die Schanze zu Fuß zu erklimmen, leider war der Weg aber gesperrt, wahrscheinlich weil er wegen des Regens zu matschig war.


Wir sind dann mit dem Lift hoch und haben dabei gesehen, wie steil der Aufsprunghügel ist, auf dem die Skispringer landen. Oben angekommen hatten wir einen schönen Ausblick auf Sapporo, wegen des Regens leider etwas diesig. Es gab auch ein kleines Café mit der Möglichkeit sich zu stärken. Nach ein paar Erinnerungsfotos sind wir wieder mit dem Lift runtergefahren und haben unten abschließend noch ein paar weitere Fotos gemacht. Es hätte auch noch die Möglichkeit gegeben, sich das Olympiamuseum anzuschauen, was wir aber nicht gemacht haben. Mit Bus und Bahn ging es dann zurück zum Hotel zur Mittagspause.

Der geplante Besuch des Bierfestes am Nachmittag musste leider ausfallen, da es immer noch stark am Regnen war. Dafür hatten wir dann Zeit zum Shoppen in den überdachten Einkaufspassagen und den zahlreichen Kaufhäusern.

Bernd aus Köln

13. Tag: 12.08. Sapporo

Reisebericht 12.08.24 C-2 Sapporo

 

Strandurlaub, Stadtbesichtung und Bierfest

 

Morgens früh erst mal Frühsport in Richtung Bahnhof. Gestern haben wir noch die U-Bahn genommen heute zu Fuß. Es ist Mal wieder schon ziemlich warm aber unser Ziel von Bahnhof aus lautet heute Strand. Es fällt im Bahnhof direkt auf das es heute Voller ist. Heute ist nämlich ein gesetzlicher Feiertag. Diese Woche beginnt das Obon Fest dazu später mehr. In unseren Zielbahnhof in Zenibako(Schatztruhe) angekommen, fällt uns erstmal ein Helikopter auf der den Strand absucht. Koyama sagt ein Tag vorher wären wohl schon 2 Personen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht.

Ich vermute schon das es eine Gefährliche Strömung oder hohe Wellen gibt. Also erst mal ein 20 Minuten Marsch zum Strand. Koyama hat schon extra Matten besorgt, damit wir nicht auf den heißen Sand sitzen müssen. Schnell umgezogen und dann ab ins erfrischende Nass. Meine Befürchtungen von vorher wurden nicht erfüllt. Es ist eher ein Planschen oder Baden als schwimmen. Das Wasser ist Recht flach und geht mir zu den Knien manchmal sogar zum Bauch. Unsere Versuche weiter raus zu schwimmen werden schon früh gestoppt. Es kommt ein Rettungsschwimmer auf uns zu und erklärt uns nicht hinten den Bojen zu schwimmen.  Also nichts mit schwimmen heute, na ja eine Abkühlung war es trotzdem. Nach ca 1 1/2 Stunden geht es auch schon wieder zurück nach Sapporo.

 

Jetzt stehen die Wahrzeichen der Stadt an. Zunächst führt es uns zum alten Rathaus. Leider ist dies eingezäunt und wir können nur Anhand von Bildern erkennen, wie es denn aussehen könnte. Schon geht es weiter zum Uhrenturm. In diesen ist immer noch ein Vollmechanischen Tastatur die Rein mit Gewichten und der Schwertkraft arbeitet. Im Innern befindet sich ein Museum mit der Geschichte der Stadt und des Turms. Sapporo ist noch eine recht Junge Stadt und erst im 19. Jahrhundert entstanden. An den Straßen zeigt sich das ganz besonders. Diese sind eher wie in amerikanischen Städten aufgebaut. 

 

Nun endlich zum Tageshöhepunkt das Jährliche Bierfest im Odori Park. Schnell ein Paar Sitzplätze im Asahi Bier Bereich sichern. Koyama besorgt an den Schalter ein paar Marken zum Umtauschen für das Bier.  Wir Staunen nicht schlecht als und 2 Große Behälter mit Bier überreicht werden. Wir ahnen allerdings schon das Koyama noch mehr Marken besorgt hat. Trotz des mittlerweile bewölkten Himmels, was die Hitze nur Teilweise lindert, schmeckt das Bier. Auf jeden Tisch ist noch eine Karte mit diversen Speisen die verköstigt werden können. Man kann hier so den ganzen Tag verbringen. Ich bestelle mir noch ein Mango Eis. Die Mango schmeckt gut, allerdings entspricht das Eis nicht meiner Erwartung. Koyama verlässt uns schon früh. Wir trinken noch fröhlich unser Bier aus und gehen dann auch erst mal ins Hotel zum ausnüchtern.

 

Später am Abend gehen ich noch mit 2 anderen Teilnehmern eins der lokalen Gerichte von Hokkaido essen. Soup Curry. Das ist ein Curry auf einer Suppenbasis. Man kann verschiedenes Gemüse und Fleisch bestellen. Der Schärfegrad ist auch anpassbar. Wir entscheiden uns für Stufe 2, der empfohlene Grad. Das Gericht brach uns alle zum Schwitzen wodurch der vorige Alkohol nicht mehr spürbar war. Dann sind wir noch in Richtig Odori Park gegangen wo vom 11.08. -14.08 das Bon Odori Tanfest staffindet. Obon ist einer der wichtigsten Feiertage in Japan, in den die Geister der Toten begrüßt werden. Daher Reisen viele Japaner in die Heimat um die Verstorbenen wieder ins Jenseits zu geleiten. Jede Gegend hat Sein Eigenes Lied und Tanz. Wir haben uns das nur angeschaut und haben nicht mitgetanzt. Als der Regen dann aufzog, begaben wir uns wieder zurück ins Hotel.

 

Sven G. 2. Mal dabei

12. Tag: 11.08. Sapporo

Reisebericht 11.08. 204 C-2

 

Besuch im nationalen Ainu Zentrum und Weiterreise nach Sapporo.

 

Am späteren Morgen brachen wir mit dem Regionalzug auf Richtung Upopoy Ainu Zentrum in Shiraoi. Die Ainu sind die Ureinwohner des nördlichen Japans (bis hinein ins heutige Russland).

 

Das Gepäck für die spätere Weiterreise wurde im Toyoko Inn unter einem Netz gelagert (vor Diebstahl sicher mit Glöckchen behängt).

 

Nach einer guten halbe Stunde waren wir am Gelände angekommen und tauchten in die Welt der Ainu ein.

 

Ainu bedeutet ‚Mensch’, was die Ainu von den ‚ kamuyi’ unterscheidet, den Geistgöttern, die überall“ in der Natur zur finden sind. Heute leben geschätzt zwischen 25.000 und 200.000 Menschen in Japan, die sich dieser Volksgruppe zugehörig fühlen. Die Regierung hat die Ainu erst 2008 offiziell als ethnische Gruppe anerkannt. Vorher ereilte sie das Schicksal vieler indigener Völker: gezwungene Assimilierung durch Gebietsverluste, Sprachverbot und das Verbot der Fischerei und Jagd, von welcher sie lebten.  Die Ainu Kultur und Sprache (mit weniger als 15 Muttersprachlern, alle über 60 Jahre alt) werden von der UNESCO als gefährdet eingestuft. Das 2020 eröffnete Upopoy Zentrum dient der Förderung und Wiederbelebung der Ainu Kultur.

 

Auf dem Zentrumsgelände gibt es beispielsweise in einer Art Freilichtmuseum Nachbildungen der traditionellen Ainu Hütten, mit der Möglichkeit, selbst in Ainu Gewänder zu schlüpfen und das Innere der Hütten zu sehen. Auch findet man auf dem Gelände ein Museum, in welchem die Ainu aus ihrer eigenen Perspektive ihre Sprache, Kultur, Geschichte von über 30.000 Jahren bis heute vorstellen. Es findet zur Zeit auch eine temporäre Ausstellung mit Schnitzereien des Künstlers Fujito Takeki statt.

 

Unseren Besuch starteten wir allerdings bei einer Tanzvorstellung. Nach etwas Suchen fanden wie auch das dazu gehörige Auditorium. Die dort gezeigten Tänze mit Gesängen zeigten auch dem Japanisch nicht mächtigen Zuschauer, wie anders die Sprache der Ainu klingt. Sie ist nicht mit Japanisch verwandt Die englische Übersetzung hat dann auch geholfen: Auch diese Kultur hat Trinklieder…Die Natur der Ainu ist beseelt und ihren Geistern wird durchaus auch schon mal der gute Sake geopfert, wobei irgendwann schwer zu unterscheiden ist, für wen der Alkohol war …

 

Alles in allem war es ein interessanter Ausflug und nach einer kleinen Stärkung ging es zurück zum Hotel und dann mit den Koffern weiter nach Sapporo.

 

Der dortige Bahnhof war dann ein kleiner Kulturschock nach den entspannten Tagen im Onsen und dem eher verschlafenen Tomakomai: plötzlich wieder eine wuselnde japanische Großstadt mit vielen Menschen. So waren alle froh, als wir im (altbekannten) Toyoko Inn ankamen, wo dann auch unsere Koffer aus Tokio auf ins warteten 

 

Die ersten Mitreisenden stürzten sich gleich auf die Waschmaschinen (vier Stück) und besonders die neuen modernen Trockner - teurer aber schneller führten zu Fachgesprächen.

 

Mancher ließ den Abend im Hotel ausklingen und andere gingen noch essen, hungrig nachdem doch wieder langen ins vollen Tag.

 

Morgen geht’s dann zum Strand.

 

Gute Nacht aus Sapporo.

 

Julia aus Bayern (zum ersten und sicher nicht letzten Mal dabei)

11. Tag: 10.08. Tomakomai

Heute morgen ging es zur Abwechslung mal relativ früh los. Treffpunkt 7:30 Uhr. Das Ziel: Die Hölle und das Baden darin.

Aber alles der Reihe nach.
Einer der Gründe, warum wir einen Zwischenstopp in Tomakomai haben, ist die Nähe zu Noboribetsu. Einem kleinen, verschlafenen Örtchen, welches mehrere verschiedene Thermalquellen aufweist und dafür auch recht bekannt ist.
Da aber der Zugverkehr nur noch wenige Lokalzüge im Fahrplan hat, ist die Auswahl entsprechend gering.
IC Karten, wie Pasmo der Suica sind hier auch nicht im Einsatz. Also erst mal eine klassische kleine Fahrkarte am Bahnhof gezogen und unseren Zug gesucht. Der Hinweis auf die Standorte der Türen, welche wir von den anderen Zugfahrten gut kennen gelernt haben, wurden heute von Pendlern ersetzt. Wir stellen uns einfach hinter einer der beiden sich bildenden Schlangen an. Mehr als zwei Wagen hatte der Zug auch nicht.
Nach der 40 Minütigen  Fahrt, kommen wir am kleinen Bahnhof von Noboribetsu an. Hier wird die Fahrkarte beim Verlassen des Bahnsteigs manuell kontrolliert. (Zumindest ist der Bahnhof gross genug, dass dies nicht vom Zugführer erledigt werden muss, wie an den Stationen davor.)

Während Kojama-San die Busverbindung und Haltestelle auskundschaftet, machen einige Fotos mit dem über 2m grossen ausgestopften Bären, der im Eingang auf die Besucher wartet und für das Bärengehege wirbt. 
Die Fahrkarten für den Bus kann man im Bahnhofsgebäude kaufen. Tut man dies gleich für Hin- und Rückfahrt, kann man dabei gleich noch ein paar Yen (40) sparen.
Beim Einstieg in den Bus nicht vergessen, das numerierte Ticket zu ziehen. Dann noch versuchen, einen der doch recht engen Sitze zu ergattern und bis zur Endhaltestelle durchfahren. Alles wurde sowohl auf Englisch wie Japanisch angesagt.
An der Haltestelle angekommen, steigt man dann beim Fahrer vorne aus und wirft seine beiden Zettel oder  - wenn man kein Ticket gekauft hat - den gezogenen Zettel und das passende Fahrgeld in den Automaten beim Fahrer.  

Der nächste Akt war dann die Suche nach dem richtigen Weg zur Jikoundai (Höllenschlucht). Wie sich später herausstellt vollkommen umsonst. Beide Straßen führen später wieder zusammen. Nur dass die Rechte von Läden gesäumt und auch sonst etwas ansprechender war. Den Bärenzoo ließen wir dann aber doch rechts liegen. Unterwegs begegneten wir mittem im Ort eine Hirschkuh und jede Menge Dämonen beziehungsweise ihren Keulen. Den Dämonenumzug haben wir laut Aushang um zwei Tage verpasst und der grosse Teufel schlief noch hinter seinem Rolltor.

Am Treffpunkt der beiden Straßen befindet sich ein kleiner "Geysir" aus dem heißes Schwefelwasser sprudelt und einem ganz schön einheizen kann. Der Platz davor ist mit einem Kreis von Keulen geschmückt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Torii vor der Treppe zum Schrein. Letzter musste natürlich auch besucht und bebetet werden. Die Kollegen, welche sich ihr Stempel-/Kalligraphiebuch erweitern wollten haben dort noch ein wenig Zeit verbracht. Kojama-San wurde schon etwas nervös.
Der Straße weiter folgend kamen wir dann endlich in die Höllenschlucht.

Diese dürfte ihren Namen von den heißen schwefeligen  Quellen mit ihrem ausgeprägten Geruch und dem entsprechend instabilen Boden bekommen haben. Aber für uns moderne Besucher ist ein befestigter und mit Geländer versehener Weg vorhanden. Ebenso ein Steg, damit man auch mitten hinein laufen kann. Am Ende des Steges kann man dann in eine der Quellen hineinsehen, aus der 80 Grad heißes Wasser kommt. Das ganze mitten in den Schwefelhängen bildete eine Kulisse, welche Kojama-San nicht ungenutzt lassen konnte, so dass hier ein Gruppenfoto angesagt war.

Über gut ausgebaute Pfade ging es  dann weiter zum Oynuma  Aussichtspunkt, mit einem Blick auf den Oyunuma Teich inmitten der vulkanischen Hänge. Das Wasser grün/blau und etwas zu warm um darin zu baden.
Der Ausfluss ist jedoch relativ flach, so dass nach ca hundert Metern der Oyunuma River Natural Spring zum Fussbad einlud. Das ganze - typisch Japanisch - schon gut vorbereitet mit befestigtem Ufer, Sitzunterlagen und feinem schwarzen Sand im Fluss.
Wir haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen unsere Füße hinein zu stecken.

Damit war die Höllentour dann aber auch schon wieder fast zu Ende. Sogar ein wenig früher als geplant.
Als nächstes war ein Besuch des lokalen Onsen angesagt. Leider teilte sich hier dann aber auch die Gruppe, da es einigen einfach zu warm war, um sich dann auch noch in warmes Wasser zu legen.

Der Begriff "lokaler Onsen" untertreibt hier jedoch eher. "The Grand Bath" wird neben dem Höllental aus 5 weiteren Quellen gespeist - 2 davon aus dem eigenen Hause Takimotokan - und ist schon eher als Bäderlandschaft zu bezeichnen. Wenn man mehrere Stunden hier verbringt, ist auch der Preis angemessen.
Der Weg zu den Becken führte nach oben. Wir sind hier schließlich in einer Bergregion. Aber um die Gäste zu schonen gab es natürlich einen  Aufzug. An der Verteilstation für die Handtücher werden dann auch die Geschlechter geteilt. Ein grosser Umkleideraum - heute eher leer - nahm unsere Wäsche entgegen und ab ging es in den ersten Baderaum. Nein, nicht direkt in die Becken. Erst mal zum sauber machen. - Hier entweder normal mit Schüssel und Handbrause. Oder für diejenigen, die es lieber etwas traditioneller wollen, mit der Schüssel und der Schöpfkelle.
Dann aber endlich in eines der 5 Becken?
Nope, neben dem Abgang zum Schwimmbecken (hier aber nur Textil), gab es noch einen weiteren Abgang zum Aussenbereich. Dorthin aber erst durch / über eine Art Kneipstrecke mit unterschiedliche temperiertem Wasser und unterschiedlichem Untergrund vorbei einem Wasserfall, 5 weiteren Becken unterschiedlicher Art, sowie einer Trocken- und Dampfsauna.
Draussen fanden wir dann nochmals drei Becken vor. Eines mit Salzwasser, eines mit Schwefel und eines mit Eisensulfat. Letzteres dem Bad nachempfunden, in dem die Gründer das warme Wasser genossen haben und schön mit Holz ausgekleidet.
Draußen begegnete uns dann auch wieder eine Hirschkuh, die wohl beschlossen hatte, dass das Gras auf der anderen Seite des Zauns besser schmeckt.

Die 29 Grad Außentemperatur waren ein angenehmer Antipod zu den Beckentemperaturen. Nach dem Gang in die 90 Grad warme Sauna war jedoch das Kaltwasserbecken mit 19 Grad sehr angenehm.

Um 13 Uhr haben wir uns dann schon wieder von der Therme verabschiedet gemacht. Nach einem Ramen (warm und gut) haben wir den Weg zum Bus eingeschlagen, der uns um 14:20 wieder zum Bahnhof bringen sollte.
Auf dem Weg begegneten wir nicht nur dem grossen Teufel, der nun auch sein Rolltor geöffnet hatte, sondern einem weiteren Hirsch, der fröhlich direkt neben dem  Gehweg grasste.

Alle Ansagen zum und im Bus waren wieder zweisprachig Englisch/Japanisch. Am Bahnhof angekommen wurden wir von einem freudlichen Mitarbeiter der JR abgefangen. Wo wir denn hin wollten und dass die IC Cards hier nicht funktionieren würden. Wir uns also ein Ticket am Schalter kaufen müssten. (Auf Englisch)
Nachdem wir nun also unsere Fahrkarten in der Hand hielten, bescherte uns ein Blick auf die Anzeigetafel dann doch eine kleine Überraschung.


Verspätete Züge. Unserer zwischen 5 und 8 Minuten, der in der Gegenrichtung extreme 20 Minuten. Und sie hatten sogar vorbereitete Symbole und Ansagen dafür.
Da der Bahnhof relativ klein war, wurden wir auch erst 5 Minuten vor Einfahrt des Zuges aufs Gleis gelassen und unsere Fahrkarten mit der Hand abgestempelt. Auch ein Erlebnis das man nicht mehr so häufig hat. Auf dem Bahnsteig lief dann eine Bandansage in Englisch und Japanisch, welche uns mitteilte, an welchem Bahnsteigmarker welche Tür des Zuges ankommen würde. (Übrigens angepasst auf die aktuelle Baustelle am Übergang.)
In Dauerschleife. - Die ersten paar Male war das ja ganz nett. Aber nach ein paar Minuten wurde das dann doch eher nervtötend. Die Fahrt durch die nun bereits bekannte Gegend war unspektakulär. Unsere Rückkunft in Tomakomai war dann relativ früh, unsere Beine aber auch eher Gelee. Das Wasser hatte uns doch mehr geschafft als gedacht.

 

Cyril B. aus Karlsruhe (zum 2. Mal dabei)

10. Tag: 09.08. Tomakomai

Reisebericht 09.08. 2024 C-2

 

„Wir verbrachten den ganzen Tag mit einer Zugreise nach Hokkaido.“


Das wäre die Grundessenz sozusagen und damit wäre eigentlich auch alles gesagt… Naja, nicht ganz, denn Koyama-shachō fordert als eine Art Naturalobligation so dann und wann doch etwas mehr an Kontext ein als einem lieb ist… Um dem gerecht zu werden und den leeren Raum mit Worten zu füllen, ist es allerdings notwendig, einige literarische Freiheiten in Anspruch zu nehmen. Na dann … ein neuer Versuch …


Gedanklich verweilt der ein oder andere während seiner Zugfahrt immer noch in den japanischen Bergen und lässt die vergangenen Tage, vielleicht schon von Unschärfen geprägt, in etwa folgendermaßen Revue passieren:


Die sanften Tropfen des Regens die herniederfallen, entfalten hier im Herzen Japans jedesmal eine gar beruhigende Atmosphäre. Tatami-Duft erfüllt den Raum in einem Ryokan, irgendwo tief in den japanischen Bergen, während ein leicht japanophiler Schreiber, stilgerecht im Yukata, in seinem bescheidenen Zimmer sitzt, umgeben von der schlichten Eleganz japanischer Ästhetik. Draußen tanzen die Regentropfen im Wind und malen für den Schreiber ein melancholisches Bild an die Fenster, während drinnen die Finger sanft über die virtuelle Tastatur gleiten um diese Magie Japans in jeder Zeile einzufangen.

 
Früh morgens ziehen Nebelschwaden über die Landschaft als sich einsame Wanderer, auch Deutsche, ganz harmonisch und ohne Marschmusik, in die Bergwelt aufmachen. Allerlei Gedanken werden dabei mental hingetupft, während man Fuß um Fuß voransetzt.

 
Der Schreiber erinnert sich, dass Japaner für diesen fast trancehaften Zustand, den es dabei zu erreichen gilt, eine eigene Bezeichnung haben. Manche Menschen schaffen es hierin sogar kreative Werke hervorzubringen. Mozart zum Beispiel, ein Kind seiner Stadt, ließ sich für die „Kleine Nachtmusik“ nicht in die tristen Schatten eines staubigen Notenpults entführen, sondern fand, der historischen Überlieferung nach, seine Inspiration hoch oben über den nicht minder zauberhaften Dächern von Salzburg und zwar gerade als er den alten Pfaden entlang über mehrere hundert Höhenmeter einen der malerischen Hügel erklomm.

 
Der Schreiber selbst ist natürlich kein solch kreativer Geist, weder in musikalischer noch in literarischer Hinsicht. Viel mehr genießt er ganz profan das wohltuende, warme und mineralreiche Wasser einer Thermalquelle … und darin Entspannung, Ruhe und Harmonie… Es erscheint ihm derweilen irgendwie kurios, dass die Japanerinnen und Japaner zwar das Baden genießen, es sie dabei jedoch nicht zwangsläufig ins Meer zieht, obwohl dieses direkt vor der Haustür läge. Gut, im Land der aufgehenden Sonne scheint eben diese aus hiesiger Perspektive eher nachteilig für den Teint zu sein. Eine langjährige japanische Wegbegleiterin des Schreibers, die mittlerweile in den österreichischen Bergen lebt, musste sich, kaum von der Sonne geküsst, von ihrer Familie zu Hause Folgendes anhören: „
農民のように見えます…“ Die Übersetzung lässt sich (sehr, sehr höflich und wirklich frei übersetzt; Anm.) in etwa so zusammenfassen: Man bevorzuge doch lieber einen Teint, der frei von Sonnenbräune sei…

 
Der Schreiber hält kurz inne. Bald würde er wieder aufbrechen, Richtung Norden, vorbei an historischen Städten wie Aomori und Hakodate , entlang an der malerischen Küste bis hinauf nach Hokkaido. Besonders eindrucksvoll sei ja ein 50 Kilometer langer Tunnel, der sich zwischen Honshū und Hokkaido unter dem Meer erstrecke. Diese technische Meisterleistung beeindruckt ihn zwar,  doch kann er nicht umhin sich zu fragen, wie man solch eine Ingenieurskunst denn in irgendeiner Form der traditionellen Architektur vorziehen könne?
 
Der Bericht des Schreibers neigt sich an dieser Stelle dem Ende zu, und alles, was es zu erzählen galt, wurde erzählt. Entspannt lehnt sich der Schreiber zurück, die Finger lösen sich sanft von den virtuellen Tasten. Kann es überhaupt gelingen, die zauberhafte Magie Japans in wenigen Zeilen einzufangen oder sollte er sich doch lieber dem hingeben, was das Land ihm zu erzählen hat?
 
Während der Verfasser dieser Zeilen den sanften Tropfen lauscht, verwandelt sich der Regen in einen poetischen Begleiter. Er hört die Geschichten, die er erzählt – Geschichten von Hoffnung und Erneuerung, und manchmal scheint es, als flüstere er dem Schreiber auch noch ein wenig die magischen Erzählungen aus alten und fernen Tagen zu … wer weiß…
 
Für allerlei Sinniges und Unsinniges verantwortlich:
R. F. aus Salzburg (schon ein paar Mal - aber immer wieder gerne - dabei)

9. Tag: 08.08. Amihari Onsen

Reisebericht 08.08. 2024 C-2

 

Aufstieg zum Berg Inukura

 

Um 8 Uhr ging es zum Frühstück, was sehr umfangreich war. Es gab Japanische Gerichte aber auch Brot und Gebäck mit Marmelade dazu.

 

Um 9 Uhr trafen wir uns dann in der Lobby um den Berg Inukura (1408m) zu besteigen, natürlich nur die die wollten.

 

 Am Vorabend haben wir uns noch drüber informiert ob, auch eine Seilbahn hochfahren würde, dabei hat sich herausgestellt, diese fährt nur am Wochenende, also ging es den Berg zu Fuß hoch.

 

Ich habe mir noch von meiner Zimmernachbarin Laufstöcke ausgeliehen, was sich im späteren Verlauf noch als gute Intuition herausstellte.

 

Koyama San erklärte uns noch den Weg und dann ging es los.

 

Der Aufstieg war sehr anspruchsvoll, da es immer steil geradeaus neben der Seilbahn entlang hoch ging.

 

Man konnte dabei vieles entdecken, es gab Libellen und ganz verschiedene Käfer, unter anderem auch große Grashüpfer.

 

Nach einer schweißtreibenden Wanderung da es heute eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit hatte, waren wir nach 2,5h am Gipfel angekommen.

 

Die Aussicht war wunderschön und somit hat sich der Aufstieg echt gelohnt.

 

Der Abstieg ist eine andere Geschichte. Gefühlt ist jeder einmal auf den Popo geplumpst. Zum Glück ist nichts passiert. Dabei waren die Laufstöcke eine gute Hilfe um sich abzustüzen.

 

Wir waren alle Glücklich, wenn auch verschwitzt und dreckig als wir unten ankamen.

 

Die Anstrengung konnte man wieder mit einem entspannten Onsenbad ausgleichen.

 

Auch das leckere Abendessen hat dazu beigetragen.

 

Katharina, zum 2. Mal dabei

8. Tag: 07.08. Amihari Onsen

Reisebericht 07.08. 2024 C-2

 

Ein Tag im Paradies der japanischen Alpen

 

Der Tag begann entspannt. Mit einer Mischung aus Vorfreude und Wehmut verabschiedeten wir uns von Sendai und stiegen in den Shinkansen, der uns in unglaublicher Geschwindigkeit von rund 300km/h nach Morioka bringen sollte. Der Zug glitt lautlos durch die Landschaft, vorbei an Reisfeldern und kleinen Dörfern, während wir uns auf die bevorstehende Reise in die Abgeschiedenheit der japanischen Berge vorbereiteten.

 

Nach unserer Ankunft in Morioka wechselten wir in einen Bus, der uns weiter in die entlegene Region von Amihari-Onsen brachte. Die Fahrt führte uns tiefer in die Berge, die Luft wurde frischer, und die Szenerie spektakulärer. Die grünen Hügel und dichten Wälder, durchzogen von klaren Bächen, boten eine willkommene Abwechslung zur Hektik der Stadt.

 

Das Ferienhotel Amihari-Onsen, unser Ziel, liegt abgeschieden inmitten dieser atemberaubenden Natur. Schon bei der Ankunft spürte man die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt. Das Hotel selbst ist eine Oase der Entspannung und Tradition. Die Tatami-Zimmer, mit ihren weichen Strohmatten und Schiebetüren aus Papier, versetzten uns in eine andere Zeit. Der Blick aus dem Fenster bot ein Panorama auf die umliegenden Berge, die majestätisch im Hintergrund aufragten.

 

Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang rund um das Hotel und genossen die Natur und die Ruhe nach den Tagen in den Großstädten mit vielen Menschen sehr. Die Flora und Fauna in dieser Region ist vielfältig und beeindruckend.  Besonders zu bewundern sind die wunderschönen Libellen, aber auch ein farbenprächtiger (und bestimmt sehr giftiger) Pilz erfreute uns am Wegesrand.

 

Auf dem Weg querten wir nicht nur einen idyllischen Bach, sondern entdeckten auch einen Schrein. Im Besucherzentrum gab es viele Informationen zum Nationalpark und wunderschöne Bilder aus allen Jahreszeiten.

 

Ein Highlight des Hotels ist das hauseigene Thermalbad. Nach der langen Reise gab es nichts Erholsameres, als in das warme Wasser einzutauchen. Es gibt sowohl Innen- als auch Außenbäder, und besonders das Bad im Freien ist ein Erlebnis für sich. Für den ein oder anderen von uns war dies der erste Besuch eines Onsen, bei einer Wassertemperatur von rund 42 Grad.

 

Am Abend erwartete uns ein besonderes kulinarisches Highlight: ein traditionelles japanisches Buffet. Einige von uns erschienen im Yukawa zum Essen, schon das war ein besonderer Anblick.

 

Das Buffet bot eine Vielzahl von Speisen, die sorgfältig zubereitet und kunstvoll präsentiert wurden. Von frischem Sushi und Sashimi, über Tempura bis hin zu verschiedenen Arten von gegrilltem Fisch und Fleisch – jedes Gericht war ein Gaumenschmaus. 

 

Das Essen war nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch für die Augen. Die kunstvolle Präsentation der Speisen, die Verwendung von frischen, saisonalen Zutaten und die Liebe zum Detail spiegelten die japanische Esskultur wider. Jeder Bissen war ein Genuss, und die herzliche Gastfreundschaft des Personals machte das Erlebnis perfekt.

 

Nach dem üppigen Mahl ließen wir den Abend in der gemütlichen Lounge des Hotels ausklingen. 

 

Koyama san gab Bier und Schnaps aus und achtete sorgfältig darauf, dass die Gläser nicht leer wurden. 

 

So verabschiedeten wir uns in die Zimmer und für uns war es die erste Nacht auf Matten, auf denen wir - soviel sei verraten - überraschend gut schliefen.

 

Jörg und Susanne aus Jena

7. Tag: 06.08. Sendai

Reisebericht 06.08. 2024 C-2

 

Hallo Koyama-san,

hier wie versprochen der Tagesbericht:

7. Tag:

Der erste Programmpunkt heute war die Besichtigung der Schlossruine oberhalb von Sendai. Dazu fuhren wir mit der U-Bahn drei Stationen und gingen( anschließend zu Fuß moderat den Berg hinauf. Die Residenz wurde im 19. Jahrhundert abgebrannt und nicht wieder aufgebaut, daher waren nur noch die Fundamente zu sehen. Ein Gruppenbild vor dem Reiterstandbild von Date Masamune und danach ein kurzes Gebet beim dortigen Schrein haben wir natürlich auch gemacht. Einige von uns sind noch länger oben geblieben und haben sich eine Samurai-Aufführung angeschaut.

Für die anderen ging es den Berg wieder zu Fuß runter. Nach der Rückkehr stürzten wir uns ins Gewühl des Tanabata Matsuri (Sternenfest). Die Einkaufspassagen waren sehr festlich mit bunten Bambusbögen und schönen Papiergirlanden geschmückt. Gegessen haben wir eine leckere Kleinigkeit an einem der vielen Essensstände.

Nach einer kurzen Ruhepause im Hotel ging es am Nachmittag weiter mit einer 90-minütigen Bahnfahrt nach Yamagata zum Hanagasa Odori (Tanzfest). Dort wurden wir leider vom Regen überrascht, zum Glück hatten aber (fast) alle einen Regenschirm dabei. Der eine ohne Schirm konnte bei jemandem mit drunterschlüpfen und blieb auch (fast) trocken. Einige haben sich dann noch an den Essensständen etwas zum Essen geholt, bevor es dann trotz Regens pünktlich losging. Da wir an der Straße noch vor dem offiziellen Beginn des Umzugs standen, konnten wir beobachten, wie die Tänzerinnen und Tänzer sich vorbereitet haben, einige gaben auch schon ihre Tanzkünste zum Besten. Nach ca. 1 Stunde haben wir den Heimweg angetreten und sind mit dem Zug zurück nach Sendai gefahren. Gegen 21:30 Uhr waren wir wieder am Hotel.

Bernd aus Köln

6. Tag: 05.08. Sendai

Reisebericht 05.08. C-2 2024

 

Malerische Kieferninseln, eine Bootsfahrt, ein Feuerwerk  - und glücklicherweise dann doch kein Regen

 

Heute ging’s ans Meer. Und zwar zu einer der offiziell drei schönsten Landschaften Japans: nach Matushimakaigan. Wer die Hoffnung hatte, dass die schwüle Hitze nachlassen würde, wurde enttäuscht, aber professionell mit feuchtem Handtuch um den Hals und sogar Sonnenschirm, konnte uns der Tag nicht viel anhaben.

 

Nach einer 45-minütigen Zugfahrt erreichten wir Matushimakaigan, das leider am 11.März 2011 auch vom großen Tsunami getroffen worden war, woran Schilder erinnern.

 

Unsere Gruppe machte sich auf den Weg , die zwei mit Brücken mit dem Festland verbundene Inseln zu erkunden. 

 

Das kleine Inselchen ist symbolisch für Matushima. Dort befindet sich der hölzerne Godaido Tempel (aus dem Jahr 1604).

 

Die zweite und größere Insel, Fukuurajima, ist mit einer 252m langen roten Brücke mit dem Festland verbunden. Auf angenehmem Waldboden kann man  dort durch wunderschöne Bäume spazieren, begleitet von der sommerlichen Zikaden Musik.

 

Nach der Mittagspause dort ging’s auch schon langsam zum Pier, wo wir in ordentlichen Vierer-Reihen aufs Boot warteten. Es ging in die Bucht, auf eine 50- minütige Fahrt um die unzähligen Miniinseln (Felsen), kleinen Inseln und etwas größeren Inseln  herum ( es sind über 200 und sie haben natürlich auch alle Namen).

 

Nach der Fahrt machten wir uns auch schon wieder auf die Rückfahrt nach Sendai, denn abends sollte es zum Feierwerk schauen gehen, mit dem das Tanabata Fest in Sendai jährlich am 5. August eröffnet wird.

 

Wir (und zahlreiche Schaulustige - die Japaner häufig in festlichen Kimonos) machten uns um 18 Uhr auf den Weg Richtung Park, um vorher noch eine Kleinigkeit zu essen. Einige Regenschirme waren eingepackt - der Wetterbericht war widersprüchlich und die Erfahrungen des gestrigen Tages wollte keiner zwingend nochmal machen. Glücklicherweise kamen die Schirme nebst Eigentümern  trocken wieder zurück ins Hotel.

 

Wohl denen, die sich im Rahmen der Abendessensuche Koyama-san anschlossen. Er schlug  nach dem Essen ein ideales Plätzchen entlang der Straße vor, nicht zu überlaufen und mit idealer Sicht auf den Himmel. (Manch anderer geriet in die Fänge der Verkehrshüter, die die Mengen mit roten Leuchtstäben durch die Straßen dirigierten. So kamen dann schnell noch mehr gelaufene Kilometer zusammen als gedacht.)

 

Nach einem bunten Feuerwerk (und einem Bier an einem der Stände am Straßenrand) ging’s zurück ins Hotel, wo sich die nächsten Mitreisenden mit den hoteleigenen Waschmaschinen und Trocknern vergnügten.

 

Ein weiterer erlebnisintensiver Tag ist zu Ende, schön war’s,  ich freue mich auf morgen.

 

Julia aus München

5. Tag: 04.08. Sendai

Reisebericht 04.08. C-2

 

Heute war viel Reisen mit dem Shinkansen angesagt. Erst mal die eingeübte Strecke mit der U-Bahn zum Tokio Bahnhof. Rein in die U-Bahn direkt neben dem Hotel, eine Station, die Treppe hoch und dann Teilen wir die Gruppe. Wer mit seinem nicht smal bereits mit dem Railpass, den uns Koyama für dieses Teilstück der Reise ausgeteilt hat.


Nach Akihabara geht es dann durch eine neu entdeckte Rolltreppe zum Tokioter Hauptbahnhof um den Shinkansen zu erreichen. Dort ein mal Anstellen üben und in den entsprechen Wagon. Die Fahrt durch die Landschaft und durch den  Bahnhof Fukoshima war bei strahlendem Sonnenschein sehr sehenswert. In Sendai angekommen dann erst mal die nächsten Fahrkarten für den Zug am Nachmittag besorgt. Es soll ja schließlich noch zum Morioka Sansa Odori gehen.


Danach ab ins Hotel zum inchecken und abladen des Gepäcks. Das einchecken übernehmen diesmal freundlicherweise die Damen an der Rezeption. Diesmal bekommen wir Zimmer im 7. Stock.
Da aber noch reichlich Zeit war bis wir ins Zimmer gehen können ist erst mal ein kleiner Stadtbummel angesagt. Neben dem McDonalds dann Treffpunkt in einer Stunde. Meine Wahl fiel auf kalte Soba. Nach der Mittagspause ging es dann durch die Arkaden zum späteren Festevalgelände. Auf dem Weg konnten wir den verschieden Gruppen beim aufbauen der Verzierungen zusehen.


Zurück im Hotel konnten wir dann kurz unser Gepäck aufs Zimmer bringen, bevor es um 15:30 Uhr schon wieder zum Bahnhof ging. Unser nächstes Ziel Morioka mit dem Shinkansen von Tokio. Diesmal mit verpflichtender itzplatzreservierung. Eigentlich direkt der nächste Halt. Aber doch ein ganzes Stück weg.
Auf dem Weg weiterhin strahlender Sonnenschein. Erst kurz vor unserem Ziel ziehen ein paar Wolken auf.
Dementsprechend fängt es dann auch ein wenig zu tröpfeln an. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und das erste Stück des Weges führt sowieso durch die Unterführung des Bahnhofsvorplatzes. Soweit so einfach.

 

Die erste Ampel bis auf die Brücke bringen wir auch noch  unbeschadet hinter uns. Aber dann - auf der Brücke -  nimmt der REgen dann deutlich zu. Nachdem die nächste Ampel uns endlich über die Straße lässt ist erst mal gemeinsames Unterstellen unter dem nächsten verfügbaren Dach angesagt. Denn es kommt jetzt ein richtiger Platzregen mit richtig dicken Tropfen runter. Eigentlich nicht schlimm, da es trotzdem noch recht war ist. Aber ein durchnäßter Kimono, wie ihn ein Pärchen unter dem nächstem Dach hat ist dann doch nicht so ganz die Freude.


Nach einer Weile lässt der Regen dann aber auch wieder nach und wir bewegen uns weiter zum Umzugsgelände um das Tanzfestival zu erleben. Kurze Stärkung und Regenschirme im Lawson besorgt und 
nach kurzer Zeit kommen wir auch an. - Und finden reichlich Platz direkt an der Straße seitlich der Tribünen  vor.


Also aufgebaut und die dicken Kameras aufgebaut und auf den Umzug gewartet.
Ab 18:00 Uhr hat sich der Regen verabschiedet (wie von 2 jungen Japanerinnen vorhergesagt) und um 18:15 fängt der Umzug an.
Nicht so wie üblich alle aus

der selben Richtung. Nein, eine "Vorgruppe" kommt von Links während die Hauptgruppen sich uns von Rechts nähern. Viele verschiedene Gruppierungen mit Mitgliedern von Jung bis Alt bieten ihre Kostüme und Fertigkeiten auf Querflöte, Trommel, Tanz und zum Teil auch mit Gesang dar.
Einer der Teilnehmer lässt es sich auch nicht nehmen die ausländischen Gäste auf English, herzlich Willkommen zu heisen.


Nach ungefähr einer  Stunde müssen wir uns aber leider dann auch schon wieder auf den Rückweg zu unserer dritten Fahrt mit dem Shinkansen zu machen. Diesmal in die umgekehrte Richtung nach Tokio um in Sendai wieder in unser Hotel zurück kehren zu können.
Ein paar Leute haben hier dann noch ihre ersten Erfahrungen mit Waschmaschine und Trockner, bevor sie sich wieder ins Bett begeben.

 

Cyril B. aus Karlsruhe (zum 2. Mal dabei)

4. Tag: 03.08. Tokio

Reisebericht 03.08. C-2

 

anbei unser Reisebericht für den 03.08.24:

Heute war ein "freier Tag", an dem man sein Tagesprogramm selbst  gestalten konnte oder den Tag mit dem "Chef" verbringen konnte.
Wir haben die zweite Option gewählt und sind in kleiner Gruppe mit der U-Bahn zum Yasukuni-Schrein gefahren. Hier wird den gefallenen Militärangehörigen gedacht.
Im dazugehörigen Museum gab es im frei zugänglichen Bereich einige Exponate aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu sehen.

 
Anschließend ging es weiter ins Kabukichō Viertel, welches sich eher an ein erwachsenes Publikum richtet.
Hier haben wir uns dann auch erstmal in einem "Kellerrestaurant" gestärkt. Das Essen war gut und es war auch angenehm kühl, denn der japanische Sommer hat es wieder gut mit uns gemeint.
Danach ging es weiter in den Shibuya Stadtteil, mit seiner riesigen Kreuzung. Diese ist schon in einigen Filmen (wie z.B. "Lost in translation") oder auch Anime Serien zu sehen gewesen.
Hier hat sich der "Chef" verabschiedet und wir sind noch weiter ins Akihabara Einkaufsviertel gezogen.
Es gibt hier alles, was das Herz eines jeden Anime- und Mangafans höher schlagen läßt.

 


Nach einem ausgiebigen Rundgang haben wir uns mit qualmenden Füssen Richtung Hotel aufgemacht und den Abend bei einem kühlen Bier entspannt ausklingen lassen.

Viele Grüße
Birgit und Martin (2.mal Dabei) aus Hannover

3. Tag: 02.08. Tokio

Reisebericht 02.08. C-2

 

Im Kreislauf der Jahreszeiten sind die japanischen Sommer zwar heiß… aber dafür unglaublich schwül… gut, dies führt genau genommen nicht notwendigerweise zu einer merklichen Verbesserung der Gesamtsituation … aber es sollte nicht gänzlich unerwähnt bleiben. Trotz alledem erachte ich sie jedes Mal als eine Wohltat … und auch der Japaner lebt ganz anders in und mit der heißen Jahreszeit und überhaupt mit seiner Natur, zutiefst angerührt von ihren wechselnden Momenten und Eindrücken.

 

In den kleinen Gärten aber auch auch unten am Fluss vernimmt man dieser Tage oft den Gesang der „Semi“ … also der Zikaden… und man weiß augenblicklich es ist Sommer in Japan. Gut, die kleinen Sänger sind alles andere als leise und man möchte vermeinen, so dann und wann knapp am Tinnitus vorbeigeschrammt zu sein … aber so ist er eben der Klang des Sommers…

 

Das eigentlich recht kurze aber nicht minder bemerkenswerte Leben der „Semi“ wird hier in gar treffender Weise mit einem eigenen Begriff umschrieben im Sinne von „Schönheit der Vergänglichkeit“ … also alles gepaart mit einem Hauch Melancholie der man hierzulande ohnehin nicht entfliehen kann… ähnlich den fallenden Kirschblüten … obgleich diese noch vor ein paar Jahrzehnten mit völlig anderen Dingen in Verbindung gebracht werden konnten. Eine mittlerweile langjährige Wegbegleiterin aus Honshū hatte noch ein Gedicht aus Kindertagen zu rezitieren gewusst, das die fallenden Kirschblüten dereinst mit den Shimpū Tokkōtai, also den Kamikaze-Piloten assoziierte … Naja… ich hörte einmal treffender Weise, der Unterschied zwischen Gott und den Historikern bestehe hauptsächlich darin, daß Gott die Vergangenheit nicht mehr ändern könne.

 

Zurück in die Gegenwart: Heute führte uns der Weg zum Kaiserpalast, obgleich niemand und vor allem nicht der Tennō selbst auf die profane Idee gekommen wäre, die Besucher aus Fernwest auf eine Tasse Tee hereinzubitten. Die kaiserlichen Gärten selbst waren von einer Vielzahl an Gesetzeshütern umgeben, ganz im Sinne des Prinzips: Vorbeugen ist besser als heilen. Die zur Sonderabteilung der japanischen Polizei eingeteilten Hüter von Recht und Ordnung seien ja, so hörte ich, nicht nur im Einsatz ihrer fast mannshohen Schlagstöcke geübt, sondern auch versiert im Verfassen von Lyrik, Kalligrafie, Blumenstecken und der Durchführung einer Teezeremonie.

 

Der Meiji-Schrein, den wir hernach besuchten, ist wohl einer der bedeutendsten im Shintō…und das ist nicht notwendigerweise an die staatliche Lizenz gebunden die nur einer Handvoll Schreinen gewährt wurde, nämlich jener, Sake selbst herzustellen. Nüchtern betrachtet wird dem Besucher des Meiji-Schreins auch recht schnell gewahr, dass der „Weg der Götter“ gesäumt ist von zahlreichen Sake-Fässern. Apropos Shintō: Ich hörte dereinst, Japaner trauern buddhistisch und feiern shintoistisch … Dies ist durchaus nachvollziehbar, denn nicht selten hat man die Gelegenheit, einer traditionellen Hochzeit im kaiserlichen Schrein beizuwohnen.

 

Nach zahlreichen Gebeten für gutes Wetter und der Verschonung vor allerlei Ungemach, war ein kurzer Zwischenstopp bei „Mitsukoshi“ an der Ginza unerlässlich … vor Jahren erwarb ich hier meinen ersten Yukata, begleitet von einer sorgfältigen Einführung in die Kunst des richtigen Anziehens. Wenn anderswo der Kunde König ist dann ist hier der Kunde eben Kaiser. Bei dem Überangebot an Luxus-Labels sollte man aber wohl besser auf eines verzichten: Entweder auf die Kreditkarte oder auf seine bessere Hälfte. Achja, abgesehen von den viereckigen Melonen, deren Sinnhaftigkeit man durchaus hinterfragen kann und deren Preise bedauerlicherweise im Verborgenen bleiben, möchte ich wärmstens die französische Bäckerei im Tiefparterre ans Herz legen.

 

Den Nachmittag verbrachten wir individuell… Vom „Skytree“, dem zweithöchsten Gebäude unseres Erdenrunds und der letzten Station des heutigen Tages, erkennt man eindeutig, dass die japanische Architektur sagen wir mal „bemerkenswert“ ist … die neuere definitiv und die ältere glücklicherweise… die eine sticht hervor, die andere ist mit einem nostalgischen Charme verbunden. Im Übrigen denke ich, in einer Welt die so oft von Hektik und Vergänglichkeit geprägt ist sollte man sich so dann und wann bewusst machen, wie wichtig es ist, die Wirkung der Zeit und die Wandelbarkeit der Dinge vor Augen zu haben.

 

Der abendliche Rückweg führte mich letztlich wieder entlang des Sumida-Flusses, vorbei an den leuchtenden Hibiskusblüten, dem Räucherwerk in der lauen Abendluft und den schimmernden Lichtern die an der Wasseroberfläche tanzten … zauberhaft vereint in einer natürlichen Symphonie mit zahllosen kleinen Musikern deren Melodien einen immer noch begleiten und man weiß augenblicklich wieder: So ist hier der Klang des Sommers …

 

Für allerlei Sinniges und Unsinniges verantwortlich:

 

R. F. aus Salzburg (schon ein paar Mal - aber immer wieder gerne -

2. Tag: 01.08. Tokio

Einmal Reisebericht C-2 01.08.2024

 

Und wieder heißt es Willkommen in Japan, zumindest für die meisten von uns wie sich später herausstellt.

 

Zunächst müssen wir uns Karten für das Bahnnetz in Japan besorgen. Koyama hat schon vorgesorgt und bereits

 

Welcome Pasmo Karten besorgt. Diese sind allerdings nur bis 28 Tage nach der Aktivierung gültig. Die normalen 

 

Karten gibt es leider aufgrund des anhaltenden Chipmangels nicht. Also los zum Schalter die Karten aktivieren.

 

Dort stellt sich allerdings heraus. Wenn man Geld in den Automaten wirft kommt eine neue Karte aus ihn.

 

Also verteilte Karten wieder an Koyama und mit den neu erworbenen Karten auf zum Hotel. Dort erst Mal einchecken.

 

Das dauert typischer weise beim ersten Mal etwas länger, da dort für die neuen eine Mitgliedskarte ausgestellt wird.

 

Dafür sind dann die weiteren Hotels schneller in der Anmeldung. Ich habe meine Karte leider vergessen und hatte die 

 

Befürchtung ich wäre der einzige, aber es haben noch 3 andere Ihre Karte nicht dabei.

 

Danach erst Mal eine kurze Mittagspause und fix im Konbini eine Kleinigkeit besorgt.

 

Dann stand auch schon der erste Programmpunkt auf den Plan, der Asakusa Kannon-Tempel.

 

Auf den Weg dorthin erklärt uns Koyama uns markante Gebäude um den Weg zurück zum Hotel zu finden.

 

Bevor es in den Tempel geht, gehen wir zunächst zu einer Aussichtsplattform ,von der man einen guten Überblick 

 

über den gesamten Tempel Komplex bekommt. Im Inneren des Tempels holen wir uns auf diverse Arten unser Glück 

 

für die Reise. Das sind zunächst die Räucherstäbchen die alle Krankheiten heilen sollen. Dann oben zum Altar und nach Münzeinwurf 

 

für eine gute Reise zu beten. Ich besorgte mir noch einen Talisman. Sicher ist sicher.  Man kann sich auch sein Glück ziehen.

 

Dafür gibt es eine Metallene Box in den Stäbchen sind. Also Box schütteln, Stäbchen ziehen und das Schriftzeichen das dort eingraviert ist in 

 

einer der Boxen suchen. Leider gab es nur Reguläres Glück für mich. Dort steh allerdings, es wäre ein guter Zeitpunkt eine Reise zu starten. 

 

Danach wieder ab zum Hotel. Die Zimmer sind mittlerweile fertig und jeden freut sich über die Duschen nach einem langen Tag.

 

Abends treffen wir uns noch mit ein paar Leuten um Essen zu gehen. Trotz der für Japanischen Verhältnissen großen Anzahl Personen,

 

finden wir im Rahmen Laden neben an Platz für alle. Für die, die das erste Mal in Japan sind ist hier die erste Hürde. Im Eingang des Ladens

 

befindet sich ein kleiner Ticket Automat wo man sich sein Essen bestellen kann. Ein Paar Bilder gibt es auch, da sonst keiner von uns Japanisch

 

versteht eine Große Hilfe. Nur die Taste für Bier müsste ich erfragen. Gut gestärkt ging es dann für die meisten schon ins Bett.

 

Ich saß mit 2 anderen noch eine Weile an den Fluss und genoss die etwas kühlere Luft, am Tag war es nämlich über 30 Grad warm.

 

Mit freundlichen Grüßen

Sven G. aus Soest zum 2.mal dabei

1. Tag: 31.07. Frankfurt>Haneda

Reisebericht

 

31.07. 2024 C-2

 

Frankfurt warm und schwül. Die Plätze an Gate Z52 sind noch relativ leer und nach und nach treffen wir uns beim Koyama Schild.
Nach der kurzen Anmeldung bei Koyama San vertreiben wir uns die Zeit bis zum Abflug.

Im Flugzeug dann ein paar Einmalkopfhörer und die Ankündigung der üblichen Sicherheitseinweisung. Last Minute Entscheidung: Wir machen es altmodisch mit Ansage und Zeigen und nicht mit dem fertigen Filmchen.
Die Flugroute führte uns diesmal über Österreich, Rumänien, das Schwarze und Kaspische Meer nach Kasachstan und dann über China, Südkorea nach Japan.

Japanischen Luftraum erreichen wir über Okinawa und landen am 1.8 dann in Tokyo Haneda.

 

Cyril B. aus Karlsruhe (2. Mal dabei)

 


Sie haben Lust auf Japan bekommen? Wir haben zur Kirschblüte noch freie Plätze!