Drei Wochen Urlaub in Japan - mit uns seit 1987

Reisebericht und Bilder

Solo-Tour "Japan nach der Öffnung"

16.11. - 30.11.

Nach knapp drei Jahren begeben wir uns zum ersten mal wieder auf eine Reise durch Japan - zur Sicherheit erst einmal allein, damit wir ab Februar wieder gemeinsam starten können.

Die Reise beginnt am Seitenende!

Ich bin wieder zurück! Leider ist in Zürich ein Koffer verloren gegangen. Ich bin ehrlich: Es gibt nicht viel Gutes über die Verbidnung Swiss Air/Eurowings zu berichten. (Kleiner Nachtrag: Man darf natürlich DOCH standardmäßig zwei Gepäckstücke nach Japan und zurück aufgeben. Da hatte die Dame bei der Anreise wohl schlicht keine Lust, genauer nachzuschauen und mich als überrumpeltes Opfer ihrer fehlender Arbeitsmoral erwischt. Wird nicht nochmal vorkommen). Wir hoffen, dass sich der Zustand der Airlines in absehbarer Zukunft regulieren wird und wir wie gewohnt zuverlässig unsere Flüge mit der Lufthansa anbieten können.

Zu Japan selbst habe ich ja schon eine Art Fazit geschrieben: Es ist erfreulich, dass dort alles seinen normalen Gang zu gehen scheint, nur eben mit sehr viel mehr Maske, Plastikabsperrung und Desinfektion als hier. Das wird unsere Art der Reise sicherlich ein wenig beeinflussen (Stichwort: "Beim Essen bitte keine Gespräche führen"). Aber solange man sich davon nicht persönlich angegriffen gefühlt, halte ich Japan auch jetzt, wenige Monate "nach der Öffnung", schon für sehr besuchenswert! Ich freue mich auf den Februar, wenn wir endlich unsere ersten Gruppenreisen starten können.

Heute ist nur Shopping Tag, es stürmt und regnet.

Hier sind ein paar Dinge, die ich gekauft habe.

Morgen geht es zurück nach Deutschland.

Bis bald, Tokio!

Leute, ich war gerade 12 Stunden unterwegs und habe keine Energie mehr für einen ordentlichen Bericht.

Deshalb hier der heutige Tag im Schnelldurchlauf: Bahnfahren, Reisebusfahren durch einen Tunnelunter dem Meer! In der Provinz ankommen und frieren. Zug fahren. Noch mehr in der Provinz ankommen, Bergaufstieg beginnen. Wunderbar, Abenteuer. Wald, Steine, Vorsicht Giftschlangen, Treppen und Treppenähnliche Gebilde.

Vor mir zwei Frauen, die eben noch frohen Mutes vorangeschritten sind. Irgendwas stimmt nicht. Gab es einen Streit? Warum steht eine von beiden weiter vorne und die andere geht nicht weiter? Ich gehe vorbei und erkenne den Grund: Aus dem Unterholz schauen uns mehrere Augenpaare kritisch an. Dann lautes Geschrei! Die Affen sagen der Affenbande Bescheid: „Menschen! Rückzug!!“ Dann sind die Affen weg. Und auch die beiden Wanderinnen gehen weiter.

Es geht weiter und weiter. Mittagspause an einem alten Steinbruch (der ganze Berg wurde als solcher genutzt, daher die seltsamen Formen und der seltsame Name). Eine Gruppe Wanderer hat einen Campingkocher und heiße Cup-Ramen. Gute Idee, wird bald Winter.

Ich laufe bis zum Gipfel, merke aber, dass ich danach wieder den gleichen Weg zurück zum Steinbruch muss. Mittlerweile werden meine Beine ein wenig weich, nicht mehr im Training! Ich nehme den anderen Abstieg, der leichter für die Beine ist. Wunderbar.

Im Ort gehe ich in ein seelenloses Family Restaurant, weil ich weiß, dass es dort heißen Kaffee und eine ordentliche Toilette gibt, auf der ich meine nassgeschwitzte Kleidung wechseln kann. Bestellt wird per Tablet. Das Essen bringt kein Mensch, sondern ein Roboter mit Katzenohren und Weihnachtsmannkleidung (und Mütze). Das darf ja wohl alles nicht wahr sein!

Ich fahre mit der Fähre, auch sehr fein.

Ich bin wieder auf der „Tokio Seite“ aber immer noch JWD. (Janz Weit Draussen)

Erstmal ins Onsen am Hafen. Sehr gut hier! Mit regenerierendem Thermalwasser und Blick auf den Hafen.

Hach, happyhappy, hoffentlich kommt jetzt aber wirklich auch der Bus. Es ist schon dunkel und weit und breit kein Mensch. Gottseidank, der Bus kommt. Ab in die Stadt Kurihama und rein in den Zug der 90 Minuten direkt bis vor unsere Haustür fährt.

Schnell noch ein Ramen-Lokal getestet. Mit Automat, auf Wunsch auch Englisch. Schmeckt ordentlich, kann man machen!

Gute Nacht.

Heute bin ich gespannt auf das Frühstück, denn im Gegensatz zu den letzten drei Hotels, hat dieses hier schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Wird das Hygienekonzept beim Buffet genauso streng wie bei den neueren Hotels sein? Antwort: Ja.

Und zwar sieht das derzeit so aus: als erstes Hände desinfizieren (gehört übrigens fast überall dazu, wenn man ein Lokal betritt, manchmal noch mit Temperaturmessung). Nach dem Desinfizieren dünne Plastikhandschuhe anziehen. Ganz Waghalsige nehmen nur die rechte Hand, weil die linke ja nichts anfasst. Das ganze natürlich mit Maske und schweigend.

Jetzt steht man vor der Entscheidung: In der Lobby essen, oder – und das ist eine Neuheit – das Frühstück in Styropor Schachteln verpacken und mit aufs Zimmer nehmen. Sogar für die Suppen gibt es eigene Einwegbecher. Corona VS Plastikmüllreduzierung 1:0

Das klingt mühsam, wenn man gerade aus dem Westen kommt. Aber ich kann sagen, dass ich mich nach knapp zwei Wochen tatsächlich daran gewöhnt habe. Und ich fürchte, dass es sehr vielen JapanerInnen auch so geht. Die vielen kleinen Dinge sind zu Alltagsritualen geworden. „Maskenverweigerer“ trifft man nur sehr selten.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass Japan bis vor 6 Wochen noch mehr oder weniger abgeschottet war.Dennoch rechne ich nicht damit, dass diese (in Japan ja nicht ganz neue) Art der Vorsicht jemals wieder ganz verschwinden wird. Über Sinn und Unsinn mögen sich bitte andere Streiten.

Kommen wir zu amüsanteren Dingen: ONSEN!

Und zwar direkt am Meer! Das Plätschern des Thermalwassers mischt sich mit dem Rauschen der Brandung und dem Gesang der Möwen… geht es noch besser?

Wir haben mit diesem Onsen Hotel in der Nähe von Atami unter widrigen Umständen Kontakt aufnehmen können und jetzt die erste „Probeübernachtung“ mit Gruppe buchen können. Das spricht auch für die Betreiber, denn mit mehreren Dutzend „Fremden“ in so ein Hotel zu kommen ist wahrlich nicht immer einfach. Ich bin gespannt, wie es unseren TeilnehmerInnen hier gefallen wird.

Danach döse ich auf dem Bahnsteig bei Vogelgesang und sommerlichen Temperaturen (nur der Wind zeugt vom nahenden Winter) und trete schließlich meine Rückreise nach Tokio an.

In Tokio seigt sofort der Puls und der Adrenalinpegel, mein Herz ist noch im verwunschenen Inseldorf an der Inlandsee, da wirkt die Großstadt noch mal doppelt.

Ich habe ja jetzt schon oft genug betont, dass ich seit fast drei Jahren nicht mehr in Japan sein konnte.

Dementsprechend habe ich mich in der Zeit wieder an einige Gepflogenheiten in Deutschland gewöhnen müssen. Etwa, dass Bahnfahren potentiell immer zur Katastrophe werden kann. Und dass man NIEMALS dem von der Bahn-App angegeben Zeitplan folgen sollte. Man sollte bei wichtigen Langstreckenverbindungen immer 30-60 Minuten Puffer einplanen.

Dementsprechend re-konditioniert machte sich im Laufe des gestrigen Abends Verunsicherung ob der heutigen Verbindung breit. Erster Umstieg: 3 Minuten Zeit, zweiter Umstieg: 10 Minuten.

Sollte ich da nicht doch lieber eine halbe Stunde früher fahren und so wenigstens beim ersten Umstieg mehr Zeit haben? Aber dann machte ich mir wieder bewusst: Das ist Japan!

Am Bahnsteig von Marugame werde ich dann aber doch wieder etwas nervös. Der Zug vor meinem Zug hat doch tatsächlich knapp 3 Minuten Verspätung! Aber meiner kommt pünktlich und nach zwei Stationen kann ich –schwuppdiwupp- in den Zug am gegenüberliegenden Gleis umsteigen. Dauer etwa 15 Sekunden.

Aber trotzdem muss ich hier mal anmerken, dass so weit draußen auf Shikoku, das Bahnfahren nicht ganz den Tokio-Standard erreicht. Leute steigen gelegentlich in den Zug, bevor alle ausgestiegen sind und heute morgen befinden sich die Zugtüren doch tatsächlich einen Meter neben den dafür vorgesehen Markierungen auf dem Bahnsteig!!1! Das grenzt ja schon an Arbeitsverweigerung!

Scherz beiseite. Bahnfahren in Japan ist oft schon eine angenehme Sache in Sich. Da ist der Blick auf die Inlandsee nur das I-Tüpfelchen. Noch vor dem Abflug in Zürich habe ich einen jungen Halbjapaner gesprochen, der seine erste Japanreise seit Kindheitstagen vor sich hatte. „Aber in der Bahn kann ich nicht schlafen, das ist mir zu scary“ meinte er noch in Bezug auf seinen Wohnort, Berlin. Ich bin mir sicher, dass er das hier mittlerweile gelernt hat.

Der erste Shinkansen ist sehr voll. In Japan galt ja für Pendler Züge schon immer: Je voller ein Zug, desto stiller ist es. Das gleiche gilt jetzt sogar für den Wochenend-Shinkansen nach Tokio. Eine der vielen (symbolischen?) Corona-Vorsichtsmaßnamen ist eben, dass jetzt überall noch mehr geschwiegen wird.

Naja, soll mir recht sein, solange ich einigermaßen ungeniert mein in der Früh gekauftes Bento verzehren kann.

Kurz vor Atami zeigt sich trotz verhangenem Himmel sogar der Fuji in voller Pracht. Glück gehabt!

Atami selbst brodelt regelrecht vor Leben. Das Onsen-Städtchen am Meer versprüht noch ein wenig den Charme der Bubble Economy, als in den 80er Jahren die hart arbeitenden, gutverdienenden Tokioter hierher zum Superkurzurlaub kamen. Danach ging es ein wenig bergab und bis vor ein paar Jahren war ein Comeback ungewiss. Aber heute bin ich überrascht!

Es liegt sicher daran, dass Samstag ist und auch die landesweite großzügige Rabattaktion zur Widerbelebung des Inlandtourismus ist spürbar. Aber so oder so hat sich auffällig viel getan in den letzten 3 Jahren. Etliche neue, schicke Lokale und Spezialitätenläden erstrahlen im hellbunten Glanz zwischen alteingesessenen Fischlokalen und Ramenbuden.

Ich habe ein Stammlokal, dass sogar noch existiert. Das hat aber leider noch bis 18 Uhr geschlossen und ich versuche die letzten 5 Minuten so davor zu stehen, als würde ich nicht einfach nur darauf warten, dass der Chef endlich die Laterne anmacht und ich in gemütlichster Atmosphäre ein Getränk und eine heiße Nudelsuppe genießen kann (und gegrillten Schweinabauch).

Relativ früh gehe ich aufs Hotel, zum Baden ist der Bauch jetzt zu voll und ich muss für die letzten Tage noch einmal Wäsche waschen. In Tokio brauche ich saubere Socken.

Die Stadt Marugame liegt westlich von Takamatsu und ist wesentlich provinzieller. In der Hotellobby wird abends gratis Udon angeboten – das sagt viel über die umliegende Gegend aus – ausgestorben! Auf den ersten Blick gibt es folgende Einrichtungen in Hotelnähe: Friseure, viele leerstehende Häuser und ein auffällig Rosa beleuchtetes Häuschen, das erst ab 18 zugänglich ist. Aber ganz so schlimm ist es nicht! Ein paar Schritte weiter gibt es einen DONKI, den allesmögliche Supermarkt und wer mit uns fährt, bekommt auch hier seine ein, zwei Restauranttipps!

Heute fahre ich vom Hafen Marugame mit dem Schiff auf die Insel „Honjima“.

Es ist ein wunderbarer Tag, die Fahrt und der kurze Spaziergang an der Südküste der eigentlich recht großen Insel sind ein Highlight meiner Reise. Honjima ist genauso, wie ich solche Orte an Inlandsee liebe. Still, grün und fast schon „verwunschen“. Die Insel gehört den Spinnen, dem Wald und den Katzen. An der Schule zähle ich 9 Fahrräder. Hier könnte man auch länger bleiben, das Fortbewegungsmittel der Wahl sind die Leih-Fahrräder, direkt am Hafen. Aber Vorsicht: Immer vor Abfahrt auf Pannen checken! Der ältere Herr, der den Verleih betreibt übersieht auch schon mal einen Platten.

Eigentlich bin ich hier, um den Badestrand zu begutachten. Etwas schmal, aber fantastisches Panorama! Hier werden wir im Sommer wohl baden. Am ebenfalls verwunschenen Schrein habe ich für uns schon mal ein gutes Wort bei den Göttern eingelegt.

Zurück in Marugame mache ich einen kurzen Abstecher in das Uchiwa Museum. Uchiwa sind die typisch japanischen Fächer, die nicht faltbar sind. Marugame ist Japans Fächerhauptstadt, das wusste auch der Showa-Kaiser (der 1950 hier zu Besuch war).

Das Musem ist klein, aber gratis und hat eine hübsche Auswahl an Fächern zum Verkauf. Ich nehme ein paar Sachen mit.

Danach gehe ich schnurstracks am Hotel und am DONKI vorbei zum Herzstück von Marugame: Der Burg. Der Aufstieg ist supersteil, aber zum Glück nicht zu lang. Oben wird man wieder mit wunderbarem Ausblick belohnt. Die Burg selbst, war eigentlich über das ganze Gelände verteilt und wurde, wie fast alle ihresgleichen, während der frühen Modernisierung Japans in ihre Einzelteile zerlegt. Der höchste Turm allerdings hat noch ein sehr altes Gebälk und ist von innen und außen spannend anzuschauen.

Heute mache ich mal etwas Koyama-untypisches: einen Stopover.

Das heißt, eigentlich will ich nach Okayama, über die Brücke Seto Ohashi nach Shikoku und weiter bis Marugame. Aber nach etwa einem Drittel der Strecke steige ich mit Sack und Pack aus.

Onomichi heißt der Ort. Ich verstaue meine Koffer im Schließfach und flaniere erst entlang der kleinen aber feinen Promenade direkt am Meer und biege schließlich in eine alte Einkaufsstraße ab. Und mit „alt“ ist genau das gemeint.

In Japan gibt es sie ja überall, die überdachten Einkaufspassagen, die – besonders in ländlichen Gegenden – oft zur Hälfte aus verrammelten Eingängen bestehen. Das ist hier zwar ähnlich, aber das Besondere an Onomichi ist das Alter und damit auch das Ausshen der Fassaden. Es ist wie eine Zeitreise 100 Jahre in die Vergangenheit.

Der Ort zieht daher aus dem ganzen Land Fotografie- und Malbegeisterte an. Schulklassen üben an den alten Fassaden ihre Zeichenfähigkeiten oder versuchen, die Magie der Inlandsee einzufangen.

Onomichi gelangte außerdem zu internationaler Berühmtheit durch ein Videospiel, dass das wunderbar entschleunigte „Kleinod an der Inlandsee“ detailgetreu als Setting für ein erwachsenes Gangster Drama nachbaute (wer eine Playstation hat, möge nach „Yakuza 6“ suchen). Außerdem gab es 1952 noch so einen Film Namens „Tokyo Story“ (muss man nicht kennen, gilt unter Filmemachern nur als einer der besten Filme aller Zeiten).

Eine niedliche Seilbahn fährt alle 15 Minuten auf den Berg, wo ein wirkliches atemberaubendes Panorama wartet. Der dortige Tempel „Senkoji“ ist, meiner Bescheidenen Einschätzung nach, durch die Vielfalt der Felsverzierungen ziemlich einzigartig in Japan.

Gegessen wird „Onomichi Ramen“. Nudeln in Sojasoßenbrühe mit butterweichen Fettklumpen aus Hühnerhaut. Klingt nicht appetitlich? Schmeckt aber fantastisch.

Als ich abends in Marugame ankomme ist es schon dunkel.

Heute ist Ausruhvormittag. Ausschlafen, Koffer sortieren, Wäsche waschen. Es regnet sowieso.

Am Nachmittag mache schlendere ich zum benachbarten Tempel. Ich komme an der Bäckerei "Backen Mozart" vorbei. Die heißt wirklich so. Davor steht ein Schild mit der Aufschrift: "Konditorei Zürich". Die Preise möchte ich gar nicht sehen, denke ich, während vor meinem geistigen Auge das Bild eines 20€ Burger Menus erscheint.

Schnell mache mich auf den Weg in die Innenstadt. Was früher ein zehnminütiger Fußweg war, nimmt jetzt doch etwas mehr Zeit und Willenskraft in Anspruch. Ich habe schon den kürzesten und ausgefuchstesten Fußweg vom Hotel zum Hiroshima Hauptbahnhof entdeckt, ganz ohne Ampeln und sogar optional mit Rolltreppe. Wir wohnen nahe Nordausgang, da ahnt man noch nichts, aber das, was früher der Südausgang war, gleicht einem baustellentechnischem Fiebertraum.

Umleitungen, Absperrungen, Gänge und Klebestreifen… Ein ordentlicher Teil des Bahnhofs wurde komplett abgerissen, dafür entsteht jetzt über einen Zeitraum von 5 Jahren ein gigantischer 100 m hoher Komple, der Shopping, Restaurants, Bahnhof und sogar die Straßenbahn unter einem Dach vereinen will. Wow! Im Moment aber eher: Au!

Ich fahre mit meiner hassgeliebten Bummelstraßenbahn also zum „Atombombendom“ und Friedenspark. (Hassgeleibt deshalb, weil Bahn einfach niedlich ausschaut aber immer voll und extrem langsam ist) Von dort flaniere ich durch die Einkaufsstrauße und freue mich einfach, wieder in Hiroshima zu sein.

PECH steht am Nachmittag in meinem Horoskop am Itsukushima Schrein auf Miyajima.

„Reisen Sie nicht“ … zu spät!

„Die Person auf die Sie warten, wird nicht erscheinen“ … stimmt.

„Alle finanziellen Transaktionen absagen“ … hm.

„Orientieren Sie sich nach Südosten“ ha, das passt ja wenigstens, irgendwie.

Aber einige Stunden zuvor beginnt der Tag tatsächlich mit so etwas wie Pech. Ich fahre nämlich eine halbe Stunde nach Kure. Dort, wo vor 80 Jahren das legendäre Kriegsschiff Yamato gebaut – und noch vor dem ersten Einsatz versenkt wurde.

Davon erzählt, in warmen Worten, auch das Yamato Museum. Daran erinnere ich mich, denn ich war schon einmal hier vor über 13 Jahren. Alleine diese Erkenntnis macht mich, als ich aus dem Zug steige, ganz nostalgisch. Ich erinnere mich sogar noch an den Weg und das Kaufhaus mit seinem Foodcourt. Was haben wir damals dort gegessen? Ich glaube, es waren Udon Nudeln.

Aber zurück zum Pech. Aus unserer Erfahrung haben wir immer wieder Teilnehmer die sich für Technik und/oder Kriegsgeschichte interessieren. Darum überlegen wir, ob wir das Museum als freiwilligen Ausflug wieder in das Programm aufnehmen.

Aber das hat heute geschlossen!?!  

Stimmt ja, die meisten Museen haben Montag oder Dienstag Ruhetag in Japan… Nun, ein japanisches Sprichwort sagt: „Niederlage ist die Wurzel der Verbesserung“. Der Spruch könnte wohl auch in dem Museum stehen.

Ich denke trotzdem, dass ein kleiner Ausflug nach Kure Spaß machen kann. Denn auch das große Kaufhaus lädt zum Bummeln ein. Kaufhäuser in Tokio meide ich lieber, aber hier hat man Zeit und Platz.

Und schließlich hätte ich doch noch Glück, würde ich mich für Maschinenbau interessieren: Am Hafen wird gerade ein riesiger Schiffsmotor(?) aus Deutschland an Land gehoben. Mit viel Aufmerksamkeit. Fernsehen und Besucher sind da. Der Motor ist festlich verziert.

Nach einer Mittagspause im Hiroshima Hauptbahnhof fahre ich nach Miyajima, der berühmten Schreininsel. Und staune nach dem Aussteigen nicht schlecht. Der Hafen am Festland wurde komplett erneuert! Alles nicht wieder zu erkennen.

Ein leichtes Reiseveranstalter-Ärgernis erwartet mich beim Blick auf das große rote Torii im Meer: es gibt schon wieder ein Baugerüst!! Zwar nicht, wie 2019 um das komplette Torii, aber dennoch irgendwie ärgerlich. Und auch der repräsentative Itsukushima Schrein ist zum Teil wieder Baustelle.

Die Becken zum rituellen Händewaschen sind aus Hygiene Gründen geschlossen. Es fühlt sich falsch an, ungewaschen den Schrein zu betreten. Vielleicht habe ich deshalb das PECH gezogen!?

Die Insel selbst ist malerisch und gut besucht wie immer. Es schimmern allen Farben des Herbstes und die frechen Rehe sind auch noch da! In der wunderschönen Tempelanlage des Daishoin atme ich ein wenig durch.

Abends speise ich in unmittelbarer Nähe zum Hotel noch einmal Okonmiyaki. Ein kleiner aber schicker Laden. Schuhe aus, Füße in die Kule unterm Tisch. Der Koch und die Servicekraft sind hübsche junge Männer. Die Preise liegen deutlich unter denen, bei unserem früheren Hotel. Merke ich mir als Empfehlung!

Vor ein paar Tagen hat mich meine Frau von Deutschland aus gefragt, ob ich für meinen Flug nach Hiroshima noch meine Reservierungsnummer bräuchte. „Antworte ich später drauf“, dachte ich. Ist ja auch schwierig, mit der Zeitverschiebung.

Naja, habe ich aber nicht drauf geantwortet und heute Morgen im Haneda Flughafen dann der Schreck: Check-in bei JAL nur noch automatisch und zwar nicht wir früher bei ANA mit Reisepass oder der benutzten Kreditkarte… nein: Ich brauche meine Reservierungsnummer!

Schnell in den Unterlagen und den Mails nachgeguckt, aber nichts. Oh je.

Zum Glück kann ich mir eine Servicemitarbeiterin krallen, die mich auch sofort mit meinem Reisepass eincheckt. Dabei fällt ihr zweimal der Tablet Computer von der Ablage, weil sie die eingesteckten Ohrstöpsel noch im Ohr hat… gibt so Tage!

Sowieso, jetzt mit den Masken kann ein höfliches Lächeln nicht mehr täuschen - die Augen lügen nicht! Dann macht sie plötzlich Stress, ich solle mich beeilen, weil ein Shuttle Bus zum Flieger bereitstehe. Sogar meine Koffer nimmt sie mir etwas eilig ab! Ich kriege Panik. Bin ich wirklich so spät dran? Klar, etwas mehr Puffer kann man immer haben aber eigentlich ist doch noch ausreichend Zeit. Keine Schlange an der Sicherheitskontrolle.

Ich renne bis zum Gate – aber dort ist alles normal. Ich habe mehr als genug Zeit. Hat sie sich irgendwie mit der Zeit vertan? Naja, es gibt so Tage.

Der Flug ist etwas turbulent aber kurz. Der Flughafen liegt auf einem Berg. Gibt es Piloten unter den LeserInnen? Ist so eine Lage besonders herausfordernd? Zum Glück bekomme ich gerade noch den Shuttle Bus in die Stadt. Merke: Händewaschen lieber im Flugzeug und auf jeden Fall mit aufgeladener PASMO oder SUICA Prepaid Karte ankommen (hatte zum Glück noch genug drauf).

Durch grün, gelb und rot bewaldete Berge geht es 45 Minuten bis zum Bahnhof Hiroshima. Auch hier gilt es, ein neues Hotel auszuprobieren. Und zwar nicht mehr, wie früher, weit vom Bahnhof entfernt (dafür direkt am Rotlichtviertel) sondern jetzt neu: keine 5 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof.

Weil das Zimmer immer erst ab 15 Uhr bereit ist, beschließe ich, das warme und etwas sonnige Wetter auszunutzen und einen Abstecher an den Badestrand zu machen, den wir im Sommer ins Programm aufnehmen wollen.

20 Minuten mit einer wunderbaren Bummelbahn und ich bin endlich in Japan angekommen: Berge, Wälder, Meer, alte Häuser und – eine laute Fernstraße, oh je!

Aber kaum bin ich über die Straße am – für japanische Verhältnisse – recht weitläufigen Badestrand, bekomme ich davon nicht mehr viel mit. Leider hat sich das Wetter zugezogen. Es ist zwar angenehm warm aber für Fotos kein gutes Licht. Die zahlreichen Duschen, Toiletten und Umkleideräume werden ausnahmslos renoviert oder sind wegen Corona geschlossen. Zentral liegt das Strandrestaurant - ein riesiges Holzgebäude mit Panoramafront, das ebenfalls gerade komplett neu gebaut wird. Hoffentlich hat sich bis August wirklich alles erledigt.

Als ich den Rückweg antrete ist mein Herz erfrischt. Badestrände in Zivilisationsnähe sind in Japan gar nicht leicht zu finden, und dieser ist groß, hat einen wunderbaren Blick auf die Seto Inlandsee und liegt gerade mal eine halbe Stunde von der Hoteltür entfernt.

P.S. heute ist in Japan übrigens der Tag des frittierten Hühnchens. Guten Appetit.

Heute habe ich gut geschlafen! Das lag vielleicht auch am heißen Bad in der sauberen Badewanne des Hotelzimmers. Sich einfach so zum Spaß ein heißes Bad einlassen, das ist in Deutschland ja gerade schwierig…

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zur Verabredung mit einer Freundin der Familie.

Und wieder in die falsche Bahn… Aber keine Sorge Leute, langsam erinnere ich mich, wie das hier alles funktioniert!

Ich komme zum Glück noch gerade rechtzeitig, und wir nehmen ein frühes Mittagessen ein, tauschen Geschenke aus und hoffen, dass das nächste Treffen mit den ganzen Familien stattfinden kann. Und nicht wieder durch eine jahrelange Abschottung unterbunden wird.

Nachdem wir uns verabschiedet haben ist mein Reisegepäck um zwei Kilo Rotkohl leichter.

Ich habe in der Metro Werbung für die Sailor Moon Ausstellung im Stadtteil Roppongi gesehen und beschließe, spontan mal vorbeizuschauen. Da heute aber Sonntag und die Besucherzahl aus Hygiene Gründen begrenzt ist, rechne ich schon damit, dass ich nicht so einfach ein Ticket bekommen werde.

Ich stapfe bei eher ungemütlichem Wetter durch Roppongi am Sonntagmittag. Ein reiches Wohn-, Shopping- und Partyviertel. Es treiben sich noch auffällige Gestalten von letzter Nacht rum… hier bekommt gegen Geld wohl jeder, was er will, aber nichts, was er eigentlich braucht.

Vor dem Prestige trächtigen „Roppongi Hills“ Kaufhaus sitzt ein Nachbarschaftsverband auf Klappstühlen und improvisiert einen Flohmarkt mit Büchern, Kleidung und Geschirr.

Die Sailor Moon Ausstellung ist tatsächlich sehr gut besucht, die Schlange im Freien entsprechend lang. Ich verzichte also auf den Besuch (Eigentlich mag ich sowieso nur die alte TV Serie, die Ausstellung konzentriert sich aber auf die Comicreihe).

Abends schaffe ich es endlich in mein „Stammbadehaus“. Sauna, 45°C Becken, Außenbereich, alles ist noch da und heute sehr, sehr gut besucht. Ich bin den Tränen nah.

Nach einer kurzen Nacht geht es heute nach Yokohama. Die Haltestelle ist direkt vor der Tür, einsteigen, 40 Minuten ohne Umsteigen und schon bin ich bei schönstem Wetter in der modernen Hafenstadt, die noch zum Großraum Tokio zählt.

Zunächst tuckere ich mit dem Bus noch mal so lange an den Stadtrand. "Das muss sich jetzt aber auch lohnen" denke ich. Als ich an der Haltestelle "Sankei'en" ankomme, bin ich sofort besser gelaunt. Ich fühle mich wie im Urlaub. Kleine Einfamilienhäuser, natürlich geformte Straßen und vor allem: echtes Grün!

Der Sankei'en ist eine "mittelgroße" Parkanlage, die durch das sonnige Wetter im schönsten Glanz erstrahlt. Highlight ist ein altes begehbares Wohnhaus.

"Das hat sich gelohnt, jetzt in die Stadt und was essen". Ich gehe (ausversehen) eine Haltestelle zuweit, was mir allerdings einen Sitzplatz im Bus verschafft. Bei der eigentlich Haltestelle wird es dann so voll, dass einige Fahrgäste stehen müssen. Notiz an mich: Hier immer eine Station weiter gehen. Lieber schlecht gesessen als gut gestanden, heißt es im Volksmund nicht zu unrecht.

Ich steige in der Nähe des Yamashita Parks aus dem Bus, der länglich, wie eine Art Hafenpromenade angelegt ist. Da heute Samstag ist, nutzen viele Familien die Grünflächen für Picknick. Neu in Japan: viele haben ihre eigene Zeltmuschel dabei. Der Ausblick ist postkartenreif und vermutlich bei Nacht noch um Einigens eindrucksvoller. Beliebt bei Paaren und solchen, die es noch werden wollen!

Danach kämpfe ich mich durch China Town, allerdings habe ich nicht die Absicht, tatsächlich irgendwo einzukehren und "tabehôdai" (all you can eat) zu speisen, das überall lauthals beworben wird.

Am Wegesrand zwischen Menschenmassen mit einem Snack auf der Hand sehe ich mich aber heute auch nicht, also ein bißchen die exotische Buntheit genossen und weiter bis... ja wohin eigentlich?

Mir wird schlagartig bewusst: Yokohama ist keine Stadt, die man "mal so drauflos" erkunden will. Man muss wissen, wohin man will. Oder einen Sinn für seelenlose Hochhausfassaden haben. Ursprünglich hatte ich überlegt, die knapp 4 Kilometer zum Bahnhof zu Fuß zu gehen aber... Ich schiebe es auf den Schlafmangel.

Ich fahre also mit der Bahn zum Hauptbahnhof, wo, nach einer heißen Tasse Kaffe, die Welt schon wieder in Ordnung ist.

Abends teste ich die Filiale unseres "Stammlokals" Gyoza no Ohsho aus. Während ich mein lang vermisstes Kimchi mit Schweinefleisch verspeise gedenke ich dem Gründer dieses Restaurantkette, der vor ein paar Jahren von der Yakuza erschossen wurde, weil er sich wohl geweigert hatte, zu kooperieren.

Nach einer angenehmen Nacht kann ich sagen: Das neue Hotel liegt sehr ruhig!

Vielleicht ist es Glück, aber ich habe ein Zimmer im 14. Stock mit Blick direkt auf den Fluss Sumida Gawa bekommen. Dort tuckert hin und wieder ein Sightseeing Schiff vorbei – schön!

Aber das Hotel liegt nicht nur ruhig, sondern auch in wenigen Gehminuten zu Kombinis, Supermärkten und fast allen bekannten Schnellrestaurantketten Japans. Yayoiken, Sukiya, Freshness Burger… Japan KennerInnen wissen, wovon ich spreche. Und selbst die von uns präferierten Gyoza gibt es bei Oshos nur knapp 15 Minuten Fußweg entfernt.

Apropops Fußweg: Ich bin bei meiner 6 Stunden Erkundungs- und Shoppingtour heute gefühlt mehr Kilometer gelaufen als in den letzten 2 ½ Jahren zusammen. Das fällt in Tokio aber auch nicht schwer, weil es einfach sehr komfortabel ist. Überall Ampeln, Karten, Kioske, saubere Toiletten und U-Bahnstationen. Und Leute, die zwar noch distanzierter wirken als früher (Maske sei Dank) aber dafür halt auch wissen, wie man sich in einer großen Stadt höflich aus dem Weg geht. Und die wissen, wie man mit der Bahn fährt! (Ja Deutsche Bahn, ich meine dich und deine Fahrgäste…)

Ich bin als „Halbkartoffeltouri“ natürlich eher ein Sandkorn im Getriebe des Großstadtmotors, aber gebe mir wie immer Mühe, so wenig Ärgernis wie möglich zu verursachen. Der fahrende, eiförmige Wachroboter in der unterirdischen Fußgängerpassage hat mich jedenfalls passieren lassen.

Wenig später höre ich das erste Weihnachtslied des Jahres und auch die Deko ist schon da. Naja, ist ja auch bald soweit. Aber Klöße mit Rotkohl kann ich nirgends auf der Speisekarte finden.

Habe ich übrigens erwähnt, dass heute eine Frau an mir vorbei gejoggt kam? Mit Sportbekleidung und Maske (wird noch ein paar Tage dauern, bis ich das akzeptiert habe). „Tsz, man kann es auch übertreiben“ denke ich und erkenne erst dann, dass sie in der der Hand eine kleine, lebende Schildkröte trägt. Hm. Ob die Schildkröte wohl vor Ansteckung schützt?

Aber jetzt mal im Ernst. Allein jetzt hat sich diese Solo-Tour schon gelohnt. Ich habe nämlich wirklich einiges vergessen, und lauter „Anfängerfehler“ gemacht. Zughaltestelle verpasst: check. Ausflug ohne Halstuch, check. Ausflug ohne kleines Handtuch: doppelcheck! Vergesst niemals das Handtuch, die meisten Toiletten haben nichts, mit dem man sich die Hände abtrocknen kann.

Gleich sind wir da! Kaum zu fassen, ich bin tatsächlich wieder auf japanischem Boden. Aber erst die gefürchtete Einreiseprozedur. Zum Glück habe ich alles so gut es geht im Vorfeld online registriert (Impfzertifikate sind so wichtig wie der Reisepass). Trotzdem muss ich ein paar mal verwundert schmunzeln.

"Füllen Sie ihre Zollerklärung online aus und genießen sie eine schnelle Abweckling per QR-Code" war glatt gelogen. Die Schlange am "Fast QR Code Scan" (oder so ähnlich) ist 4 mal so lang und doppelt so lahm im direkten Vergleich zur "altmodischen" Zollkontrolle mit handausgefülltem Kärtchen. Naja, ansonsten ging es für mich alles recht fix. Das Schicksal derjenigen Fluggäste, die offenbar ihre Impfbescheinigungen verdaddelt hatten, kann nur erahnt werden...

Und sogar mein Koffer mit dem Rotkohl wird durchgewunken, alles gut!

Im Flughafen fährt ein kleiner Sicherheitsroboter Streife. Keine Pointe.

Ich möchte eine neue Verbindung ausprobieren (wir haben das Hotel in Tokio gewechselt und können vom Flughafen mehr oder weniger direkt durchfahren). Leider ist die komplette Bahnlinie gesperrt, es kam auf der Strecke zu einer Entgleisung (!?). Ich aktiviere im Adrenalinmodus meine eingestaubte Ortskenntnis und komme mit viel Trepperauf-Trepperunter und etlichen Umwegsmeilen schließlich am Hotel an.

In Tokio tragen übrigens alle eine Maske egal wo und wann. Auch abends alleine in der Seitengasse. Das haben die wohl richtig lieb gewonnen, ich finde das erstaunlicherweise etwas zu viel des Guten. Zum Japan Gefühl gehören doch auch die Gerüche...

Das Badehaus ist nur 10 Minuten vom Hotel entfernt, sehr klein aber gemütlich und maskenfrei. Nachdem ich mich ausgiebig geschrubbt und tiefengewärmt habe, bin ich endlich in Japan angekommen!

Knapp drei Jahre nach unserer letzten Gruppenreise, mache ich mich heute alleine auf den Weg nach Japan.

Der Wecker klingelt um 2:45. Es geht mit dem Taxi zum Flughafen Köln Bonn.

Ich bin, wie empfohlen, drei Stunden (!) vor Boarding am Flughafen, alles hat noch zu. Dann, bei der Gepäckabgabe ein Schock: Anders als die letzten zehn Jahre vor Corona, ist heute nur EIN Koffer erlaubt. Ich fliege zum ersten Mal mit Swiss Air (dazu später mehr) und habe wohl nicht das Kleingedruckte gelesen. Ich habe natürlich wie immer zwei kleine Koffer dabei. Großes Upsi am frühen Morgen.

Zum Glück geht einer als Handgepäck durch (womit ich dann eigentlich ein Handgepäck zu viel habe, aber das scheint zu funktionieren). Was den Inhalt angeht,  versuche ich einfach mein Glück. Weiß nicht, ob man Rotkohl ins Handgepäck nehmen darf... aber es wird auch bei der Handgepäck Kontrolle nichts beanstandet. Hoffentlich komme ich so bis Narita und durch den Zoll, denke ich.

Nach zwei Stunden Abflug dann schnell nach Zürich.

Mein frühes und daher nicht sehr üppiges Mittagessen bei einer Fastfood Kette (siehe oben) schlägt mit knapp 20€ zu Buche. Die Legenden über die Schweizer Preis sind also wahr!

Zum Glück gibt es kostenfrei eine nette kleine Aussichtsplatform an der frischen Luft und Liegestühle mit Aussicht. So lässt es sich warten. Aber der Flughafen insgesamt, naja... liebe SchweizerInnen, da habe ich irgendwie mehr Ingenieurskunst erwartet.

An Bord fällt das Alter der Maschine auf, aber alle sind frohen Mutes (was machen wohl die auffällig unkonventionell erscheindenden ItalienerInnen mit den klassichen Musikinstrumenten in Japan?). Das Mittagessen wird in unerwartete Höhen katapultiert, als ich mein Stück Appenzeller auf Brötchen (siehe oben) mit einem Bier dazu genieße! Das gibt es wohl nur bei Swiss Air.

Mehr unterhaltsame Geschichten aus Japan liefert der Podcast "Oktopus zum Frühstück"